Beschreibung:
Josèphe lebt in Südfrankreich und leitet ein "Büro für kulturelle Angelegenheiten". Zwei Jahre zuvor hat sich Rachel, ihre langjährige Geliebte, von ihr getrennt. Der Versuch, die Trennung zu verwinden, ruft Erinnerungen in Josèphe wach - Erinnerungen an das Entstehen ihrer Beziehung zu Rachel, an ihre Eltern und deren Erzählungen aus der Zeit der deutschen Besatzun, an ihre eigene Kindheit in der Nachkriegszeit, an die Aufbruchstimmung 1968 bis hin zur jüngsten Vergangenheit.
Beurteilung von Miriam:
E-Mail: miriam@lesbenbuecher.de
Eines vorneweg - hier hat mir einfach die Grundstimmung nicht gefallen. Wirkt auf mich depressiv und deprimierend, wenn es auch vom Stil her ein herausragendes Buch ist.
Die Heldenfigur für Josèphe ist der übermenschlich anmutende Vater, der alles Leid abzufangen scheint und immer ausgleichend wirkt. Als Gegenpol dazu die völlig eisige Mutter, mit Haß auf sich selbst und auf die gesamte Welt. Besonders auch auf ihre Tochter. Deren Widerstand gegen die Mutter fing ja schon damit an, ein Mädchen zu werden, statt des erwarteten Jungen (siehe auch der Name: Josèphe!). Als Erklärung für diese Haltung wird der 2. Weltkrieg hergenommen, den die Mutter einfach nicht verkraftet hat.
Die gesamte Geschichte wird in sprunghaften Bildern aufgezeichnet. Wie auf Papier festgehaltene Gedanken, wenn man eigentlich gerade an nichts bestimmtes denkt. Manchmal hat man Mühe, den Sprüngen zu folgen.
Der Auslöser für Josèphe, sich über ihr Leben Gedanken zu machen, ist die Trennung von Rachel. Unter dieser Trennung leidet sie auch zwei Jahre später noch. Es handelt sich - wie so oft - umd die "Ewigkeitsliebe", ohne die man einfach verloren ist, wenn man sie einmal erlebt hat.
Die einzig positive Wendung erfährt Josèphe, als eine Hündin beschließt, in ihr ihr neues Frauchen zu sehen. Diese bedingungslose Liebe zeigt Josèphe, was alles möglich ist - und führt sie auf ihren Weg, zu Rachel zurück zu finden.
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