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Mrs. Medina

Mrs. Medina

Mrs. Medina

Ann Wadsworth
424 Seiten

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Beschreibung:

Mercedes Medina ist eine kultivierte, gut situierte Dame von 59 Jahren. Sie unterrichtet italienische Literatur, doch im wesentlichen dreht sich ihr Leben um ihren Ehemann Patrick, einen einst gefeierten Cellisten, der nun, mit Mitte 80, seinem Lebensende entgegensieht. Eines schönen Frühlingstages betritt Mrs. Medina einen Blumenladen, und ihr Leben nimmt eine entscheidende Wende. Sie lernt die Blumenverkäuferin Lennie kennen, eine Frau von Mitte 20, die ihr nicht mehr aus dem Sinn geht. Fortan sucht sie die Begegnung mit Lennie, und eine zarte Romanze entspinnt sich zwischen den beiden ...



Beurteilung von Gertrud Lehnert:
E-Mail: miriam@lesarion.de

Der Roman ist aus mehreren Gründen bemerkenswert. Schön, dass hier endlich einmal eine ältere Frau im Mittelpunkt steht, und zwar eine ältere Frau, die manchmal ihr Leben schon am Ende wähnt und dann merkt, dass es tatsächlich neu beginnen kann und alles wieder offen ist. Schön, dass eine Beziehung zwischen zwei altersmäßig, sozial und bildungsmäßig so verschiedenen Frauen thematisiert wird. Wie gut, dass diese Affäre nicht in ein klischeehaftes Happy End mündet à la „und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute glücklich zusammen“ – das wäre unglaubwürdig und wenig interessant. Mercedes Medina krempelt zwar ihr Leben um, aber sie tut das für sich allein und nicht ohne Schmerzen. Der Roman erlaubt sich zum Glück, manches offen zu lassen, er diskutiert nicht alles aus und macht sich nicht zum Sprachrohr für irgendwelche politisch korrekten oder inkorrekten Positionen. Die Protagonistin ist weder plötzlich frauenbewegt noch immer sympathisch, und das macht sie so lebensecht und plastisch, wie die anderen Figuren es auch sind.

Der Roman ist wunderbar geschrieben und von Andrea Krug ausgezeichnet übersetzt worden. Dezenz und zuweilen sanfte Ironie zeichnen ihn aus, die Figuren entfalten sich in lebendigen Dialogen, in Beobachtungen, Handlungen und Reflexionen, ergänzt von bildhaften, zuweilen poetischen Beschreibungen und Augenblicksaufnahmen. Der Roman hat einen unverwechselbar eigenen eleganten Stil. Zuweilen glaubt man ein schwaches Echo von Virginia Woolfs Mrs. Dalloway zu vernehmen, und einzelne poetische Lakonismen erinnern entfernt an den Erzählgestus von Jeannette Winterson. Äußerlich unspektakulär und spannend zugleich, entwickelt der Roman einen starken Sog – unbedingt lesen!




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