Beschreibung:
Dieser 1911 zuerst erschienene Roman ist die literarisch anspruchsvolle Darstellung der Kindheit und Jugend einer preußischen Adligen um 1900. Einfühlsam und psychologisch genau schildert die Autorin Renées "anderen Blick" auf die gesellschaftliche Welt, in der sie lebt, ihre Versuche zur Überwindung des konventionellen Frauenstatus und ihre Liebe zur sterbenden Dichterin Yvonne.
Beurteilung von Miriam:
E-Mail: miriam@lesbenbuecher.de
Der oberen Beschreibung ist absolut zutreffend.ES LOHNT SICH UNBEDINGT, DIESES BUCH ZU LESEN!!!
Für jede, die an anspruchsvoller oder geschichtlich interessanter Lektüre interessiert ist, ist dieses Buch der reine Genuß! Denn die Darstellung der Lebensumstände in den wohlhabenden Adelskreisen um 1900 wird exzellent dargestellt. Die emanzipatorischen Strömungen, die aufkommen; die Widerstände, die Frauen überwinden mußten, die sich nicht in ihr Schicksal fügen wollten. Das Schicksal: von der Familie völlig aufgefressen, absorbiert zu werden, ohne Rücksicht darauf, was der eigene Wunsch für die Lebensgestaltung ist.
Ein spezieller Aspekt kam für mich in diesem Buch ganz besonders gut heraus. Ein Aspekt, der uns Frauen heutzutage spontan gar nicht mehr einfällt, weil sich das Problem für uns gar nicht mehr in der Form stellt: Wie schwierig es war, sich erst einmal überhaupt zu überlegen, WAS man mit seinem Leben anfangen will, wenn man am Anfang einfach nur fühlt, daß der erwartete, übliche Weg nicht der eigene sein kann. - Sich dann gegen die Widerstände entsprechend durchzusetzen, war dann eher schon das kleinere Problem.
Und trotz dieses "technischen" Hintergrundes ist "Renée von Catte" ein Buch, in dem man mitlebt, mitleidet. Für die letzten dreißig Seiten der Liebesgeschichte sollten empfindlichere Leserinnen auf jeden Fall die Taschentücher schon einmal griffbereit legen!!!
|
