Beschreibung:
Warum wird Gewalt in lesbischen Beziehungen ausgeübt? Constance Ohms untersucht veschiedene Formen von Gewalt und läßt mißhandelte Lesben zu Wort kommen. Ein Beitrag zum Thema Selbstverteidigung ermutigt, die ersten Schritte aus einer Mißhandlungsbeziehung zu wagen.
Constance Ohms studiert in Frankfurt a.M. Philologie und Betriebswirtschaft.
Beurteilung von Ernie:
E-Mail: sa.engert@gmx.de
DIESE WERK IST EINE RADIKAL-FEMINISTISCH-WISSENSCH AFTLICHE ABHANDLUNG!
Insgesamt ist das Buch spürbare sieben Jahre alt und weit entfernt von einem Ratgeber für Lesben in Gewaltbeziehungen!
Von heute aus gesehen, sind wir feministisch gesehen auf einem anderen Stand. Und einer Lesbe in einer Gewaltbeziehung würde ich psychologische Unterstützung empfehlen, den Umzug ins Frauenhaus und den Besuch einer SLAA-Gruppe!
Ansatzpunkt der Autorinnen ist, daß Gewalt nicht nur dann vorhanden ist, wenn eine Handlung gegen den Willen der Person durchgeführt wird (Brownmiller), sondern bereits in dem Maße gesehen werden muß, in dem eine Beziehung gesellschaftliche Gewaltverhältnisse reproduziert bzw. zementiert. Speziell das Thema SM in Lesbenbeziehungen steht im Brennpunkt. Hier wird auch die Verwendung von Dildos im Sex zwischen
Lesben als problematisch bewertet.
Diese Thesen finde ich persönlich als sehr weit gehen. Es klingt mr durch, daß die Autorinnen alles verteufeln, was in gewisser Art auch in heterosexuellen Beziehungen existiert.
Bis zu diesem Zeitpunkt, fürchte ich, hätte bereits der Großteil der Lesben, die in einer Gewaltbeziehung stecken und Hilfe brauchen, das Buch weggelegt. Zu weit weg von irgendwelchen praktischen Hilfen.
Auch die anderen Beiträge bieten keine Tips und Hilfe. Erst in den letzten Artikeln wird ein Umschwung zu praktischen Tips probiert. Es steht die persönliche Entwicklung im Mittelpunkt. Verwiesen wird auf Therapie, Beratung, Krisenintervention oder auch Selbstverteidigungskurse.
|
