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von diesermoment
Dein ständiges Hin und Her macht mich kaputt:
Du hattest mir von Anfang an gesagt dass du Angst hast,
dass das dein erstes Mal mit einer Frau ist,
dass du schon oft Gefühle für Frauen hattest,
dass du dich aber nie getraut hast denen weiter nach zu gehen.
Dass du in einer Beziehung mit einem Mann bist,
aber dass du unbedingt herausfinden musst was da zwischen uns Beiden ist.
Gefühlte tausende Emails in denen wir uns gegenseitig auf den Grund unserer Seele gucken und uns unsere Zuneigung bekunden. Dann das erste Treffen, bei dir in der WG.
Ich fühle mich unsicher, weiß nicht woran ich bei dir bin, aber du kannst den ganzen Abend ein absolut verknalltes Lächeln nicht aus dem Gesicht bekommen. Ich ertappe dich dauernd dabei wie du mich ansiehst und deie Augen strahlen als wäre ich die Einzige für dich.
Wir reden über Dies und Das, zögern vor lauter Unsicherheit den Moment der Entscheidung immer weiter hinaus.
Dann der erste Kuss! Wir kuscheln und küssen uns und mein Herz rast wie wild.
Doch dann bekommst du einen Anruf, erklärst mir, du seist noch mit deinem Freund verabredet und müsstest jetzt gehen.
Ich bin überrumpelt, weiß nicht was ich sagen soll.
Wir fahren gemeinsam in der Bahn, wieder küsst du mich und nimmst meine Hand, diesmal in aller Öffentlichkeit: Es scheint dir egal! Du sagst du willst mich so schnell wie möglich wieder sehen, komme was wolle!
Ich fahre nach Hause mit einem unbeschreiblichen Glücksgefühl und versuchen den merkwürdigen Beigeschmack zu verdrängen der sich seit dem Anruf in mir breit macht.
Am nächsten Morgen hat der Beigeschmack dann die Überhand gewonnen: Ich schreibe dir frage wie es dir geht. Deine Antwort kommt wie ein Schlag in den Magen: Du willst an deiner Beziehung arbeiten und musst noch mehr offene Gespräche mit deinem Freund führen bevor du dich auf mich einlassen kannst.
Das Wiedersehen rückt plötzlich in weite Ferne.
Bald darauf fährst du in den Urlaub, erst schreibst du mir verliebte Nachrichten, dann höre ich längere Zeit nichts von dir, nach 2 Wochen eine, nicht ganz so unerwartete, SMS:
Du kannst das nicht, du möchtest deinen Freund nicht verletzen und eine offene Beziehung scheint gerade komplizierter als zunächst gedacht.
Ich lösche all deine Nachrichten und versuche dich mit aller Macht aus meinen Gedanken und Träumen zu verbannen:
Wie konnte ich auch so naiv sein und wirklich daran glauben?!
Ich bin ein einziges Klischee und komme mir so unendlich dämlich vor..
Nach drei Monaten bist du endlich nur noch peripher in meinem Kopf vorhanden, doch als hättest du es geahnt läufst du mir genau jetzt über den Weg! Fällst mir um den Hals als wäre nichts gewesen, schmiegst dich an mich und flüsterst mir zu, dass du so eine starke Anziehung verspürst wenn du in meiner Nähe bist. Ich mache mich von dir los und sehe dir in die Augen:
Hat sich etwas an der globalen Situation geändert? Die Antwort ist Nein! Du bist noch immer nicht bereit und ich verstehe schlussendlich, dass du es auch niemals sein wirst - zu mindest nicht für mich.
Ich verabschiede mich und gehe.
Wieder fange ich von vorne an: Wieder bist du Teil meiner Gedanken und innerlich beginnt sich eine gewisse Frustration auf zu bauen:
Warum war das nötig?
Gibt es dir einen Ego-Kick mich an der Langen Leine zu halten immer dann wenn ich dich gerade überwunden hatte?
Das war ja nicht das erste Mal in unserer langen und komplizierten Geschichte die immer darauf hinaus zu laufen scheint, dass ich mich in eine machtlose Warteposition begeben und Rücksicht auf deine Ängste nehme um dann rücksichtslos über den Haufen gefahren zu werden!
Jetzt habe ich genug von deinen Spielchen und ehrlich gesagt ist das ein ziemlicher Abturner für mich!! Vielleicht sollte ich dir sogar dankbar sein, dass du mir durch dein eigenes Verhalten geholfen hast über dich hinweg zu kommen...
Gerade habe ich nach langer Zeit des Schweigens mal wieder eine SmS von dir bekommen: Ob ich Lust hätte auf einen Tee vorbei zu kommen, dein Freund sei gerade auf Studienreise...
Ich habe die SmS kommentarlos gelöscht!
copyright © by
diesermoment. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.
Solche Menschen...
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...sind es nicht wert, dass man ihnen eine Träne nachweint.
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