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Verlangen (5)

von Any1217


Teil 5

In den folgenden Tagen sahen Marie und ich uns kaum, oft nur im vorbei gehen. Als ich sie wieder einmal im Garten herum werkeln sah, ging ich zu ihr. "Hey Marie, magst du vielleicht nachher mit mir einen Kaffee trinken gehen?" fragte ich so beiläufig wie möglich. Insgeheim hatte ich große Angst, sie könnte meine Einladung ausschlagen - sie fehlte mir. Doch ich hatte Glück, sie sah kurz auf, lächelte mich an und sagte ja. "Ich komm in einer halben Stunde rüber wenn das in Ordnung ist" "Klar, bis gleich".

Wir saßen uns an einem kleinen Tisch in einer Ecke meines Lieblingscafé gegenüber und wussten nicht genau wie wir ein Gespräch beginnen sollten. Ich überwand mich zuerst "Wie geht es dir?" "Naja, ging schon besser" lächelte Marie matt. "In den letzten Wochen gibt es immer öfter Streit zwischen mir und Manu. Häufig wegen Kleinigkeiten und dann kommt manchmal das Thema Kinder wieder auf. Aber ich will eigentlich gar nicht weiter darüber reden" setzte sie traurig hinterher. "Hmm, ich verstehe. Du weißt ich hab immer ein offenes Ohr für dich, komm jederzeit zu mir wenn du doch reden möchtest!" "Danke Lena, das ist sehr lieb von dir. Apropos - Mia hat gestern Nachmittag gefragt ob ich dich nicht überreden könnte bald wieder ins Spaßbad zu fahren" lachte Marie. "Ja, das würde ihr so passen. Am liebsten wäre sie ja gleich am nächsten Tag wieder hin gefahren" grinste ich. So langsam fanden wir wieder ins Gespräch und es wurde ein schöner Vormittag. Als wir uns verabschiedeten, umarmte ich sie nur zaghaft, sehr darauf bedacht ihr nicht zu nahe zu kommen. "Treffen wir uns morgen Nachmittag am Spielplatz? Mia würde sich freuen" fragte ich und ergänzte in Gedanken - ich mich auch. "Morgen geht leider nicht, ich muss arbeiten. Vielleicht übermorgen?" "Achso, ok - ja dann übermorgen" lächelte ich sie an.

Es war 01:28 Nachts, als mein Handy vibrierte. Ich sah verschlafen auf den Bildschirm. Marie hatte geschrieben "Ich würde gern reden. Manu ist weg. Kannst du rüber kommen?" Mir blieb fast das Herz stehen, mit einem Mal war ich hell wach. Was wollte sie mir sagen, wie meinte sie das "Manu ist weg"? Ich überlegte kurz, sah dann zu Thomas, der tief und fest schlief und beschloss ihn nicht zu wecken. Leise stand ich auf, zog mir einen Pulli über mein T-Shirt und eine Jogginghose an. Bevor ich aus dem Haus ging, sah ich noch kurz nach Marie, die ebenfalls fest zu schlafen schien.

Mein Herz pochte wie wild, als ich die Straße überquerte und schließlich vor Marie's Tür stand. Noch bevor ich klingeln konnte, surrte der Türöffner. Ich ging nach oben, Marie stand schon an der Tür. Sie hatte ein weites T-Shirt an und Boxershort, ihre Haare waren offen und fielen ihr wirr über die Schultern. Ihre hübschen Augen waren wie ihre Nase gerötet - vermutlich hatte sie geweint. Mir wurde flau im Magen. Marie ging ins Wohnzimmer und ich folgte ihr. Als sie mitten im Raum stehen blieb und sich mit gesenktem Kopf zu mir wand, sah ich Tränen auf ihren Wangen glitzern. Ich ging zu ihr und nahm sie in den Arm. Dann brachen alle Dämme und Marie fing an zu weinen. Ich strich ihr sanft über den Rücken und musste einen Kloß hinunter schlucken. Sie so aufgelöst zu sehen, trieb mir selbst die Tränen in die Augen. Unter Tränen brachte Marie erstickt heraus "Manu hat mich verlassen und ist einfach weg.." Dann schluchzte sie wieder ohne etwas sagen zu können. Ich sagte nichts und hielt sie fest im Arm. Langsam ging ich mit ihr im Arm Richtung Couch und setzte mich mit ihr hin. "Was ist denn passiert?" fragte ich. Als sich Marie wieder etwas beruhigt hatte, antwortete sie leise "wir hatten wieder einen Streit, eigentlich wegen einer Kleinigkeit.. Dann kam irgendwie wieder das Thema Kinder auf. Manu wurde furchtbar wütend, dass ich immer wieder davon anfange.. Und dann hat sie gesagt..." Marie machte eine kurze Pause, es fiel ihr sichtlich schwer es über die Lippen zu bringen. "Manu sagte, dass es so nicht weiter geht, dass sie es nicht mehr hören kann und dass sie jetzt Abstand braucht. Sie will unsere Beziehungen erst mal pausieren. Dann hat sie ihre Sachen gepackt und ist gegangen..." wieder kullerten ihr Tränen die Wangen hinunter. Ich hielt sie immer noch im Arm. Langsam zog ich meine Beine auf die Couch und lehnte mich in die Ecke, ohne Marie los zu lassen. Sie lag jetzt leicht seitlich halb auf mir, ihren Kopf legte sie auf meiner Brust ab. Auch sie hatte die Beine angezogen auf der Couch. Ich strich ihr über die Haare und den Rücken. Sie weinte leise. Es tat mir so leid, dass sie so traurig war. Aber ganz tief in mir fühlte es sich gut an - sie im Arm zu halten und zu trösten. Es war etwas seltsam, aber mein Mitgefühl überwog dieses Gefühl zu sehr, als das ich es hätte fassen können. Ich merkte, wie Marie langsamer atmete. Ich musste Gähnen und merkte, wie müde ich war. Zum Glück war morgen Sonntag. Vorsichtig zog ich eine Decke, die zu meinen Füßen lag, über uns. Marie schien bereits eingeschlafen zu sein. Sanft küsste ich ihren Kopf, schlang meine Arme noch etwas fester um sie und schloss die Augen. Meine letzten Gedanken, bevor ich mit Marie im Arm einschlief galten ihr. Marie. Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt...



copyright © by Any1217. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.





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