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Geschichte hat noch keinen Titel

05.08.2019 17:25
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Heute ist in Hamburg der jährliche CSD – Der Abschluß der Pride Week. Vor 50 Jahren fand er das erste Mal statt. In New York. Das Motto dieses Jahr ist Pink.

Nachdem ich meine Einkäufe erledigt habe, entschließe ich mich hinzufahren um mir den Umzug anzuschauen.

Ich ziehe ein pinkes Kleid an, nehme meine Tasche und gehe los. Ab zur U-Bahn und steige Hauptbahnhof Nord wieder aus. Ich verlasse den Bahnhof und schließe mich der Menschenmenge an, die zum CSD geht. Es ist voll und schon laut. Ich gehe die Lange Reihe hoch. Eine bunte Mischung steht und läuft rum. Alt und jung, Mann und Frau. Viele haben Becher mit Getränken oder gleich die Flasche in der Hand. Ganz hinten sieht man schon die ersten Wagen kommen. Ich bleibe stehen, wo ich gerade bin und stelle mich an den Rand. Als der erste Wagen an mir vorbeizieht, wird es laut. Aus den Boxen schallt Musik und junge Menschen tanzen auf dem Wagen. Der nächste folgt, dazwischen Menschen, die im Zug zwischen den Wagen mitgehen. Wagen auf Wagen folgt. Ich schaue in die Menge und gucke mir die Mädels an. Sind schon hübsche dabei. Aber leider zu jung für mich. Die nächsten Wagen, die nächste Musik. Es fliegt immer wieder etwas von den Wagen, z.b. Gummibärchen, Kondome. Mitgehende verteilen Aufkleber. Es macht Spaß zuzugucken und mit zutanzen. Parteien machen mit. Rewe und u.a. der Otto Versand. Sogar das Arbeitsamt ist dabei. Ein paar HSV Fans gehen auch mit. Plötzlich steht eine Frau vor mir, sagt Hallo und zieht mich in die Menge mit rein. Ich habe keine Wahl, gehe mit und mit ihr und anderen im Zug. Sie läßt mich nicht los, also gehen wir erst mal Hand in Hand. Ich schaue sie mir von der Seite an. Hübsch auf jeden Fall, denke ich mir. Lange blonde Haare und einen kurzen Rock. Wir stellen uns vor. Sie heißt Saskia. Schöner Name. Da es so laut ist durch die Musik, verstehe ich sie kaum. Unsere Hände bleiben zusammen. Ab und zu bleiben die Wagen für ein paar Minuten stehen. Sie sieht auf jeden Fall sympathisch aus. Irgendwie macht das Mitgehen auch Spaß. Wir lächeln uns zu. Ich hole meine Flasche Cola aus der Tasche und wir trinken beide daraus. Nach einem Stillstand geht es jetzt weiter. Wir sind jetzt an der Rückseite des Biberhauses. Wir verlassen den Zug und gehen zur Binnenalster, wo rundum viele Stände sind. Und es ist etwas leiser. Gott sei dank. Oh! Wir gehen ja immer noch Hand in Hand. Was mache ich da? Was passiert mir gerade? An einem Stand holen wir uns was zu Essen und setzen uns ans Wasser. Zum Glück ist am Jungfernstieg gerade was frei geworden. Dabei reden wir, über uns, warum wir hier sind. Wir sind beide Single. Sie ist Anfang 40. Wohnt in der Nähe der U-Bahnhaltestelle Burgstrasse. Sie wohnt nicht allzuweit weg von mir. Wir reden über Gott und die Welt. Gehen noch eine Runde um die Binnenalster. Das Wetter ist einfach zu schön. An der Brücke ist eine Bank frei, die wir sofort in Beschlag nehmen. Wir teilen uns den Rest aus meiner Cola-Flasche. Und reden weiter. Über unsere Interessen. Gucken ob Gemeinsamkeiten bestehen. Was durchaus der Fall ist. Da sie bisher nur Bücher liest, zeige ich ihr meinen Tolino. Erkläre ihr die Vorteile des digitalen Lesens. Wir geniessen die Sonne und das Wasser der Alster. Anscheinend können wir auch zusammen schweigen ohne das jemand die andere drängt etwas zu sagen. Schön. Es ist spät geworden. Wir gehen zum Hauptbahnhof und steigen in die U-Bahn. Burgstrasse steige ich mit aus und wir verabschieden uns herzlich. Aber nicht ohne unsere Handynummern auszutauschen. Dann nehme ich die nächste Bahn nach Hause. Zuhause ziehe ich mich erst mal aus und steige unter die Dusche. Ich mache mir anschließend was zu essen und hole mir eine Cola aus dem Kühlschrank. Radio und Musik an. Es war ein schöner Tag. Gut, das ich zum CSD gegangen bin, denke ich. Ich lege mich glücklich ins Bett.

Sonntagmorgen. Ich wache ausgeschlafen aus. Stehe auf, mache das Radio an und lege mich wieder ins Bett. Schlaf auch noch mal eine Stunde. Ich stehe auf und stelle mich nochmal unter die Dusche. Was fange ich mit dem Rest des Tages an? Erst mal gehe ich zum Bäcker, Brötchen holen und frühstücke in Ruhe. Habe inzwischen eine Nachricht von Saskia bekommen. Sie bedankt sich bei mir für die wundervolle Zeit, die wir miteinander verbracht haben. Sie möchte mich auf jeden Fall wiedersehen. Ich freue mich sehr darüber und schreibe ihr, das ich sie auch wiedersehen möchte. Wir schreiben uns, was wir gerade lesen. So vergeht der Sonntag. Die Woche vergeht und wir verabreden uns für das nächste Wochenende.




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