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von LiLaLife


Wo fange ich an und wo endet es? - Das Leben, unbegreifbar, riesig und doch so klein....

Augen, so klar, dass man kein Ende sieht und doch so nah, dass ich mich darin nie verliere. Ich sehe sie vor mir, sehe dich vor mir, habe sie so lange nicht mehr gesehen.... Du warst da, immer, jederzeit, ein Anker wenn ich mal wieder drohte den Boden unter den Füßen zu verlieren und abzuheben.
Nachts wenn ich zu den Sternen blicke sehe ich dich, kann beinahe deinen Atem spüren wie er mir beruhigend in den Nacken bläst. Fühle die Nähe und Wärme die von dir ausging. Diese unerschütterliche, stetige positive Energie, die grenzenlose mitreißende Lebensfreude.
Nie hat jemand verstanden was du für mich warst. Wie sollte es auch jemand verstehen, in einer Welt in der ich scheinbar unpassend und oft auch unerwünscht war. Sieben Jahre warst du mir näher als je ein Mensch es sein konnte. Ehrlich, ohne auch nur die geringste Spur von Hintergedanken. Ein aufrichtiger Freund, der keine Fragen stellt, einfach versteht. Es brauchte keine Worte, was hätten die schon gebracht. Wusste ich doch selbst nicht was ich hätte sagen sollen. Wie das Gefühl, das in mir war deuten oder gar verstehen? Mir selbst fremd unter Fremden. Nie irgendwo zugehörig, nie gut genug. Magnet für Ablehnung.

Seite an Seite mit dir wenn nachts die Zweifel mich plagten. Mit wehenden Haaren im Rausch der Geschwindigkeit durch den Sonnenschein tagsüber. Gemeinsam haben wir gekämpft und doch verloren. Unfassbar, dass du nicht mehr da bist, nie mehr da sein wirst. Unverzeihlich, dass ich nicht da war das zu verhindern. Unauslöschlich das Bild in meinem Kopf. Das Leintuch, das verdeckt, was meine Augen trotzdem sehen. Was mein Verstand nicht begreift und was meine Gedanken trotzdem beherrscht. Unerwünscht, unnütz, entsorgt..... grausames Leben! Leben, das du doch so geliebt hast.

Lange habe ich sie jede Nacht gesehen. Die Augen die mit ihrer Wärme die Welt für mich zu einem sonnigen Ort gemacht haben. Lange den Schmerz gespürt, der mich wie ein Blitz traf als ich an diesem einem Tag dahin zurückkehrte was ich einst mein Zuhause nannte. Oft bin ich aus bösen Träumen aufgewacht und wollte zu dir nur um dann festzustellen, dass es kein Traum sondern das Leben für mich zum Alptraum geworden war.

Ich habe dich verbannt, jeden Gedanken und jedes Gefühl weggesperrt. Ganz tief vergraben. In meinem Inneren. Hatte gehofft, dass nie wieder zum Vorschein kommen würde was mich in meiner Existenz bedroht hat. Nie wieder sollte jemand so tief in mich dringen, dass er darauf stößt.
Mit der Erinnerung an dich habe ich einen Teil von mir verdrängt. Gefühle, die nie wieder gefühlt, Gedanken die nie wieder gedacht werden sollten. Das Lächeln, das in unseren Augen war, die ansteckende Fröhlichkeit..... All das was uns verbunden und ausgemacht hat nahmst du mit. Es blieb meine Fassade. Sie machte mich immun gegen Fragen, die nicht gestellt werden durften, verschloss Türen, die in mir niemand öffnen durfte. So lebte ich weiter und starb innerlich doch immer mehr. Ich ging meinen Weg und lief doch eigentlich nur davon. Vor dem was ich eigentlich bin, was mich ausmacht. Verstieß mich selbst und wurde verstoßen. Gefühle gingen doch es blieben die Zweifel.

Die starke Schulter, die ich so dringend gebraucht hätte. Weg war sie zusammen mit all den Träumen für die ich gelebt hatte. Geborgenheit die ich mir selbst nicht geben konnte. Als Sonderling der Verstecken mit sich selbst spielt. Als Kind, das nicht mehr Kind ist. Vor Gesundheit und Kraft strotzende Kranke. Vertrieben, verstoßen, ausgelöscht....Weil nicht sein durfte was aber war.

Jahrelang irre ich so durch das Leben, durch Tage, Nächte, Betten und Beziehungen. Immer auf der Suche nach etwas das mir Halt gibt, den Selbsthass überdeckt. Kämpfe verzweifelt darum geliebt zu werden. Um jeden Preis.

Ich hatte dich fast vergessen. Doch plötzlich bist du wieder da. Ich kehre heim. Ich fühle. ALLES!

Es ist so stark, dass es mir den Atem nimmt. Mit aller Kraft schlage ich um mich. Versuche den Kopf wieder über Wasser zu kriegen. Nicht zu ertrinken in dem Strudel der mich innerlich erfasst hat. Ich schaffe es nicht, gebe auf, lasse mich vollends fallen.....schlafe ein.
Und plötzlich ist er wieder da. Dieser Traum, der mich so oft gequält hat. Sie sind direkt vor mir. Deine Augen. So hell und klar. In ihnen gespiegelt, alles was mich so quält, ausmacht und zerstört. Du bist wieder da, stellst dich schützend neben mich. Groß und stark, unendliche Sicherheit. So sehr ich mir gewünscht hatte dich nie mehr zu sehen, so gut tut es. Du bist ein Teil von mir und wirst es immer sein. Gefühle die gelebt werden wollen, weil sie mich sonst zerstören. Gefühle, die mich zu dem machen was ich bin. Die Sonne kitzelt meine Nase und ich spüre den Wind an meinen Wangen vorbeiziehen. Ich bin nicht allein. In jedem Grashalm und jedem Käfer ist so viel Leben. Leben das gelebt werden will. Gefühlt, getanzt, geliebt....

Ich werde es leben. Für dich und alle anderen, die ich gehen habe sehen.....aber am allermeisten für MICH.


Nachts wenn ich zu den Sternen blicke sehe ich dich. Lebendig und glücklich vor mir. Dein Kopf an meinen geschmiegt. Du strahlst für mich wieder, als der hellste Stern am Himmel. Die Erinnerung an dich funkelt in der Träne die sich leise und warm meine Wange hinunter stiehlt und es ist als ob du mich noch einmal sanft berühren würdest. Solange die Sterne so für mich am Himmel stehn werde ich dich nicht vergessen. Als mein Licht selbst in der dunkelsten Nacht wirst du bei mir sein.....hast mich gerettet. Vor mir selbst. Mir gezeigt, dass die Sonne noch scheint......