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Lovestories » Detail

Das Leben ist Film Auszug 2

von Soñadora90


(Dieser Auszug ist einige Zeit später als der erste. Fall ihr euch fragt was in der Zwischenzeit vorgefallen ist kläre ich euch gerne auf.)

Als ich erwache bin ich allein. Monika's Wecker hat mich aus dem Schlaf gerissen. Es ist neun Uhr, sie ist schon lange in der Arbeit. Da ich immer wie ein Stein schlafe überrascht es mich nicht, dass sie mich nicht geweckt hat. Wobei, sie war so lieb mir ihren Wecker zu stellen. Sie kennt meinen Stundenplan und meine Verplantheit. Natürlich habe ich nicht mehr daran gedacht mein Handy zu stellen. Unter dem Wecker liegt ein Zettel:

Guten Morgen,
im Kühlschrank findest du Rührei mit Tomatenwürfeln, bereits gewürzt. Du musst nur umrühren und es in die Pfanne hauen. Vergiss das Öl nicht!
Viel Spaß in der Uni. Ich bin ab vier Zuhause und werde etwas kochen. Wäre schön, wenn du pünktlich um sechs zum Essen kommst.
Monika

Diese Frau haut mich um. Was zur Hölle ist gestern Nacht passiert? Ist Monika wirklich auf ihrem Bett rumgehüpft und hat 'I kissed a girl' gesungen? Bei dem Gedanken kann ich mich nicht beherrschen und muss laut lachen. Gut, sie hat mir also etwas zu Essen vorbereitet, ein Rührei werde sogar ich noch hinbekommen.
Im Badezimmerspiegel sehe ich wie mir die Haare zu Berge stehen. Ohne Dusche komme ich nicht aus, mit diesem Mopp kann ich nicht auf die Strasse trauen. Gut, dass ich bereits nackt bin. Mit der Zahnbürste im Mund stelle ich mich unter den Wasserstrahl. Nachdem meine Haare einshampooniert sind greife ich ohne darüber nachzudenken zu Monika's Mango-Duschgel. Gestern Nacht roch ihre gesamte Haut danach und obwohl das Echo an ihren Duft sehr präsent in meiner Nase nachhallt möchte ich diese Erinnerung intensivieren. Während ich die orange Substanz auf meinem Körper verreibe; zuerst die Arme, dann die Brüste, die Beine, den Po; steigt ein seltsames Gefühl in mir auf. Es ist schwer zu beschreiben. Denn es ist sowohl fremd als auch vertraut, alltäglich aber irgendwie neu. Es ist freundschaftlich, intim und doch sehnt sich mein Kitzler nach Monika's Fingerspiel.
Reflexartig dreht meine Hand das Wasser auf eiskalt. Cool down, Lexa! Trotz des wiederholten sexuellen Zwischenfalls mit meiner besten Freundin werde ich nicht warm mit dieser Art von Verlangen. Ich hätte mein Duschgel verwenden sollen, was habe ich mir nur gedacht?
Mit nassen Haaren sammle ich meine Sachen in Monika's Zimmer ein und föhne anschließend meine Haare bevor ich das Eigemisch in die Pfanne haue. Manchmal sind wir schon wie ein Ehepaar, zumindest verhält sich Monika oft wie eine Ehefrau aus den Fünfzigern. Sie bügelt meine Hemden, kocht fast täglich und pflegt mich wenn ich krank bin. Auf den Punkt gebracht ist es gar nicht abwegig, dass wir nun diese „Ehe“ vollzogen haben.
Ich stöhne auf, als ich von dem Tomaten-Rührei koste. Es ist perfekt gewürzt, leicht scharf, so wie ich es mag. Um kurz vor zehn bin ich mit dem Frühstück fertig und muss mich auch schon beeilen. Natürlich schaffe ich es nicht meine Haare so zu glätten, dass es mir gefällt. Dafür reicht die Zeit nicht. Jedoch schaut es mit etwas Gel und Haarlack akzeptabel aus, aber auch nur weil ich mir eine Mütze drüber ziehe.
Im Schnellschritt eile ich los und zünde mir eine Zigarette an. Ob Monika sich davor ekelt mich zu küssen wenn ich rauche? Ich putze mir wenn ich heim komme nochmal die Zähne.
Hörsaal 2 ist voll und der Professor hat längst mit der Vorlesung begonnen, wie jede Woche wenn ich durch die Tür schleiche. Auf der Treppe sitzen bereits fünf Kommilitonen, deshalb lehne ich mich ganz oben an die Wand. Von dort aus habe ich zwar keinen Blick auf die Leinwand, aber wenigstens sitze ich relativ bequem. Heute geht es um die Figuren eines Romanes. Helden und Antihelden. Ich persönlich bevorzuge Protagonisten die nicht perfekt sind und auch negative Eigenschaften besitzen. Ich finde es ehrlich gesagt spannender vom Scheitern einer Figur zu lesen als von deren Heldentaten. Zum Beispiel steh ich total auf Valmont aus „Les liaisons dangereuses“. Ein Arschloch, dass sich einen Spaß daraus macht Frauen zu verführen bis er schließlich auf das Unschuldslamm schlechthin trifft, welches schafft ihm mit seiner naiven, liebevollen Art das Herz zu rauben.
Vielleicht ist Monika ja meine Madame de Tourvel und ich war bisher zu blind um das zu erkennen. Sie ist perfekt, das war mir auch vorher schon klar. Jetzt sehe ich sie trotzdem mit anderen Augen, mit geilen Augen. Wie konnte ich all die Jahre nicht hören wie lustvoll sie stöhnen kann? Warum war es mir nicht möglich zu sehen, wie wohlgeformt und sexy ihr Busen ist? Jahrelang tanzten wir zusammen und doch war mir nie aufgefallen welche Wirkung ihr Hintern hat, wenn er sich zur Musik bewegt. Kann ein Mensch so unaufmerksam sein?! Oder liegt es daran, dass ich tatsächlich nur ein egoistischer, selbstverliebter Klotz bin?
Wenn wir einen Tanz einstudiert haben, ist es, als würde die Musik zwischen uns fließen. Unsere Bewegungen harmonieren miteinander. Nur war es früher so, dass ich immer, wenn ich mit ihr tanzte eine Rolle einnahm, ich habe sie nie als Lexa wahrgenommen, sondern als ihre Tanzpartnerin. Tanzen ist wie Sex, nur angezogen. Lass dich von den Rhythmen treiben als wären sie Wellen. Monika und ich schwimmen schon lange zusammen, nun haben wir das Gewässer gewechselt.
Der Vorlesung zu folgen war nicht einfach, meine Gedanken haben mich abgelenkt und deshalb ist meine Mitschrift wertlos. Glücklicherweise habe ich Regina's Kopf in der hintersten Reihe entdeckt und warte deshalb an der Tür auf sie.
„Hallo Regina.“, sage ich und tippe ihr auf die Schulter.
„Grüss dich.“, sagt sie mit einem breiten Lächeln. „Schön dich zu sehen. Wie geht es dir?“
„Etwas besser aber ich war gerade abgelenkt. Mehr als den Anfang habe ich nicht mitbekommen.“
„Doof wenn man nur Frauen im Kopf hat, hmm?“ Regina scheint Gefallen daran zu finden mich aufzuziehen.
„Nicht lustig. Darf ich dich um deine Notizen bitten oder ist das zu dreist?“, frage ich mit großen, flehenden Augen.
„Das ist durchaus eine überaus unverschämte Bitte. Dass du dich das traust, nachdem du mich gestern einfach so hast sitzen lassen.“ Sie kennzeichnet die Hyperbel durch ihre Stimmlage.
„Könnte ich dich mit einem leckeren Latte überreden?“
„Nur, wenn wir ins WIWI gehen, dort schäumen sie die Milch schön auf. In der Mensa-Cafete kannst du jeglichen Kaffee vergessen.“
„Deal!“
Wir gehen die Treppen runter und verlassen das Philosophikum in Richtung WIWI. Draußen schneit es, weshalb wir uns gegen eine Zigarette entscheiden. Es ist zu kalt und die warme Vorhalle ist verführerischer als das beruhigende Nikotin.
Auch wenn mir ein schwarzer Tee lieber wäre, bestelle ich mir, sowie Regina einen Latte Macchiato, während sie sich an einen Tisch setzt. Mit den Ellbogen auf der Tischplatte mustert sie mich genau. Ich setzte mich ihr gegenüber, schiebe ihr einen Becher zu und ziehe die Augenbrauen hoch. Meine Mimik soll ein Fragezeichen nachstellen.
„Und? Kam es gestern noch zu einem klärenden Gespräch?“, fragt sie neugierig.
Diese Frage habe ich erwartet und trotzdem spüre ich blitzartig Hitze in meinen Wangen aufsteigen. Dreimal atme ich tief ein und aus bevor ich ihr die Kurzfassung der gestrigen Nacht erzähle. Irgendwie habe ich mehr erwartet. Einen überraschten Aufschrei, heftiges Kopfschütteln, irgendwas. Ihre Reaktion ist allerdings überaus gefasst, nur ein leichtes Nicken.
Plötzlich liegen zwei Hände auf meinen Augen und versperren mir die Sicht, meine Nase nimmt den unverwechselbaren Duft von Lena war. Noch bevor ich meine Ahnung in Worte fassen kann nimmt sie ihre Finger von mir und setzt sich neben mich.
„Hola chicas.“, begrüsst uns die schöne Rothaarige.
„Hey.“, sprechen Regina und ich synchron.
„Sagt mal, kennt eine von euch zufällig einen charmanten Gentleman der Donnerstag Abend Zeit hat und Salsa tanzen kann?“, fragt Lena und stützt ihren Kopf in ihren Händen.
„Was ist denn Donnerstag?“, möchte Regina wissen.
„Spanische Nacht im Cubana. Mein Tanzpartner wird leider verhindert sein und ich möchte unbedingt hin. Und da normalerweise mehr Frauen als Männer hingehen ist es ratsam sich einen Mann mitzunehmen, da man sonst verzweifelt an der Bar stehen muss.“
„Das klingt cool.“ Mein Kommentar ist nicht aussagekräftig, schließlich gehe ich nicht auf ihre Frage ein. Aber ich kenne auch keinen männlichen Salsatänzer. Mit Monika bin ich damals bis zum Kurs für Fortgeschrittene gekommen. Theoretisch könnte ich Lena begleiten, praktisch halte ich das für keine gute Idee. Ihre Abfuhr hat eine Wunde hinterlassen die ich nur durch eine Maske überspielen kann. Wenn ich mir vorstelle sie über die Tanzfläche zu führen reisst die Narbe erneut auf und ich möchte nicht unter den Schmerzen leiden. Meine Vernunft rät mir meine Tanzkünste zu verschweigen aber diese Entscheidung wird mir von meiner masochistischen Seite zu Nichte gemacht.
„Ich kann Salsa.“, höre ich mich sagen und prompt umschlingen mich Lena's Arme. Was habe ich mir da nur wieder eingebrockt. Für einen Rückzieher ist es zu spät, das hätte meine Zunge sich früher überlegen müssen. Fuck!
Ihre Arme liegen noch immer um meinen Hals als sie mich bittet sie zu begleiten. Mit einem gespielten Lächeln sage ich zu.
„Problem gelöst.“, schließt Regina und packt ihren Block mit den Notizen aus. „Möchtest du abschreiben oder kopieren?“
„Ich tippe es schnell ab.“, sage ich und nippe an meinem Becher bevor ich meinen Laptop aufklappe.
„Euch noch einen schönen Tag, ich muss zu Spanisch. Wegen Donnerstag melde ich mich nochmal.“, verabschiedet sich Lena und drückt mir einen Kuss auf die Backe, welcher eine feurige Hitze auf meiner Haut hinterlässt.
Als Lena weg ist schaut Regina mich entrüstet an. „Meinst du, dass das eine gute Idee ist?“
„Warum nicht?“, frage ich naiv nach. Natürlich weiß ich welche Bedenken sie hat. Immerhin hat sie meine Lena-Verliebtheit von Anfang an mitbekommen.
„Ist das mit Monika etwas ernstes?“, fragt sie seriös nach und durchdringt mich mit ihren eisblauen Augen.
„Keine Ahnung.“, antworte ich wahrheitsgemäß.
„Und Lena?“, bohrt sie weiter nach.
„Kein Plan!“, sage ich etwas zu laut. „Die Gesamtsituation ist auf den Punkt gebracht scheiße. Auf der einen Seite ist da die rothaarige Verführung, die mir schlaflose Nächte bereitet. Mit ihr gibt es keine Zukunft und die Gegenwart ist auch nicht rosig obwohl ich mich freue ihr auf der Tanzfläche zu zeigen was sie sich entgehen lässt. Auf der anderen Seite ist da das Mädchen von Nebenan, welches ich schon seit meiner frühsten Jugendzeit kenne und liebe. In ihrer Nähe brauche ich keine Schutzmechanismen zu aktivieren. Unser Verhältnis ist entspannt, vertraut und wundervoll.“
„Aber?“ Wie ich dieses Wort hasse! Wieso benutzt man es am liebsten nach einer positiven Aussage? Diese beschissene Konjunktion entkräftet jegliches schöne Wort das vorher gesagt wurde. Es könnte so schön sein wenn das Wort 'aber' nicht wäre.
„Lena fliegt bald weg und hat einen Freund. Monika ist meine beste Freundin und obwohl ich mit ihr geschlafen habe, kann ich nicht aufhören familiäre Gefühle für sie zu haben. Verflucht, sie ist wie eine Schwester für mich. Wenn ich bei dem Gedanken an ihre Brüste geil werde komme ich mir pervers vor. Kannst du mir sagen, wie ich das in den Griff bekommen soll?“, sage ich unbeherrscht.
„Hmm, das stellt eindeutig ein Problem dar.“ Von Regina's Coolness könnte ich mir ruhig eine Scheibe abschlagen. Diese Frau scheint nichts aus der Fassung zu bringen. Zudem bewundere ich sie für ihre Geduld mit mir. Eigentlich stehen wir uns nicht sehr nahe, immerhin kennen wir uns erst seit kurzem und trotzdem hört sie sich meine Probleme an und das obwohl ich mich wie ein selbstmitleidiges Arschloch benehme.
„Bei Lena ist es eindeutig die erste Phase der Verliebtheit die mich total erwischt hat.“, sage ich und leere meinen Becher mit einem grossen Schluck.
„Die erste Phase der Verliebtheit?“, fragt Regina nach.
„Nun, ich glaube, dass es vier Phasen der Verliebtheit gibt bevor man mit Sicherheit sagen kann ob man liebt. In der Regel ist die erste Phase die Verliebtheit in das Unbekannte. Es folgt die Verliebtheit in das positive Bekannte, danach kommt die Verliebtheit in Fehler und schließlich die Verliebtheit in den Alltag. Erst wenn man alle Phasen durchgestanden hat sollten die drei großen Worte fallen.“, erkläre ich.
„Und diese Reihenfolge bleibt immer bestehen?“
„Das ist nur eine meiner Theorien. Ich bin ein Neuling auf diesem Gebiet, zumindest was die Praxis betrifft. In der Theorie beschäftige ich mich gerne mit dem Thema 'Liebe' aber aus der Ferne betrachtet ist es tausendmal einfacher als aus der Nähe. Normalerweise lasse ich mich nie auf amouröse Gefühle ein. Jedoch wurde ich von dieser verdammten Liebe überrannt und nun darf ich aus eigener Erfahrung testen ob diese Theorien zutreffen.“ verdeutliche ich.
„Du reitest dich demnach 'just for science' weiter in die Scheiße rein?“ Regina's teuflisches Grinsen ist ein Bild für die Götter. Obwohl ich mir etwas verarscht vorkomme kann ich nicht anders als sie tiefer in mein Herz zu schließen.
„Immerhin muss ich dich irgendwie unterhalten. Die Grundkurse des ersten Semesters langweilen dich bestimmt immens. Sei froh, dass deine Wege meine gekreuzt haben, sonst hättest du keinen hautnahen Einblick auf 'Passau's lesbian drama world'.“
„Wohl eher 'Lexa's lesbian drama'.“, gibt sie spöttisch zurück.
„Kann ich das Blatt doch kopieren? Dich wundert bestimmt nicht, dass ich keine zwei Zeilen geschrieben hab.“
Wir verlassen das WIWI und gehen zurück ins Philosophikum zum Grundkurs der deutschen Gegenwartssprache. Mit aller Kraft halte ich mich davon ab von den Worten des Professors abzuschweifen und schaffe es ihm zu folgen. Um viertel vor vier beendet er die Vorlesung. Regina wünscht mir noch einen schönen Abend und verabschiedet sich mit einer langen Umarmung.

Es ist kälter geworden. Da ich nicht umhin komme draußen zu sein, immerhin muss ich heim gehen, beschließe ich zumindest jetzt eine zu rauchen. Zähne putzen werde ich daheim ohnehin. Was Monika wohl kochen wird? Es ist so süß von ihr, dass sie nach einem langen Arbeitstag länger in der Küche stehen will, und länger bedeutet für mich mehr als zehn Minuten, um uns ein schönes Dinner zuzubereiten. Vielleicht sollte ich ihr zum Dank etwas schönes mitbringen, zum Beispiel Blumen. Zuletzt habe ich ihr im Sommer zu ihrem Geburtstag einen Strauß Lilien geschenkt. Das ist nun wirklich ewig her. Sie würde sich bestimmt freuen, andererseits könnte die gegenwärtige Situation falsche Signale senden. Welche Signale wären überhaupt die Richtigen? Was läuft da eigentlich? Vor kurzem war ich noch der felsenfesten Überzeugung sie sei durch und durch hetero!
Es wäre doch möglich, dass sie auf mich ihre Sehnsüchte und Wünsche projiziert hat und nun meint, ich sei ihr Traummensch, nur weil ich ihr zu mehrfachen multiplen Orgasmen verholfen habe und wir bereits zusammenwohnen, uns lieben und nahe stehen. Ich muss lachen als mir plötzlich 'Lexa-Sex-Effekt' in den Kopf schießt. Anders kann ich mir ihr Verhalten nicht erklären. Inzwischen ist sie bestimmt zuhause und steht in der Küche.
Ich gehe über den Fünferlsteg. Auf der Innstadtseite befindet sich zu meiner Linken ein Florist und ich trete nach kurzem Zögern ein. Letztlich ist es unwichtig ob Monika an einen LS-Effekt leidet oder ich sie tatsächlich umgedreht habe. Sie ist und bleibt meine beste Freundin und hat sich eine kleine bunte Aufmerksamkeit verdient.
Was ist, wenn sie meine Traumfrau ist und ich bisher blind für sie war weil ich erstens dachte sie sei hetero, zweitens wir wären nur die besten Freunde und drittens... Verflucht, was war das dann mit Lena?
Es hat 'Klick' gemacht und ich sah klar. Wenn ich aus Versehen an sie denke wirbelt ein Schmetterlingsschwarm durch meine Gedärme und lässt mich erschaudern. Diesen Effekt nennt man zweifellos Verliebtheit!
Monika allerdings ist tief in meinem Herzen verankert, ich liebe sie bedingungslos und fühle mich in ihrer Gegenwart behütet. Sie ist mein Fels und liebt mich mit all meinen Fehlern. Und davon habe ich mehr als genug. Irgendwie glaube ich, dass die Umstände unkomplizierter wären, hätte es keinen Sex gegeben, mit keiner von beiden. Ich hätte meiner Vagina nicht die Kontrolle überlassen sollen. Jedes gottverdammte Mal wenn ich ihr das Ruder überlasse enden meine Finger in einer ihrer Mösenfreundinnen und ich darf, nachdem sie sich vergnügt hat, mit den Konsequenzen klar kommen. Gewohnheitsmäßig reitet sie mich buchstäblich in die Katastrophe!
„Einen schönen Abend.“, begrüsst mich die etwas ältere Floristin mit einem einladenden Lächeln.
„Hallo.“, sage ich kurz aber freundlich.
„Wie kann ich ihnen helfen?“, fragt sie höflich nach.
„Ich hätte gerne einen bunten Strauß mit allem drum und dran für etwa 30 Euro.“
„Hmm, also zu dieser Jahreszeit gibt es keine große Auswahl. Aber ich stelle ihnen etwas Schönes zusammen.“
„Vielen Dank.“
Die Frau verschwindet nach hinten lässt mich kurz warten. Nach etwa fünf Minuten erblicke ich in ihren Armen einen wundervollen Strauß.
„So, ich habe ihnen einen kleinen Strauß mit Rosen, Iris, Ranunkeln, Alchimella und Pistochia zusammengestellt.“, erklärt sie mir. „Folie oder Papier?“
„Papier.“, antworte ich als sei es eine Selbstverständlichkeit.
„Das macht dann 30 Euro.“
„Bitteschön. Danke! Der Strauß ist wundervoll. Schönen Abend noch.“, bedanke ich mich und gehe hinaus in die Kälte. Von hier aus sind es nur noch sieben Minuten, exakt eine Zigarette. Eine rauche ich noch auf dem Weg. An der Schranke vorbei sehe ich in meinem Zimmer Licht brennen. In der Regel essen wir wegen meinem aufklappbaren Esstisch bei mir, deshalb bin ich keineswegs verwundert.
In dem Moment als ich den Schlüssel ins Schloss stecke macht Monika auch schon die Tür auf und begrüsst mich mit einem langen, intensiven Kuss. Ihre Arme umschließen mich, sie ist so schön warm. Der Geschmack ihrer Lippen ist sahnig-erdbeerig, sie hat bestimmt vorhin ein Bonbon gelutscht, welch ein Glück für mich.
„Scheiß Raucher!“, sagt sie nachdem sie sich von meinen Lippen gelöst hat. „Und ich hab zwecks dir extra noch so ein Erdbeer-Sahne-Bonbon in den Mund genommen, nur damit ich nicht so stark nach Kaffee schmecke.“
Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen, verdammt. Gut, dass ich den Strauß gekauft habe. Er liegt noch auf meiner Tasche vor der Tür. Ich drehe mich um, beuge mich. Kaum das ich wieder aufrecht stehe erblickt Monika das orange Papier, ihre Augen blitzen auf. Ich kenne diese Reaktion, sie freut sich gerade wie ein Glücksbärchi, unterdrückt es jedoch, da sie unsicher ist ob sie tatsächlich einen Grund zur Freunde hat.
„Für dich.“, sage ich und reiche ihr den Blumenstrauß.
Anstatt das sie einen Arm ausstreckt springt sie mehrmals in die Luft. Sie sieht so niedlich aus wenn sie sich freut. So ausgelassen und glücklich habe ich sie lange nicht mehr gesehen. In mir steigt ein seltsames, wohlig-warmes Gefühl auf. Offenbar bin ich zufrieden mit ihrer Reaktion auf mein Geschenk. Bevor sie endlich den Strauß nimmt sucht sie nach einer geeigneten Vase.
„In dem Eintürschrank in meinem Zimmer.“, sage ich ihr, da mir gerade eingefallen ist, dass ich die große Vase nach meinem Geburtstag dort verstaut habe.
„Danke.“ Ihr Stimme ist beschwingt und sie scheint Gehen durch Hüpfen ersetzt zu haben. Plötzlich schießt mir die Phantasie in den Kopf wie wir im Sommer auf der Innwiese auf einer Picknickdecke sind. Ich sitze mit ausgestreckten Beinen da, sie liegt, mit ihrem Kopf auf meinem Schenkel gelehnten Kopf, da und ließt uns beiden vor. Bisher haben wir etwas derart intimes noch nicht gemacht. Auch wenn es banal klingt, für mich ist das eine der traumhaftesten Beziehungswunschvorstellungen. Wobei ich es mindestens genauso romantisch finden würde, wenn wir beide jeweils ein Buch lesen würden.
„Lexa?“, reisst mich Monika aus meinen Gedanken. Ihr Gesicht ist nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. „Träumst du?“, fragt sie mit einem zauberhaften Lächeln nach. Ein nie da gewesener Kuss-Reflex ergreift plötzlich Macht über mich. Sich zu wehren wäre zwecklos und ich möchte es auch nicht. Es ist so schön ihre weichen Lippen zu berühren. Was für ein Idiot war ich die letzten Jahre nur?
Nach einigen Sekunden beendet sie den Kuss und schaut mich streng an.
„Kusspause bis du dir die Zähne geputzt hast. Du küsst fabelhaft aber du schmeckst echt Scheiße.“
Noch bevor sie den Satz beendet hat gehe ich ins Bad und gehe ihrer implizierten Aufforderung nach. Sie ist wohl die einzige Frau in meinem Leben für die ich mir nach dem Rauchen die Zähne putze. Monika ist wirklich etwas Besonderes.
Back in the kitchen sehe ich sie über einer Auflaufform rumhantieren, es schaut nach Lasagne aus. In meinem Magen führen hunderttausend hungrige Zellen einen Freudentanz auf. Ich trete näher an sie heran, lege meine Arme um sie und bedecke ihren Hals mit zärtlichen Küssen. Sie stöhnt vor Genuss auf. An ihrem Nacken entsteht eine leichte Gänsehaut. Plötzlich dreht sie sich um und drückt mich mit einem stürmischen Kuss an die Wand. AUTSCH! Mein Kopf stößt hart gegen die Wand. Das Liebe auch weh tun kann wusste ich vorher schon.
„Tut mir leid.“, entschuldigt sie sich schnell. „Aber eigentlich bist du selbst schuld. Du wolltest es nicht anders.“
Ich schaue sie irritiert an. Sie erklärt: „Das war eine klassische Gegenreaktion auf deine Versuche mich geil zu machen.“ Sie streichelt sanft meinen Kopf, lächelt mich auf die liebste Weise an die ich mir vorstellen kann und bewirkt damit einen Gefühlsrausch der höchstmöglichen Art. Dieser Moment wirkt vollkommen, ich kann mir gerade nichts schöneres vorstellen als mit schmerzendem Schädel vor Monika zu stehen und ihre strahlenden blauen Augen zu bewundern.
„Ich mache das noch schnell fertig. Du kannst schon mal den Wein aufmachen. Ich habe eine Flasche Rotwein gekauft, sie steht auf dem Tisch. Ich bin noch nicht dazu gekommen.“, sagt sie.
Sie dreht sich wieder zu der Auflaufform und ich nehme den Korkenzieher aus der Schublade mit in mein Zimmer wo ich die Flasche Tempranillo öffne. Die Weingläser stehen schon bereit. Ich mache beide Gläser zu je einem Viertel voll und stelle mich anschließend an den Türrahmen um Monika beim Kochen zuzusehen. Sie stellt die Auflaufform in den Ofen, zieht sich ihre Schürze aus und kommt auf mich zu. Ich nehme die Gläser in die Hand, gebe ihr eines. Wir lächeln uns an.
„Auf uns.“, sage ich und wir stoßen an.
Der kräftig-fruchtige Geschmack verbreitet sich auf meiner Zunge. Welch gute Wahl sie getroffen hat. Sie nimmt noch einen zweiten Schluck bevor sie aus meiner Tasche meinen Laptop holt und die Bachata-Playliste einschaltet. Auch ich stelle mein Glas ab und halte ihr meine Hand hin. Es läuft 'solo por un beso'. Sie legt ihre in meine ausgestreckte Hand. Ich drehe sie und wir geben uns den zärtlichen Rhythmen hin.
Zu 'stand by me' minimieren wir den Abstand zwischen uns, mein Schenkel liegt nun direkt zwischen ihren Beinen und dieses Mal ist es nicht wie früher, diesmal reizen mich ihre Bewegungen sehr. Ihr Schritt reibt sich im Takt der Musik an mir während ihr Oberkörper an meinen gepresst ist. Unser Tanz hat mich nie zuvor derart erregt. Mein Herzschlag erreicht sein Maximum, ich kann mich nicht länger beherrschen. Als 'Corazón sin cara' ertönt kann ich meine Lippen nicht länger von ihren fern halten. Gierig küsse ich sie und schiebe sie zu meinem Bett.
„Was wird das?“ Sie schaut mich verschmitzt an, denn sie weiß genau welchen Drang sie in mir ausgelöst hat. Anstatt zu antworten ziehe ich mir mein Hemd aus.
„Zieh dich aus.“, befehle ich und öffne meinen Gürtel.
„Das Essen ist noch nicht fertig.“, sagt sie mit einem frechen Grinsen während ich meine Hose ausziehe.
„Zuerst das Dessert.“ Meine Geduld ist am Ende, ich ziehe ihr Shirt aus und vergrabe meinen Kopf in ihrem liebreizenden Dekolleté. Geschickt öffne ich ihren Bh mit einem blitzschnellen Handgriff.
„Da ist wohl jemand notgeil, was?“, zieht sie mich aus und ich strafe sie mit einem unsanften Biss in ihren linken Nippel. Ihr entfährt ein lustvolles Stöhnen, welches meine Erregung noch mehr anheizt. Ich zerspringe beinahe vor Lust, führe ihre Hand in meine Panty, liebkose währenddessen ihren Hals. Sie keucht auf, ihre Finger spielen unterdessen mit mir, quälen mich. Sie scheint eine Musterschülerin zu sein, ihre Bewegungen treiben mich in den Wahnsinn! Ich ringe nach Luft, bereits jetzt habe ich das Gefühl zu zerplatzen, dabei hat sie erst angefangen mich zu streicheln.
„Oh mein Gott!“, rufe ich. Sie ist gerade in mich eingedrungen. Ungehalten stöhne ich, denn ihr Fingerspiel ist erstklassig. Mehr, mehr mehr! Ich beisse mir auf die Unterlippe um einen Schrei zu unterdrücken, es ist so irre geil. Ein lauter Alarm ertönt aus der Küche und macht meinen Lustschreien Konkurrenz. Zum Glück lässt sie sich nicht unterbrechen und lässt mich über den Gipfel der Ekstase fliegen.
„Hungrig?“, fragt sie breit lächelnd nach als ich versuche mich zu beruhigen.



copyright © by Soñadora90. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


super
soISTes30 - 20.07.2015 21:47
Tolle Geschichte
Laterne__ - 28.05.2015 15:43

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