Um LESARION optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern verwenden wir zur Auswertung Cookies. Mehr Informationen über Cookies findest du in unseren Datenschutzbestimmungen. Wenn du LESARION nutzst erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.




Lovestories » Detail

Eine Nacht!

von DasMinchen


Donnerstag, die Zeit geht auf Arbeit mal wieder nicht rum. Zum Glück ist morgen Feiertag und dann Wochenende. Da lohnt es sich sowieso nichts mehr anzufangen.
16 Uhr. Kann ich jetzt schon gehen? Dann sammle ich wieder Minusstunden, aber auf eine oder auch drei kommt es jetzt auch nicht mehr an. Genau in dem Moment schneite meine Bürokollegin Julia vorbei, mit ihrem frechen Grinsen und den feuerroten Haaren. Naaaa ertönte ihre warme Stimme, wann gehen wir?
Ich liebe Julia, so wie man eine Freundin und Arbeitskollegin auf eine platonische Art und Weise lieben kann.
Wir lernten uns vor vier Jahren kennen, ich arbeitete schon ein Jahr in der Firma. Man kann nicht behaupten, das wir uns von Anfang an mochten, eher ignorierten wir uns. Doch das änderte sich mit der Zeit. Wir lernten uns kennen, schätzen und irgendwann auch lieben. Seit einigen Monaten saßen wir in einem Büro. Und wir verstanden uns blind, konnten die Stimmungen des anderen gut erfassen und fast schon lesen, konnten unsere Sätze vervollständigen und trotzdem darüber lachen und auch miteinander reden, man könnte es als die perfekte Büroehe bezeichnen.
Julia, Lorenz, ein Kolloge von uns und ich waren an diesem Abend verabredet. Julia wollte ein Demotape für ihren Mann aufnehmen. Sie hatten bald zweiten Hochzeitstag und sie wollte ihn damit überraschen, später wollten wir noch losziehen und den ersten Mai begrüßen.Ich dachte über Julia und ihre Ehe nach. Sie war fast zwölf Jahre mit Markus zusammen und seit zwei Jahren verheiratet. Doch die Ehe steckte in einer schlimmen Krise. Markus litt unter Depressionen und Julia unter dem nicht mehr vorhandenem Sexualleben. War es sonst nicht anders rum? Na ja, ist im Grunde ja auch egal. Julia nahm die Situation mit viel Humor und trug es mit Fassung, aber ich wusste, dass sie tief unglücklich war und sich nach Nähe sehnte und nach Zweisamkeit und ihren alten Markus zurückhaben wollte.
„Und was denkst du darüber, eine Gitarre oder zwei“? Julia riss mich aus meinen Gedanken herau, ich hatte nicht zugehört, was nicht sonderlich schlimm gewesen ist, weil ich eh keine Ahnung von Musik habe und meine Meinung im Grunde völlig nebensächlich ist
Lorenz ließ einen Joint rumgehen und ich merkte, wie Julia immer mehr zum aufgeschäuchten Huhn mutierte. Dieses Verhalten legten viele Hetero-Frauen an den Tag, wenn ein potentieller Sexualpartner sich in der Nähe befand. Ich fragte mich, ob ich mich auch veränderte, wenn eine Frau in der Nähe war, die ich attraktiv fand. Und ich hoffte inständig, dass uns Lesben wenigstens das erspart blieb.
Gut angeheitert gingen wir auf die Piste. Julia wollte ins Iron, mehr um mir einen Gefallen zu tun, doch der lateinamerikanische Abend war für uns beide nichts. Und so zogen wir ins MTC weiter. Auf die Ringe wollten wir beide nicht.
Der Abend wurde immer fröhlicher und auch feuchter, die Getränke immer schneller neu bestellt. Es wurde Nirvana mit Nevermind angestimmt. Nirvana, die Helden meiner Jugend. Die Musik pulsierte in mir, die Masse tanzte dazu, Julia lächelte und lachte, ich war ausgelassen und fröhlich und fühlte, wie ich plötzlich in die Zone kam. So nenne ich den Zustand, wenn meine Gedanken aufhören zu rasen, wenn es völlig nebensächlich wird, ob das Mädel neben mir zu dick oder zu dünn ist, ganz im Gegenteil in diesen Momenten werden Äußerlichkeiten völlig nebensächlich. Es zählt nur der Moment, mein Atem, mein Gegenüber, die Energie, die Musik, die Dichte, die Masse, ich fühle mich frei und glücklich. Ich tanze und springe herum.
Ich bemerke zwei glitzernde Augen, die mich angucken, es sind Julias braune, weiche Augen. Sie strahlt mich an, ich strahle zurück. Sie kommt näher zu mir und legt einen Arm um meine Schultern, ich lege einen Arm um ihre Hüften und spüre die Energie, die uns verbindet. Es kribbelt überall und es breitet sich Wärme in meinem Körper aus. Julia windet sich aus unserem einträchtigen nebeneinander stehen und legt beide Arme um meinen Hals, schaut mir in die Augen und schmiegt ihren Körper ganz eng an meinen. Viel zu spät und völlig nebensächlich, da mein Getränk noch sehr voll war, fragt sie mich, was ich trinken möchte. Ich zeige auf mein Getränk, sie grinst mich an, streicht mir sanft mit einer Hand über die Wange und küsst genau die Stelle. Meine Knie werden ein wenig weich. Die Wärme breitet sich in meinem ganzen Körper aus.
Sie kommt mit zwei vollen Getränken wieder und stellt sich neben mich, ganz nah. Ich spüre ein Kribbeln und ich weiß, dass diese Gefühle nicht nur in mir sind, sie verbinden, umschliessen uns und ziehen uns in eine Blase, in der nur wir beide existieren.
Julia geht demonstrativ auf Abstand, entzieht sich diesem Sog, redet mit einem anderen Typen, beachtet mich kaum. Ich bin traurig und erleichtert, schließlich ist sie meine Kollegin und verheiratet.
Ich flirte mit einer anderen Frau, tanze mit ihr, wir prosten uns zu. Plötzlich steht Julia wieder neben mir. Ganz nah und diese Energie kehrt sofort wieder zurück. Ich lege eine Hand auf ihre Hüfte und ziehe sie ganz nah an mich heran, sie lässt es geschehen, ich sehe in ihren Augen, dass es sie erregt, dass sie es will und genießt. Julia umarmt mich wieder sehr eng, schmiegt sich sehr nah an mich, presst ihren Unterkörper an meinen. Unsere Blicke treffen sich und so musste ungefähr auch der Urknall passiert sein. Unterschiedlich Energien trafen aufeinander und es machte bam.
Unsere Lippen kommen immer näher, Julia geht einen Schritt zurück und nippt an ihrem Getränk. Dabei fließen ein paar Tropfen auf auf ihren Zeigefinger. sie leckt die Flüssigkeit ab und sieht dabei meinen Blick. Sie beugt sich zu mir und fragte mich, was das denn für ein Blick sei. Ich meine grinsend, dass sie das besser lassen sollte, wenn sie nicht mit dem Feuer spielen will. Julia nimmt demonstrativ ihren Zeigefinger noch einmal in den Mund und grinst mich dabei an.
Ich signalisierte ihr, dass ich Eine rauchen gehe, sie folgt mir. Ich möchte etwas sagen, doch genau in dem Moment presst sie ihre Lippen auf meine. Ich schaue sie ungläubig an und Julia grinst und bestätigt mir damit, dass sie genau das möchte. Ich ziehe sie an mich und küsse ihre Lippen sanft. Ich öffne ganz sanft ihren Mund und sie erwidert meine Bewegung. Unsere Zungen treffen sich, es fühlt sich unglaublich an. In dem Moment existiert nur Julia und ihr Mund, ihre Berührungen, ihr Atem und meine Empfindungen. Wir stehen und küssen uns immer leidenschaftlicher, bis sie mir ins Ort flüstert:“Heute Nacht mache ich alles, was du möchtest“! Und genau in dem Moment schaltet sich mein Hirn ein. Es ist meine Kollegin, ich mag ihren Mann, ich liebe sie als Freundin und in dem Moment gucke ich zu Boden. Julia schaut mich an und versteh, sie nimmt meine Hand und meint, okay ich verstehe. Sie umarmt mich freundschaftlich, ich hebe sie hoch und wirbele sie rum, wir lachen beide und gehen getrennt nach Hause.




copyright © by DasMinchen. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Einfach nur schön
Super schöne Story. Mach einfach weiter so.
Frage: Und, ist Julia jetzt les?
fourpier - 06.12.2015 16:40
Schöne Story
kelly2111 - 13.08.2015 21:31
Wahnsinn
TanteEmma1211 - 12.08.2015 01:04
Kompliment
Ente007 - 21.05.2015 08:03
Taperiss
tintenfux - 17.05.2015 21:53

mehr Kommentare


>>> Laufband-Message ab nur 5,95 € für 3 Tage! <<<