Beschreibung:
In Antje Wagners faszinierenden Erzählungen bewegen sich die Figuren auf dem unsicheren Boden des Bekannten und geraten langsam aus dem Tritt. Sie alle - die allein erziehende Mutter, der jüngere Ehemann, das stille Kind - kommen ins Rutschen, zunächst kaum merklich, dann in wachsender Geschwindigkeit, bis sie aus dem Leben fallen. Da ist Lena, ein unauffälliges Mädchen, das eines Nachts heimlich in den schimmligen Keller des Nachbarhauses zieht, nicht mehr schläft und nur noch von Insekten spricht. Da ist ein Ehepaar, das, in einer Waldhütte eingeschneit, monatelang ohne Aussicht auf Rettung ausharrt und schließlich aneinander irre wird. Antje Wagner zieht den Leser hinein in das prekäre Leben ihrer Figuren, die ihm immer vertrauter werden und doch merkwürdig fremd bleiben, und lässt ihn fassungslos zurück. Ihre an der Romantik geschulte Sprache, der Bildreichtum und die präzise Dramaturgie entwickeln einen machtvollen Sog.
Beurteilung von Miriam: E-Mail: Miriam@lesarion.de
Auf gewohnt hohem sprachlichen Niveau entführt Antje Wagner in die Normalität und ein gutes Stück darüber hinaus. Viele der 11 Geschichten gehen förmlich unter die Haut, da die Autorin es meisterhaft versteht, aus Alltagssituationen ganz langsam und allmählich auszubrechen.<br><br>
Dabei sind die Geschichten oftmals nichts für schwache Gemüter, da sehr deutlich wird, wie fließend die Grenzen sind.<br><br>
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