Beschreibung:
Ein Seelenexperte macht sich Gedanken über all die Hilfesuchenden, die den Weg in sein Behandlungszimmer finden. Während der Sitzungen durchlebt er Momente der Nähe und der Distanz, des Fließens und des Stillstandes. Dieses Buch ist eine Einladung an alle, die sich für ihre eigene Innenwelt, als auch für die ihres professionellen Helfers interessieren.
Beurteilung von Mirjam Hoff: E-Mail: mirjam@lesarion.com
Schon auf den ersten Seiten dachte ich, dass Buch müsste ich mal meiner Freundin geben, oder meiner Cousine, und verdammt-noch-mal, gut, dass ich es endlich selbst in der Hand halte. Dieses Buch ist ein kleiner Therapeut für die Handtasche. In einer schnörkellosen Sprache zeigt sara reichelt eine Reihe der typischen Fragen auf, die uns letztendlich bei einem Psychotherapeuten landen lassen. Ich bin nichts wert. Ich kann mich nicht zwischen zwei Menschen entscheiden. Ich kann nicht allein sein. Die Anderen.
Aber sie zeigt auch den Weg, den man gehen muss, damit alles wieder besser wird und dass man diesen Weg trotz allem allein geht und der Therapeut nicht einfach eine Trickkiste aufmacht, um eine Lösung heraus zu ziehen.
Es tut manchmal weh, zu sehen, dass man mit seinen Sorgen nicht einzigartig ist, dass man vielmehr erst einzigartig ist, wenn man seinen eigenen Weg gefunden hat und ihn geht, ganz abgesehen davon, dass es weder ein Sicherheitsnetz noch einen doppelten Boden gibt.
sara reichelt findet für diesen Weg schöne, starke Bilder und doch bleibt sie immer deutlich, klar und genau. Dies verleiht dem Buch eine ungeheure Stärke. Und auch genau deshalb sollte man es immer mal wieder in die Hand nehmen und nachsehen, worauf es ankommt, um nicht mit gefesselten Händen auf einem Seil zu tanzen.
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