Beschreibung:
Max Rabinowitz eine Butch-Türsteherin in einem Homo-Club im New Yorker East Village ist müde geworden im Kampf gegen Diskriminierung und igelt sich immer mehr ein vor einer Gesellschaft, in der sie keinen Platz zu finden scheint. Als ihr Freund und Transvestit Vic alias Vickie eines Morgens Opfer eines brutalen Überfalls wird, merkt Max, dass sich in all den Jahrzehnten wenig geändert hat im Kampf gegen Unterdrückung, und entdeckt ihren schlummernden Aktivismus wieder. Max Welt wird bevölkert von Transmännern, Fummeltunten, Crossdressern, Dragkings, Genderqueers und ist eine multi-ethnische, polysexuelle, klassenübergreifende, mehrgeschlechtliche Wahlfamilie, die Max Halt und Geborgenheit bieten kann, wenn sie es nur zulässt. In Drag King Träume entführt Leslie Feinberg gekonnt und spannend erzählt in eine Welt weit jenseits aller üblichen Kategorien und Identitäten.
Beurteilung von Miriam:
E-Mail: Miriam@lesarion.de
Amerika, Du hast es besser ! ???? DAS wohl eher nicht! Auch in diesem Roman zeigt Leslie Feinberg, wie hart das Leben sich in Amerika darstellt, wenn man nicht dem entspricht, was von der schweigenden Mehrheit und dem Staat als "normal" definiert wird. Und wie stark die Einschränkungen waren, die aus den Gesetzes- und Stimmungsänderungen nach dem 11. September entstanden sind. Sie stellt einen Polizei- und Willkürstaat dar, in dem jeder "Andersartige" aus nichtigen Anlässen auf einmal verschwunden sein kann. Und wie in ihrem ersten Roman "Träume in den erwachenden Morgen / Stone Butch Blues" liegt die Rettung in der Stärkung der Wahlfamilie und in der politischen Aktivität.
Starker Tobak, beeindruckend, an manchen Stellen aber auch entnervend egozentrisch (JEDE Reaktion des amerikanischen Mittelmaßes auf sie ist feindselig bis hasserfüllt ...). Auf alle Fälle aber sehr lesenswert!
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