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Zu keiner anderen Zeit

Zu keiner anderen Zeit

Zu keiner anderen Zeit

Barbara Martina Strebel
620 Seiten

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Beschreibung:

Barbara Martina Strebel erzählt mitreißend und perspektivreich von den historischen Bruchlinien zwischen Alter und Neuer Welt, Liebe und Krieg, scheiternden Helden und lebensmutigen Frauen.



Beurteilung von Mirjam Hoff:
E-Mail: mirjam@lesarion.com

Zu keiner anderen Zeit
In diesem historischen Roman spannt die Autorin einen Bogen von 1912 bis 1926 und folgt der jungen Amerikanerin Helena Schmitz von Chestnut Hill in Philadelphia über Wien, bis tief hinein in die k.u.k. Monarchie Österreichs auf das Gut Solmeritz im Tschechischen, und endlich weiter bis zu einem Ort in der Nähe von London. Barbara Martina Strebel lässt sich viel Zeit beim Erzählen ihrer Geschichte um die Familie von Greiffenwalde, ihre Bekannten, Verwandten, Freunde und Untergebenen. Die Biographie jedes wichtigen Protagonisten wird ausführlich aus dessen Sichtweise erzählt (ohne dabei langweilig zu sein) und gibt dem Leser die Gelegenheit, Bekanntes aus der Vergangenheit wieder zu entdecken und Neues zu erfahren. Die einzelnen Geschichten die dadurch entstehen geben dem Roman eine besondere Tiefe und Dichte. Sie sind nie um der Wirkung willen so zugespitzt, dass sie den Roman unglaubwürdig werden lassen. Dabei (und vielleicht gerade dadurch) gelingt es der Autorin immer, ganz nah an der Figur der Helena Schmitz zu bleiben, ihre Erfahrungen und Erlebnisse greifbar zu machen und sie in Perspektive zur Weltgeschichte zu setzen.

Der Schreibstil der Autorin passt perfekt zu der dargestellten Epoche. Dasselbe gilt auch für den Inhalt. So ist die Liebesgeschichte zwischen Helena und Natalia sehr behutsam erzählt und lässt der Leserin viel Raum für die eigene Phantasie. Trotzdem wird unzweifelhaft klar, um was für eine Beziehung zwischen den beiden es sich handelt. Man kann erahnen, was dies damals für zwei Menschen bedeutet hat und wie ihr Umfeld darauf reagiert hat.

Dieses Buch bietet der Leserin nicht nur eine gute, sensibel erzählte Geschichte, sondern auch interessante Einblicke in die Zeit um den ersten Weltkrieg. Nicht zuletzt darum, bekommt dieser Roman eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir.




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