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Forum » News, Politik & Wissenschaft » ThreadAn die notorischen Muslim-Hasser/Innen
09.08.2016 22:25
HiddenNickname
0 "Was mich maßlos aufregt, ist der Umstand, dass der (zu Recht!) Islam-kritische Westen einfach unkritisch die religiösen Deutungen derjenigen Muslime übernimmt, die am lautesten schreien. Das, was dabei herauskommt, trifft dann aber noch nicht einmal Auffassung und religiöse Identität der Mehrheit der Muslime. Das Problem hier, chez nous, ist nicht Islam-Kritik (die ist – wenn’s nach mir geht ;-) – sehr willkommen), das Problem ist mangelnde Bildung bezüglich des Islam und die aus Unkenntnis gepflegte “Kooperation” ausgerechnet mit jenen Protagonisten der islamischen Welt, die alles andere als einen modifizierten Islam haben wollen. Ich unterstelle, ich bitte das zu berücksichtigen, dabei keine Absicht. Aber es ist einfach fatal. P.S.: Übrigens ist z.B. der Salafismus eine Reformbewegung innerhalb des Islam. Er attackiert die Deutungen des mainstreams und macht eine “Rückbesinnung” auf den “Wortlaut” des Koran geltend. Er tut also exakt dasselbe Dumme, Unvernünftige, Phantasielose, Ahnungslose, Blödsinnige, das auch jene westlichen “Strategen” tun, die ich hier adressiere. Traditionelle religiöse Texte sind ––– traditionelle religiöse Texte. Ihre Auslegung verändert sich mit der Zeit und in Abhängigkeit von der Entwicklung des Menschen und seines Umfeldes. Das Beharren auf ein “wörtliches” Verständnis solcher Texte zeugt in aller Regel nicht von Authentizität, sondern von Dummheit und dem Willen zur Instrumentalisierung zu bestimmtem Zweck. Das ist im Islam nicht anders als im Christentum oder jeder anderen Religion. Dies alles gesagt habend: --- Mir ist unbegreiflich, warum man bei der Beurteilung der Muslime und ihres Umgangs mit dem Islam nicht die Realität zu Grunde legt, sondern das eigene Vorurteil. Es gibt ja Millionen von Muslimen, die in säkularen (USA, Europa, China) oder halb-säkularen (z.B. Türkei, Indonesien, Teile Afrikas) Staaten leben und trotzdem ihre Religion praktizieren („Der Islam ist nicht mit einem säkularen Staat vereinbar“). Es gibt ja – übrigens seit jeher – verschiedene Auslegungen, abweichende Ansichten und Reformer im Islam, auch sehr erfolgreiche („Alle Reformanstrengungen im Islam sind entweder umsonst oder Kosmetik“). Es gibt sogar eine lange Tradition der islamischen Auseinandersetzung im Spannungsfeld von Vernunft, Individuum und Koran („Widerspruch und eigenes Denken sind grundsätzlich inkompatibel mit dem Islam“). Warum, zum Teufel, nimmt man das nicht einfach mal zur Kenntnis (ist ja nicht schlimm, wenn man's nicht weiß; dann informiert man sich eben) und warum unterstützt man diese vielversprechenden Bewegungen innerhalb des Islam nicht, sondern legt ihnen durch unermüdliches, dämliches Wiederholen genau des Blödsinns, den nicht-reformbereite muslimische Kleriker absondern, Hindernisse in den Weg? Dass eine Religion in einem Konglomerat ewig gültiger Lehren bestünde, ist zwar in der jeweiligen Binnenlegende eine Essenz von Religion, aber historisch nicht. Religionen entwickeln sich – alle und ausnahmslos – in Abhängigkeit von der Entwicklung des Menschen und seines Umfeldes. Sie sind auch nie und nirgends ein erratischer Block, den alle Anhänger genau gleich auslegen. Worum es geht Es geht nicht darum, keine Kritik am Islam zu äußern – im Gegenteil. Aber es geht darum, nicht ausgerechnet jenen Unfug von der “ewigen Gültigkeit” und der “Unreformierbarkeit” zu verbreiten, den die Gegenaufklärung besonders gerne hört. Es geht darum, einer Minderheit der Muslime – Klerikalfaschisten, einzelnen sunnitischen reaktionären Bewegungen und reformunwilligen, machtversessenen Patriarchen – ihre Deutungshoheit über den Islam wegzunehmen und die gemäßigten Kräfte und Reformer zu unterstützen, die genau daran arbeiten – hierzulande und in der Welt. Es geht darum zu begreifen, dass die Radikalinskis zwar das Bild des Islam in der Welt gerne bestimmen wollen, es aber de facto nicht tun, weil die Mehrheit der Muslime schon längst weiter ist – unterschiedlich weit weiter, je nach Umfeld, in dem sie leben –, aber insgesamt eben deutlich weiter. Es geht darum zu verstehen, dass diese reaktionären Bewegungen sich deshalb hauptsächlich gegen die Mehrheits-Muslime richten, weil die nicht bereit sind, zurück in die Steinzeit zu gehen, sondern sich stattdessen zunehmend am westlichen Demokratiemodell und an Freiheit orientieren. Es geht darum zu begreifen, dass von allen möglichen interessierten Seiten eine absichtsvolle Radikalisierung der muslimischen Gesellschaften betrieben wird, um den Säkularisierungsprozess aufzuhalten. Es geht darum zu verstehen, dass wir in einer Zeit leben, die für den Islam einen riesigen Umbruch bedeuten kann. Und ihr kämpft zu diesem historischen Zeitpunkt leider auf der falschen Seite – auf der Seite derer, die alles tun, um sicherzustellen, dass der Islam sich nicht reformieren kann, dass die Muslime weiterhin die staatlich steuerbare, antiwestliche „Masse Mensch“ bleiben, zu der sie gemacht worden sind, dass der Traum von Individualismus und Freiheit, den immer mehr Muslime weltweit träumen, niemals Einzug in diese religiöse Tradition halten kann. Herzlichen Glückwunsch. P.S.: Ein paar Links zur Lektüre: http://de.qantara.de/inha [...] im-islam https://de.wikipedia.org/ [...] Abu_Zaid https://www.youtube.com/w [...] WGgHKfXc http://www.loay-mudhoon.d [...] ernunft/ https://en.wikipedia.org/ [...] d_Arkoun https://www.youtube.com/w [...] UG1ruwGM http://www.deutschlandfun [...] d=333239 https://de.wikipedia.org/ [...] horchide https://de.wikipedia.org/wiki/Ahmadiyya https://de.wikipedia.org/wiki/Sufismus https://www.amazon.de/Taq [...] aqwacore https://de.wikipedia.org/ [...] nd_Staat http://www.forum-islam.ch [...] oran.php https://de.wikipedia.org/ [...] _Shahrur https://en.wikipedia.org/ [...] im_Moosa http://de.qantara.de/
editiert am 09.08.2016 22:29
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