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Forum » Kummerkasten » ThreadDu & Ich
02.03.2015 10:44
HiddenNickname
0 Entschuldigung, das wird lang... Unerhörterweise schien mir an diesem Tag die Sonne direkt ins Gesicht, nachdem sie sich tagelang nicht blicken ließ. Ich schaute hoch zu deinem Fenster, ein letztes Mal. Du sahst mich unten stehen und lächelst traurig. Dann wandest du dich ab. Das war es also. Das war es und jetzt war es vorbei – für immer. Obwohl wir uns theoretisch schon seit 3 Jahren kennen, war es doch nur der letzte Monat, an dem wir wirklich miteinander redeten. Ein Monat, 4 Wochen und doch kam es mir wie eine Ewigkeit vor. Wir schütteten uns unser Herz aus, verrieten uns all unsere intimen Details und mir kam es nie so vor, als wenn wir uns wirklich nur diesen kurzen Zeitabschnitt kannten. Wir waren uns so ähnlich, teilten uns so viele Gedanken, hatten so ähnliche Ansichten und alles lief gut – bis ich mich verliebte. In dich. In die Art, wie du nur mit einem Buch durch die Gegend laufen konntest und dabei die Welt vergaßt, wie du mich ansahst, wenn ich dir dein Kobold – Grinsen entlocken konntest, dein Lachen... Natürlich sagte ich es dir, aber du ignoriertes dies, tatest es mit einem Lachen ab. Ich erinnere mich an diesen Tag, es war fast Mitternacht, wir standen an der Ecke, die die Straßen, in denen wir wohnten, trennten und es war kalt. Ich spürte meine Zehen nicht mehr und doch standen wir hier schon seit 2 Stunden. „Ich merke das schon, deine Andeutungen!“, sagtest du. „Ich bin ja nicht blöd!“ Und dann hast du gegrinst, dieses unglaubliche Grinsen und dir deine Haare hinter die Ohren zurück gesteckt. „Und?“ sagte ich. Es klang schon fast verzweifelt. „Ich muss jetzt gehen. Es ist echt kalt!“ Eine Woche später stellte ich dich vor die Wahl. Ich konnte das so nicht weiter machen, wir waren keine Freunde, das musstest du doch auch merken. „Das war doch ein Korb letztens, oder nicht? Sag mir das einfach klar“, tippte ich in mein Handy, „ und wir vergessen die Sache und können damit abschließen“. Es dauerte, bis du antwortest. Mein Herz raste und setzte plötzlich für einen Moment aus. „Wann habe ich dir je einen Korb gegeben?“. „Verdammt, sag mir, was du fühlst!“ „Ich weiß es nicht, okay?“. Dein Schweigen danach hörte sich an wie ein stummer Verzweiflungsschrei. Hätte ich es dabei belassen sollen? Dir mehr Zeit lassen? Zeit... die lief uns davon. Unser Studium war fast beendet, in 4 Monaten waren wir weg, beide. Du in England und ich... wer weiß das schon. Es vergingen einige Tage, bis ich es erneut versuchen musste. Lange, schlaflose Nächte in denen ich mit mir haderte. „Wir müssen uns sehen. Und reden.“ Du wolltest nicht reden. Reden konntest du noch nie über deine Gefühle. Aber dieses Mal war es notwendig, merktest du nicht wie ich leide? Also musste ich es tippen. Mal wieder. Dabei wohnten wir nur wenige Meter auseinander. Ich schrieb ihr, dass sie mir sagen sollte, wo das hier hinlaufen sollte, ich konnte dieses Hin und Her nicht ertragen. „Ich kann das nicht,“ sagtest du, „ das ist mir zu verwirrend. Ich muss meine Bachelor Arbeit schreiben, ich kann keine Ablenkung davon ertragen. Und ich bin bald weg... das hätte sowieso keinen Sinn. Es tut mir so leid, du bist so ein toller Mensch und so... vielleicht renne ich auch wieder vor mir selbst davon, aber ich sehe da keine Zukunft.“ „Lass und doch einfach die verbleibenden 4 Monte genießen und schauen, wohin uns das führt. Du schaffst dir wieder Probleme, wo keine sind.“ „Hör auf, mir Vorwürfe zu machen.“ „Okay. Aber wir können das so jetzt nicht weiter führen. Es tut weh. Ich werde dich vermissen, so unglaublich sehr.“ „Ich dich auch.“ Und das war es. Mit uns. Obwohl es nie richtig angefangen hat. Meine Freunde sagen mir, dass es richtig so ist. Das ist es wohl auch. Dennoch... Bekomme ich ein paar aufmunternde Worte? :/
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