Tröglitz ist kein Einzelfall...
In den vergangenen Monaten wurden in Deutschland mehrfach Flüchtlingsunterkünfte angezündet oder beschädigt. Unvergessen sind vermutlich Pogrome aus den Neunzigern für viele.
In Tröglitz befanden sich zum Zeitpunkt eines Brandanschlages Menschen schlafend im Gebäude.
Der Anteil von Kontingentflüchtlingen, Asylbewerbern und Geduldeten liege im Burgenlandkreis bei 0,49 Prozent. In der Gemeinde Elsteraue, zu der auch Tröglitz gehört, liege er bisher bei null Prozent. Der Ausländeranteil liege dort insgesamt bei 0,51 Prozent, "Zur Zeit 47."
(
http://www.faz.net/aktuel [...] -p2.html )
Aber so sieht es auch um Dresden aus, dort wo Pegida "erfunden" wurde.
Keine nennenswerten Zahlen von Flüchtlingen.
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In Tröglitz gab es seit 2015 so "Spaziergänge", wie es verharmosend heißt, gegen die Flüchtlingsunterkunft mit 40 Personen.
Verharmlosend, weil diese Spaziergänge dazu führten, dass der Bürgermeister aus Furcht vor diesen zurücktrat. Furcht vor den "Spaziergängern", die vor seinem Haus standen. Verharmlosend, weil der Landrat in diesem Klima Morddrohungen bekommt. Weil öffentliche Versammlungen von NPD Funktionären, die die "Spaziergänge" anmeldeten, gestört werden mit kruden Rassismus der realistischen Zahlen nicht zugänglich ist.
Ich dachte immer wieder, diesem Rassismus und diesem Hass darf nicht nachgegeben werden.
Aber ich glaube nicht, dass Flüchtlinge zwischen die "Fronten" geraten sollten.
Dass mit ihnen jetzt Politik gemacht werden sollte.
Ich bin dafür, dass Flüchtlinge
nicht dort untergebracht werden. Und ich bemerke selbst wie übel dies ist, weil es ggf. Nachahmer von diesen "Spaziergängern" fördert. Der NPD Auftrieb geben kann, die dann sagt, wie haben es geschafft. Ich glaube das nennen sie dann "national befreite Zone".
Aber wie sollen die dort leben, wenn dieses Klima so angespannt ist und auch in Teilen absolut feindlich?
Ich empfinde das selbst als ein Aufgeben der Hoffnung, dass Menschen erreichbar sind und, dass ein Zusammenleben in manchen Regionen Deutschlands möglich ist.
Es geht einfach nicht. Dass muss vermutlich auch nicht immer neu bewiesen werden. Indem man trotz "schwerer Brandanschlägen" und "Spaziergängern " der NPD und trotz aus Furcht zurücktretender Politiker, Flüchtlingen zumutet den Kopf dafür hinzuhalten.
Hinzuhalten um zu beweisen, es ist doch möglich friedlich zusammen zu leben.
Ist es augenscheinlich nicht. Und wenn es "Eingeborene (z.B. Bürgermeister und Landrat)" in der Gemeinschaft nicht schaffen, wie dann jene die schon vor erscheinen "feindlich" betrachtet werden?