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Forum » Familie & Co » ThreadGedanke zum Ehegattensplitting
27.08.2012 10:29
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0 Es ist ein Thema der Politik. Endlich. Es ist ein Aufschrei. Und es kommt mehr Kontra, als man in einem fortschrittlichen Land erwarten würde. Ich bin selbst „lesbisch“. Dieses Wesen vom vermeintlich anderen Stern. Die Frage ist, wie viel wert hat meine Lebensgemeinschaft? Wie viel zählt die Liebe zu meiner Freundin? Anscheinend weniger, als bei einem Heteropaar. Natürlich, eine Familie mit leiblichen Kindern gibt es für uns nicht ohne weiteres, doch heißt das automatisch, dass wir keine Familie sind? Wir teilen uns den Abwasch, das Kochen, das Putzen. Wir streiten uns und lieben uns. Besprechen den wöchentlichen Essensplan – und wollen vielleicht auch irgendwann heiraten. Was daran ist anders, als bei anderen Pärchen? Wenn ich „Ja“ sage zu meiner Freundin, dann tue ich das nicht aus steuerlichen Vorteilen, sondern aus Liebe. Wie viel mehr Romantik steckt in homosexuellen Beziehungen – ich kenne niemanden, der heiraten möchte, um Steuern zu sparen. Wir – bzw. viele Homosexuelle – wünschen sich eine Familie. Die meisten von uns hatten es nicht ganz einfach und haben es bis heute nicht einfach mit ihrer Homosexualität. Oft muss man sich mit Eltern, Großeltern, Familienmitgliedern auseinandersetzen, manch einer verliert diese Familie sogar dadurch. Da ist der Wunsch, die Sehnsucht nach Schutz, einem gemütlichen gemeinsamen Heim nur umso stärker. So schön wie die Beziehung mit meiner Freundin ist, so grausamer finde ich, was in den Medien steht. So fühle ich mich, wie eine Familie 2. Klasse, obwohl ich mir keinen Mann vorstellen kann, der mir mehr Familie geben könnte, als meine Freundin. Wenn Schäuble heuchelt, dann kann ich nur lachen: „Menschen, egal in welcher Konstellation sie leben“, dürften nicht diskriminiert werden – „Aber Artikel sechs des Grundgesetzes stellt Ehe und Familie unter besonderen Schutz, weil sie das zentrale Element in dem Verhältnis der Generationen untereinander bilden. Für das friedliche Zusammenleben und die Nachhaltigkeit einer Gesellschaft ist das Verhältnis zwischen den Generationen besonders wichtig.“ Kümmere ich – als Lesbe – mich nicht um die Generationen? Würde ich mich nicht um meine alternden Eltern kümmern? Würde ich ein Kind, welches ich adoptieren würde, nicht mehr lieben als mich selbst? Sobald wir ein Kind haben, ist das ein Geschenk – und man versucht, immer das Beste zu geben! Könnte ich nicht für meine Schwestern, für deren Kinder, eine gute Tante und für andere eine gute Patentante sein? Sind wir nicht diejenigen, die der alten Dame im Stock darunter etwas vom Einkaufen mitbringen? "dass es gut ist, wenn Ehe und Familie [im Vergleich zur Lebenspartnerschaft] doch noch etwas deutlich besser gestellt werden", so Merkel. "Mit gutem Grund" schütze das Grundgesetz Ehe und Familie. Wenn man heterosexuell ist, dann versteht man es nicht. Versteht nicht, wie sehr man für seine Liebe kämpfen ist. Wie schwierig der Drahtseilakt – outing, Beruf – sein kann. Ich bin es leid zu hören, dass wir Menschen sind, die weniger Familie haben. Es ist, als würden wir weniger lieben… CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt. "Ehe und Familie haben in unserer Gesellschaft eine herausgehobene Stellung, denn sie tragen unsere Zukunft." Dem kann ich nur zustimmen. Doch bitte, erkennt endlich an, dass auch wir Familien sind. [/im]
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