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Forum » Coming Out » ThreadGedankenkarussel
03.09.2023 19:34
HiddenNickname
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Hallo, Meine Gedanken drehen sich gerade ziemlich im Kreis, deshalb schreibe ich hier einfach mal. Im Frühling war ich zum ersten Mal in eine Frau verliebt, ich war kurz verwirrt, da sie aber vergeben ist, habe ich es schnell wieder weggeschoben. ca. zwei Monate später habe ich meinem bestem Freund, als er mir ans Herz gelegt hat mir doch wieder einen Freund zu suchen, davon erzählt. Da habe ich angefangen mich damit auseinander zu setzen. Und seit dem fallen mir überall attraktive Frauen auf. Aber seitdem habe ich auch das Gefühl mich fürchterlich anzustellen. Mein Gott, was kann den so verdammt schwer daran sein? Vielfalt war für mich doch eigentlich immer das natürlichste der Welt, ich bewege mich in einem tolerantem Umfeld und trotzdem Fällt es mir so schwer darüber zu sprechen. Ok, den wichtigsten Menschen habe ich relativ schnell davon erzählt, und ich habe nicht das Gefühl es geheim halten zu müssen, aber warum verunsichert es mich dann dermaßen? Ich komme mir dumm vor, andere haben so viel mehr Wiederstand in ihrem Umfeld und scheinen leichter dazu stehen zu können. Was sind da für Schranken in meinem Kopf? Ein Teil von mir sagt, es wäre so viel einfacher, diese Gefühle zu ignorieren und mir einen Mann zu suchen, das hat ja auch schon funktioniert. Aber gerade zieht es mich einfach mehr zu Frauen und ich spüre, dass ich mich meinen Ängsten stellen muss, will und auch kann. Eigentlich ist mir klar, es ist, wie es ist und ich bin gut so wie ich bin. Ich muss mich nur darauf einlassen Menschen kennenzulernen, dann wird sich schon zeigen, was daraus wird. Aber wie passt meine Unsicherheit mit meinem Wunsch nach einer dauerhaften Beziehung zusammen? Etwas in mir sagt, ich müsste mich ausprobieren, experimentieren, mich und meine Sexualität kennenlernen, aber genau das fühlt sich nicht richtig an. Ich kann mir nicht vorstellen mit jemandem Sex ohne eine Beziehung zu haben, bin ich deshalb prüde? Ich träume von einer Beziehung mit einer Frau, aber was wenn das am Ende für mich nicht funktioniert? Ich will doch niemanden verletzen und es käme mir unendlich grausam vor würde ich eine Frau verlassen, weil ich feststellte, dass für mich eine solche Beziehung nicht funktioniert. Andererseits konnte ich das vor meiner ersten Beziehung mit einem Mann ja auch nicht wissen und es gibt ja auch tausend andere Gründe, warum eine beginnende Beziehung nicht passen kann. Und trotzdem habe ich Angst davor. Was, wenn ich mit schrägen Blicken oder Diskriminierung nicht zurecht komme? Was wenn, was wenn, was wenn... du meine Güte, zu viele Gedanken. Mit Ehrlichkeit und Kommunikation sollte das doch alles machbar sein. Warum glaube ich, mich erst beweisen zu müssen, warum reicht mir nicht, was ich spüre? Warum habe ich solche Angst für diese Unsicherheit abgelehnt zu werden? Warum kann ich mit meinen 31 Jahren nicht entspannter damit umgehen? Das Gedankenkarussel dreht und dreht.
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03.09.2023 23:25
03.09.2023 20:00
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