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mich interessiert, wie man Gedanken an Menschen aus der Vergangenheit abstellen kann? Bzw. mit Dingen abschließen kann? Ich versuche, nicht zu weit auszuholen, aber ein wenig Kontext muss ich liefern:
Vor mehr als zwei Jahren zerbrach der Kontakt mit meiner damals besten Freundin.
Der Auslöser war auch an sich nichts Großes. Sie hatte mich versetzt. Wieder Mal. Und das auch sehr kurzfristig (hätte ich sie nicht angeschrieben, ob sie schon unterwegs sei, ich hätte mich dumm und dämlich gestanden am Treffpunkt)
Damals hatte sie eine schwere Lebensphase und ich hatte ein paar Kleinigkeiten besorgt, um ihr zu zeigen, dass ich für sie da bin. Die wollte ich ihr bei dem Treffen geben.
Ich hatte sogar meine Arbeitszeiten an dem Tag so geplant, dass es ihr zeitlich passt. Sie hatte auch fest versprochen, dass sie auf jeden Fall Zeit haben wird. Doch dann kam eben total kurzfristig wieder eine SMS, dass sie nicht kann und dass etwas dazwischen gekommen ist. Ich hatte dann gehofft, dass sie dann abends anruft und mir erzählt, was passiert war, aber die nächsten paar Tage kam nichts. Erst am Montag dann eine Nachricht, in der sie hoffte, dass ich nicht allzu sauer auf sie war. Ich wollte dann natürlich erst wissen, warum sie wieder abgesagt hatte. Und als ich den Grund gelesen habe, wurde ich richtig wütend. Sie schrieb, dass sie mit ihrem Freund "spontan" entschieden hatten nach Bulgarien zu fahren. Wir hatten an einem Donnerstag um 23 Uhr telefoniert und uns für 12:30 am darauffolgenden Freitag verabredet. Egal, wann sie diesen "spontanen" Entschluss gefasst haben, ich finde, dass man 2 min für eine SMS hätte finden können, um kurz zu sagen, dass man nicht kann.
Als sie sich dann eben erst am Montag gemeldet hat und - wie ich finde - auch nicht wirklich durchscheinen lies, dass es ihr Leid tut, habe ich ihr einfach gesagt, dass ich es blöd finde, dass sie sich immer nur danach richtet, was ihr Freund plant. (Der Trip war seine Idee)
Es kam auch schon oft vor, dass ich zu hören bekam " Ich muss erst gucken, was E. macht. Wenn er nichts geplant hat, habe ich Zeit."
Warum kann man nicht auch in einer Beziehung ein eigenständiger Mensch bleiben? Wieso mutieren viele dann zu einer Art Symbiose oder gar siamesischen Zwilling..?
Tagelang war dann Funkstille. Aus Tagen wurden Wochen. Als dann meine Wut und mein Ärger abebbten, fing ich an alle Situationen, in denen sie mich versetzt hatte, nochmal vor meinem geistigen Auge abzuspielen. Und ich erkannte, dass sie und ich unterschiedliche Ansichten hatten zum Thema Freundschaft. Sie ist der Typ "wenn ich Zeit habe" wohingegen ich der Typ "ich nehme mir die Zeit" bin.
Das Traurige an Allem: zu dem Zeitpunkt waren wir schon über 10 Jahre befreundet. Sie hatte sich mit jeder neuen Beziehung immer mehr verändert und irgendwie auch distanziert. Ich hatte mit ihr auch Gespräche darüber geführt, dass sie dann anders war, und sie war froh, dass ich es ihr sagte.
Im Prinzip haben wir uns super verstanden und hatten in den ganzen Jahren nie einen richtigen Streit. Bis zu dieser Sache 2015, als mir der Kragen geplatzt bzw. die Schuppen von den Augen gefallen sind.
Und nun zu meiner eigentlichen Frage: wieso ist es so, dass ich immer noch an sie denken muss? Ich will keinen Kontakt mehr zu ihr. Es würde sich einfach nichts ändern, die Probleme wären die selben.
Ich weiß auch nicht wirklich was ich mir hiervon erhoffe, aber vielleicht hilft dieses "Auskotzen" hier, die Sache etwas besser zu verarbeiten.
Danke an Alle, die bis hierhin gelesen haben und ggf. ein paar Tipps oder so haben.