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Forum » Coming Out » ThreadHilfe, Chaos...hetero, bi, lesbisch? Ich weiß
17.10.2019 14:28
HiddenNickname
0 Hallo ihr Lieben, Ich bin gerade neu hier und benötige mal euren Rat. Ich versuche mich kurz zu halten, was mir wohl nicht gelingen wird und ich hoffe, es liest sich nicht allzu verworren, denn das sind nun leider gerade so meine Gedanken. Ich weiß gerade nicht wie es weitergehen kann für mich. Ich lebe heterosexuell seit jeher, weil man es so von mir erwartet hat und weil alle anderen es eben auch so gemacht haben. Trotzdem hatte ich in meiner Jugend eine gute Freundin, in die ich bis zum Schulabschluss verliebt war. Damals habe ich diese Gefühle versucht so gut es geht zu verdrängen und zu vergessen mit der Annahme, es handelt sich um den Hormonkoller, den man nun mal in der Pubertät so mitmacht. Auch meine Idole waren immer weiblich. Ich verliebte mich in Sängerinnen oder Schauspielerinnen, aber nie in ein männliches Wesen. Ich habe dann irgendwann eine Beziehung zu einem Mann aufgebaut, wir heirateten und haben eine Tochter bekommen. Irgendwann ließen wir uns scheiden, da ich psychisch krank wurde und er mich nach Strich und Faden belogen und betrogen hat. Nach ihm hatte ich immer wieder Beziehungen zu Männern und in all den Jahren auch immer wieder Phasen, in denen ich dachte, dass ich doch viel lieber mit einer Frau zusammenleben möchte. Aber wie schon erwähnt. Ich habe diese Gefühle immer sehr stark verdrängt. 2014 hatte ich dann wieder eine gescheiterte Beziehung hinter mir und damals habe ich mich das erste Mal unter Tränen meiner Mutter anvertraut, dass ich ggf gar nicht heterosexuell bin, sondern den Wunsch habe, mir eine Frau zu suchen. Und wieder habe ich das als Phase empfunden und habe dann 2015 wieder einen Mann getroffen, mich mit ihm eingelassen und ihn vor 2 Jahren geheiratet. Warum nur? Das frage ich mich jetzt. Ich muss dazu sagen, dass ich noch nie zuvor wirklich engeren Kontakt zu einer Frau hatte, es einfach nur meine Gefühle sind, die mich veranlassen zu denken, dass ich lesbisch sei. Ich empfinde Frauen als sehr viel anziehender, ich schaue auf der Straße niemals einem Mann nach, immer nur den Frauen, ich liebe die weicheren Gesichtszüge einer Frau, die Rundungen, die weibliche Stimme, einfach irgendwie alles, was eine Frau ausmacht. Auch wie sich eine Frau kleidet, wie sie die Haare trägt...Zeitweise ist es sogar so, dass ich mich vor dem männlichen Geschlechtsorgan ekele. Darum läuft hier bei uns auch nichts mehr, tote Hose, weil ich es einfach nicht mehr kann. Auslöser meiner jetzigen "Phase", so nenne ich es jetzt mal, war eine Frau, die ich vor kurzem kennengelernt hatte. Ich wußte erst gar nicht, dass sie lesbisch ist, dann sagte sie es mir und dann war ich wie vom Donner gerührt. Ein seltsames Gefühl beschleicht mich seitdem. Nun habe ich den Kontakt zu dieser Frau, obwohl wir uns mega sympatisch sind und wir viele Gemeinsamkeiten haben, erstmal wieder gedrosselt. Ich habe Angst, ich könnte mich in sie verlieben. Ich möchte zunächst irgendwie meine Gedanken ordnen und wieder klar sehen können. Kann es denn sein, dass man im Leben zig Phasen hat, in denen man denkt und fühlt, dass man eben aufs gleiche Geschlecht steht? Derzeit bin ich wieder in Psychotherapie und das ist derzeit auch Thema in der Therapie. Meine Therapeutin riet mir, mit anderen in Austausch zu gehen. Schritt für Schritt, meinte sie, eben auch weil ich eine sehr labile Seele habe. Und ich habe auch noch mein Kind auf das ich Rücksicht nehmen muss. Sie ist jetzt in der Pubertät und ich weiß nicht, wie sie und auch mein gesamtes Umfeld auf ein evtl Outing reagieren würde. Wer war mal in einer ähnlichen Situation? Wie habt ihr das dann gehandhabt? Ich bin so durcheinander, das kann ich gar nicht wirklich in Worte fassen. Erstmal liebe Grüße Dina
editiert am 17.10.2019 14:30
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