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Forum » Kummerkasten » ThreadIch bin verwirrt
05.06.2016 16:42
HiddenNickname
0 Hey ![]() Die Überschrift ist vielleicht etwas nichtssagend, ich habe allerdings keine Ahnung wie ich mein Problem (falls es denn eins ist) auf den Punkt bringen soll. Ich bin 19 Jahre alt und habe bis vor kurzem 'liebestechnisch' nicht wirklich was erlebt. Alle um mich herum verlieben sich ständig, haben Dates oder führen langjährige intakte Beziehungen. Ich tue immer so, als fehle mir nichts und als sei ich vollkommen glücklich und beteure, von der Schule und meinen Hobbys schon so beansprucht zu sein, dass ich für eine Beziehung gar keine Zeit hätte. Letzteres ist gar nicht mal so weit hergeholt. Aber dass ich vollkommen glücklich so bin und mir niemanden herbeisehne, konnte ich mir selbst nie so ganz einreden; ich habe eher geglaubt, mit mir stimmt irgendwas nicht. Hinzu kommt, dass ich schon seit längerem glaube, lesbisch zu sein, ohne mich je richtig verliebt zu haben, einfach weil ich mich zu Mädchen bzw. Frauen mehr hingezogen fühle. Vor etwa zwei Jahren habe ich mich mit einem Jungen angefreundet und wir haben viel zusammen unternommen. Ich war glücklich darüber, dass er mich genauso zu mögen scheint wie ich ihn. Über eine Freundin habe ich dann erfahren, dass er sich in mich verliebt hat. Er war gut aussehend, intelligent, selbstbewusst und wir konnten stundenlang interessante Gespräche und Diskussionen führen. Er war genau die Art von Mensch, mit der ich mir eine Beziehung wünsche und doch wusste ich nicht, was ich fühle. Beim nächsten Treffen habe ich schon geahnt, dass er mir nun seine Gefühle gestehen würde und ihm plötzlich in einem ganz anderen Licht gesehen. So gutaussehend wirkte er gar nicht mehr und auch nicht mehr wie jemand, mit dem ich mir eine Beziehung vorstellen konnte. Nachdem er mir seine Gefühle gestanden hatte und ich im Affekt geantwortet hatte, dass es mir wahrscheinlich genauso ginge, wussten wir beide nicht mehr wirklich, was wir tun oder sagen sollen. Wir haben Händchen gehalten und es hat sich schrecklich angefühlt und ich konnte mir auch absolut nicht vorstellen, weiterzugehen. In meinem Kopf war Leere und wir haben darüber gesprochen. Er meinte, dass es ihm auch so ginge, es aber eine schöne Leere sei und er froh wäre, endlich jemanden wie mich gefunden zu haben und solche Dinge. ICH habe diese Leere überhaupt nicht als positiv empfunden und wollte einfach nur raus aus dieser Situation. Später zuhause habe ich gedacht, dass das Ganze vielleicht anders verlaufen wäre, wäre er ein Mädchen gewesen. Auch als es ein Jahr danach bei mir fast zu einem Kuss mit einem Jungen kam (hier sei aber angemerkt, dass er quasi ein Fremder war), hat sich alles in mir dagegen gesträubt. Ich habe auch versucht, Mädchen kennenzulernen. War in entsprechenden Jugendgruppen, Clubs und Bars und habe mir ein paar Apps heruntergeladen. Zu mehr als einem bedeutungslosen Treffen kam es allerdings nie. Bis ich vor einer Woche auf einer dieser Apps ein Mädchen kennengelernt habe, mit dem ich mich auf Anhieb verstand. Irgendwann schlug sie ein Treffen vor und vor zwei Tagen habe ich sie dann zum Eis essen eingeladen und anschließend sind wir zum Rhein gegangen. Wir haben geredet, sehr viel gelacht und irgendwann kam es dazu, dass wir uns geküsst haben. Es war mein erster Kuss und die ganze Situation hat sich so unglaublich irreal angefühlt. Dasselbe gilt auch für das zweite Treffen einen Abend später. Es ist schön, ihr körperlich nah zu sein und gleichzeitig ist die ganze Zeit über mein Kopf aktiv und ich kann nicht glauben, dass das, was gerade passiert, tatsächlich mir passiert. Es ist, als wäre ich kurz zu Besuch im Leben eines anderen Menschen. Schon beim ersten Date hat sie mir gesagt, dass sie glaubt, sie sei in mich verliebt, und ich war so berauscht, weil alles so schnell passiert war, dass ich erst einmal dachte, mir ginge es auch so. Aber wenn ich das alles reflektiere, weiß ich gar nicht so wirklich, was ich gerade fühle, nur dass ich etwas fühle. Während der Treffen hat mein Kopf mich davon abgehalten, mich einfach fallen zu lassen. Es hat sich richtig angefühlt, als sie meine Hand genommen hat, und doch war ich zeitweise ziemlich verkrampft und erst auf dem Nachhauseweg konnte ich so richtig entspannt lächeln und mich gut fühlen. Zuhause überwiegt dann das Durcheinander. Vor dem zweiten Treffen habe ich die ganze Zeit an sie gedacht und das seltsame Gefühl in meinem Magen hat sich in richtige Bauchschmerzen verwandelt, die kaum auszuhalten waren und bis zum Wiedersehen angehalten haben. Wir hätten uns auch heute schon wiedersehen können, aber ich glaube, das wäre zu viel für mich geworden. Alles, was ich gerade weiß, ist, dass ich nicht will, dass plötzlich alles vorbei ist und dass ich sie näher kennenlernen möchte. Ich weiß nicht, was ich fühle, nur dass ich etwas fühle. Nachdem ich hier versucht habe, alles möglichst geordnet niederzuschreiben, bekomme ich selbst den Eindruck, dass das alles gerade wohl etwas zu schnell für mich passiert und wir wohl erstmal einen Gang zurückschalten sollten. Nur wie spreche ich so etwas an, ohne dass es komisch wirkt? Und ist es normal, etwas zu erleben und gleichzeitig nicht glauben zu können, dass man es tatsächlich erlebt? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht, irgendwann auch mal so oder so ähnlich empfunden und/oder Ratschläge für mich? Ich würde mich sehr freuen! Liebe Grüße Sam
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18.06.2016 14:29
17.06.2016 05:54
16.06.2016 21:54
HiddenNickname
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08.06.2016 00:46
06.06.2016 07:16
06.06.2016 00:53
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