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Irgendwie verrenne ich mich doch?!

12.04.2010 02:59

HiddenNickname

Irgendwie stecke ich zur Zeit mächtig in einem Selbstfindungsprozess, aber mir kommt es so vor als würde ich mich immer weiter von mir entfernen!
Ich bin seit eineinhalb Jahren mit einem Mädchen zusammen, wir hängen total aneinander. Ihre Eltern, bei denen sie noch wohnt, hassen mich, weil wir sie anfangs (die ersten zwei Monate lang) bezüüglich unserer Beziehung belogen haben.
Aber erstens waren wir uns unserer Gefühle noch nicht sicher, ihre Eltern hatten uns eine Woche nach unserem ersten Kuss knallhart damit konfrontiert, weil sie uns leider (und ich verfluche dieses scheiß Kellerfenster heute noch) so halb inflagranti erwischt hatten.
Und zweitens hat ihr Vater immer so schwulenfeindliche Sprüche gemacht oder ich bin da eben sehr sensibel was politische Korrektheit bezüglich Fremdenfeindlichkeit und Homophobie angeht!
Zumindest haben wir eher aus der Not und Unsicherheit heraus gelogen, wofür ich dann mit sechs Monaten Hausverbot bei denen bestraft wurde.
Ich war fortan an jeglicher Veränderung bezügliche ihr schuld, habe in ihren Augen alles Schlechte verkörpert!

Nach unzähligen Versuchen der Kontaktaufnahme mit ihren Eltern, sie und ich haben uns dann eben nur bei mir oder draußer getroffen, erbarmte sich ihre Mutter doch mit mir auf dem Parkplatzes eines Supermarktes zu sprechen.
Es gab unzählige Situationen, in denen sie-ihre Mutter und ihr Vater- mich zu tiefst gekränkt und verletzt hatten, aber ich war einfach unsterblich in ihre Tochter verliebt und deswegen nahm ich es einfach hin.
Seit acht Monaten darf ich wieder zu ihr, aber nicht bei ihr schlafen, und montags und mittwochs nicht zu ihr, damit ihre Mutter auch mal Ruhe von mir hat!
Ihr Vater spricht nicht wirklich mit mir, vor der ganzen Scheiße, als ich noch ihre beste Freundin war, wollten wir eigentlich alle zusammen in den Urlaub fahren, die haben mich echt mal gemocht!

Und jetzt mache ich einfach alles, damit, die mich wieder mögen:
ich lernen zweimal die Woche mit ihrer kleinen Schwester, in Form von unentgeltlicher Nachhilfe, helfe der Mutter beim Einkauf, erzähl nur die besten und glorreichsten Geschichten über mich und meine Familie, die von ihren Eltern auch verachtet wird!
Ich zeige mich von meiner besten Seite, kein falsches Wort kommt über meine Lippen, ich achte stets darauf ordentlich angezogen zu sein-also in ihren Augen, denn ich steh eher auf son lässigen Look, während ihre Mutter in ihrer "Oberflächlichkeit" eher auf einen ordentlichen "girly-syle" steht!
Ich zieh nur die besten Schuhe an, selbst wenn ich meine Freundin nur schnell abhole!
Aber es nutzt nichts, ich merke, dass sie mich nicht mögen und es tut einfach verdammt weh, weil ich weiß, wie es sich vorher angefühlt hat!
Da war ich ihnen nett und aufrichtig genug, ordentlich genug, ich war in ihren Augen "richtig"!
Okay, also jetzt wieder zur Selbstfindung zurück, ich will mich nicht in irgendeine Schublade stecken (eine total ausgelutschte Redewendung, ich weiß), mich nicht in irgendwas verrennen, aber ich weiß, was ich im Moment fühle, dass ich von Gefühlen für ein Mädchen beinahe erschlagen werde, dass ich sie wirklich immer vermisse und blabla!
Also egal ob jetzt lesbisch oder bi oder einfach ich, ich will mit ihr zusammen sein, richtig, ihre Eltern würden mir das nie verzeihen (die Nachbarn) und deswegen führen wir eine echt komplizierte Beziehung, die nur in meinem/ihrem Zimmer abläuft oder wenn keiner guckt!
Also denke ich viel nach, was würde dieser Freund sagen, jene Freundin, die Tante, der Postbote sagen, usw., aber ich komm irgendwie nicht darüber hinaus.
Ich steck wirklich so viel Kraft in ihre Eltern, wünsche mir so sehr, dass ihr Umgang mit mir so wäre, wie der Umgang meiner Eltern mit meiner Freundin, herzlich, liebevoll ist!
Ich wünschte, sie würden sich freuen, dass wir beide uns gefunden haben, dass wir es beide ernst meinen mit uns, füreinander sorgen!
Oh shit ich verlier den Faden, ich verfremde total, verschwende förmlich meine Zeit bei ihr zu Hause, manchmal habe ich das Gefühl sie mit meiner Präsens zu provozieren, laufe letztendlich immer gegen eine Wand. Ich bin ihnen als Mensch egal, nur die Tatsache, dass ihre Tochter mir total "verfallen" ist, kratzt ihr Ego!
Okay, also was erwarte ich hier eigentlich?
Keine Ahnung!
Ich merke nur, dass mich das Ganze voll einnimmt und ich mich kaum noch anderen Dingen widmen kann!
Stecke gerade mitten im Abitur (bin erst 18/fast 19. hatte bei der Anmeldung eig 1991 eingegeben, aber am Ende stand da 1989, wahrscheinlich bei scrollen passiert :/ ), wäre also eigentlich besser, wenn mein Kopf nicht immer nur da bei denen hängen würde!
Liebe Grüße

editiert am 12.04.2010 03:04 melden