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Forum » Familie & Co » ThreadKinderlos
19.06.2020 17:46
HiddenNickname
0 Hallo, seit langer Zeit habe ich mich wieder hier angemeldet, weil mir einfach kein anderer Ort einfiel, an dem ich mich über dieses Thema austauschen könnte. Ich fühle mich mit meinem "Problem" wirklich furchtbar alleine und hoffe, hier Austausch zu finden mit Frauen, die ähnliche Gedanken haben oder hatten. Seit Anfang 20 habe ich einen Kinderwunsch. Mal weniger und er gerät in den Hintergrund, dann wieder mit voller Wucht, dass ich es nicht einmal ertragen kann, Mütter oder schwangere Frauen in meiner Umgebung zu haben. Meine Geschwister haben Kinder. Als ich am Telefon von meiner Mutter erfuhr, dass nun auch meine Schwester ein Kind bekommt, dass es ein "Unfall" sei, nicht geplant gewesen ist, da habe ich gar kein Wort mehr raus bekommen. Ich habe das Telefon einfach weggestellt und mich ins Bett gelegt und nur geweint. Es hat mich traurig gemacht, dass ich nicht weiß, ob und wann ich jemals Kinder bekommen werde und die Tatsache, dass es nicht durch einen "Unfall" beim leidnschaftlichen Sex dazu kommen kann. Ich bin nun 30 Jahre alt, sehr glücklich mit meiner Frau verheiratet und wir wünschen uns beide so sehr Kinder. Es war auch gar keine Frage, wer und wie. Sie selbst kann sich nicht vorstellen schwanger zu sein, aber ich, also wollten wir es mit einer Samenspende aus dem Ausland einfach wagen. Als wir es angehen wollten, wurde ein neues Gesetz erlassen und plötzlich konnten die Spenden nicht mehr an Privatpersonen verschickt werden. Was die Sache etwas komplizierter machte. Da wir darüber erstmal erschrocken waren und die Sache mit ärtzlichen Personal oder einer Praxis ersteinmal recherchieren wollten, verschoben wir das ganze bis nach unserer Hochzeit. Wir fanden eine Lösung, einen Spender und dann... Dann kam Corona. Ich persönlich möchte in einer so unsicheren Zeit kein solches Abenteuer mit Risiken und Nebenwirkungen starten. So sind wir nun auf dem Stand, dass wir das angehen, wenn es hoffentlich einen Impfstoff gibt bzw wenn etwas Gras über die Sache gewachsen ist und man absehen kann, wie das alles weitergeht. Um einen Zeitpunkt zu nennen, vielleicht klappt es ja nächsten Frühling. Die Sache ist einfach die, dass ich oft sehr traurig deswegen bin. Weil das nun alles nicht so geklappt hat, wie wir gehofft haben. Aber auch die Tatsache, dass ich nicht weiß, ob es jemals klappen wird. Wenn ich darüber nachdenke, dass ich vielleicht niemals Mutter sein werde, werde ich unendlich traurig. Gleichzeitig traue ich mich nicht, diese Trauer zu zeigen. Mir kommt der Gedanke, dass Menchen denken könnten, oder wahrscheinlich sogar werden: Selbst schuld. Hätte sie einen Mann, dann... Freunde sagen auch schon mal, geht doch einfach mal auf eine Party, und dann... Diese Option ist für mich schon allein deshalb keine Lösung wegen dem Risiko von Krankheiten. Einen Samenspender zu nehmen, den ich nicht kenne, den ich nie sehen, nicht riechen nicht schmecken konnte, nicht zu wissen, ob mir dieser Mann nicht völlig unsympthisch wäre... schon alleine diese Lösung macht mir manchmal Kopfschmerzen. Auch wie es für das Kind sein wird, darüber mache ich mir Gedanken. Aber es ist die einzige Möglichkeit selbst Mutter zu werden. Es ist für uns aber auch nicht ausgeschlossen, ein Pflegekind aufzunehmen. Ich habe das Gefühl, ich habe kein Recht traurig darüber zu sein, dass ich keine Kinder habe. Weil ich "selber schuld" bin. Ich schäme mich nicht dafür, lesbisch zu sein. Wir sind beide wie selbstverständlich geoutet. Aber bei dieser einen Sache, da fühle ich mich eben doch, als wäre ich selbst schuld, weil ich eben bin, wie ich bin... Versteht mich irgendjemand da draußen?
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