"Kindesmissbrauch: Fast 400 Priester entlassen
2011 und 2012 mussten in der Amtszeit von Papst Benedikt XVI. mehr Priester auf ihr Amt verzichten als zuvor.
18.01.2014 | 16:32 | (DiePresse.com)
Vatikanstadt. Wegen Vorwürfen des Kindesmissbrauchs wurden 260 Priester im Jahr 2011 gezwungen, auf ihr Amt zu verzichten oder haben dies freiwillig getan. Im darauf folgenden Jahr 2012 waren es 124. Diese Zahlen wurden gestern bekannt und vom Vatikan bestätigt. Die Entlassungen waren die Folge der neuen Regeln, die Papst Benedikt XVI. 2010 zur Bekämpfung der Pädophilie eingeführt hat. 2008 und 2009 seien 171 Priester auf diese Weise diszipliniert worden, berichtet BBC.
Während seiner Amtszeit von 2005 bis 2013 hat Benedikt XVI. 80 Bischöfe pensioniert. Mehrere von ihnen mussten in den Ruhestand treten, weil sie beschuldigt wurden, Missbrauchsfälle nicht gemeldet zu haben. Andere Gründe waren mangelhafte Geldverwaltung oder ein Konflikt mit dem Vatikan in Glaubensfragen.
Am Donnerstag hatte sich der Vatikan-Diplomat Erzbischof Silvano Tomasi in Genf UNO-Befragungen zu Kinderschutzmaßnahmen des Heiligen Stuhls gestellt. Er verwies auf die verschärften kirchlichen Richtlinien; die Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden seien ausgebaut und neue Wege der Prävention beschritten worden. Für pädophile Übergriffe, sagte er vor der UNO, gebe es „keine Entschuldigung“.
("Die Presse am Sonntag", Print-Ausgabe, 19.01.2014)"
Der Pabst kann übrigens vollkommen alleine entscheiden, wen er rausschmeißt, und muß sich dafür nicht rechtfertigen. Wie demokratisch

. Das Ganze wurde überhaupt nur veröffentlicht, weil:
Missbrauch: Papst Benedikt hat Hunderte Priester abgesetzt
Der ehemalige Papst Benedikt XVI. hat in den Jahren 2011 und 2012 knapp 400 Priester wegen Missbrauchsvorwürfen abgesetzt. Dies hat der Vatikan nun bestätigt. Der Skandal um sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen hatte weltweit Entsetzen ausgelöst.
Der Vatikan hat in den beiden letzten Jahren unter dem zurückgetretenen Papst Benedikt XVI. rund 400 Priester wegen Kindesmissbrauchs entlassen. "2012 waren es etwa 100, 2011 etwa 300", sagte Vatikansprecher Federico Lombardi am Samstag.
Veröffentlichung unüblich
Die Veröffentlichung der Zahlen ist unüblich. Hintergrund ist, dass eine Vatikan-Delegation in dieser Woche erstmals vor dem UN-Kinderrechtsausschuss in Genf zum Missbrauch Minderjähriger in der katholischen Kirche aussagen musste.
Nach ersten Enthüllungen über Missbrauchsfälle in Irland und den USA vor mehr als einem Jahrzehnt hat sich der Skandal innerhalb der katholische Kirche ausgeweitet. Dabei stehen auch Bischöfe in der Kritik, sexuelle Gewalt gegenüber Kindern vertuscht zu haben. Benedikt, der von 2005 bis zum Frühjahr 2013 Oberhaupt der katholischen Kirche war, hatte eine Null-Toleranz-Politik gegenüber den Tätern ausgerufen.
Opferverband: Entlassungen reichen nicht
Die Entlassung pädophiler Priester allein reicht nach Überzeugung des Netzwerks von Missbrauchsopfern (SNAP) aber nicht aus. Benedikts Nachfolge im Amt, Franziskus, müsse auch mit der Entlassung der Amtsträger beginnen, die Missbrauch vertuschten. "Bis das geschieht, wird sich wenig ändern", erklärte die Organisation am Samstag. Die Kirche müsse überdies sicherstellen, dass Geistliche, die Kinder sexuell belästigten, strafrechtlich verfolgt würden.
Papst Franziskus hatte am Donnerstag die zahlreichen Skandale der vergangenen Jahre als "Schande der Kirche" gegeißelt. Die verantwortlichen Priester, Bischöfe und Laien hätten "keine Verbindung zu Gott" gehabt, sondern ihre Positionen in der Kirche ausgenutzt.
UN berät über Rechte für Kinder
In Genf berät seit dieser Woche der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes über das schwierige Thema. Im Dezember hatte es der Vatikan abgelehnt, einen umfassenden Fragebogen des Ausschusses zu Fällen von Kindesmissbrauch zu beantworten. Die gleichen Fragen wurden nun am Donnerstag bei einer öffentlich übertragenen Sitzung an eine Delegation aus Rom gestellt. Dabei wurde deutliche Kritik an der Informationspolitik des Vatikan laut.
15.01.2014, Quelle: afp, dpa"
Quelle:
http://www.heute.de/Missb [...] 558.html