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Forum » Allgemeines » ThreadLeben als Nomadin
18.10.2023 23:22
HiddenNickname
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Das zuhause ist gerade dort, wo man ist. Alles passt in einen Koffer, 108 Dinge sind derzeit meins. Minimalismus ist so befreiend. Gelernt im JETZT zu leben, die Vergangenheit ist belanglos, gelebt, verlebt...denn jeden Tag ist dieser anders und ich plane nicht, denn es gibt nichts mehr zu planen. Länger als maximal zwei oder drei Monate im voraus, an mehr kann ich nicht denken. Früher war der Kleiderschrank voll, geplant wurde das Wochenende, der nächste Urlaub, die nächste Party. Kaufen, zu besitzen, das gehört mir, war irgendwie wichtig gewesen. Man besaß nicht nur die Dinge, die Dinge besaßen einen. Interessant gerade zu erfahren, dass ich wohl vor 20 Jahren ein fremdes Küchenmesser an mich genommen haben soll. Bei meinem Vater ist es ein altes Radio, was sein damaliger Freund für sein Alkoholkonsum verkauft hatte. Das liegt bereits mehr als 60 Jahre zurück. Und noch immer kann er nicht loslassen. Vor kurzem schrieb er an seinen alten Freun einen bösen Brief, dass er die 100 DM zurück haben wollte... Mir wurde auch mal etwas genommen, jetzt. Ein Wohnmobil im Wert von 10.000€. Ein Freund behauptet, ich habe es ihm geschenkt. Sei es drum. Glücklich wird es ihn auch nicht machen. Ich habe dann nur eine Sache weniger und kann trotzdem gut schlafen. Warum? Ich besitze nicht mehr, ich habe mir nur etwas geliehen und wenn ich eines Tages gehe, lasse ich alles zurück, ob Küchenmesser, Radios, Wohnmobile, selbst mein Bankkonto. Nur eines nehme ich wieder mit - meine Seele. Die voll ist mit Erfahrungen, mit Eindrücken, mit Erlebnissen von fremden Ländern und Kulturen. Das Leben einer Nomadin ist anfangs schwer und dann wird es immer leichter. Denn der Blick schaut nur noch auf das Wesentliche. Und was ist wesentlich? Ein Küchenmesser, ein Radio, ein Wohnmobil...? Nein, es ist der Mensch und die Liebe im Innern die man erfährt, die aber nichts mit einem Menschen zu tun hat, sondern mit der Verbundenheit, der Verbundenheit an etwas, was NICHT von dieser Welt ist. Etwas, woher wir kommen und wir wieder gehen werden. Was die meisten aber vergessen haben, weil sie zu seßhaft geworden sind in ihrer kleinen Welt, in ihrer Komfortzone, in ihrer vermeintlichen Sicherheit... das Leben einer Nomadin scheint für viele verrückt zu sein, weil sie ver-rückt geworden sind in dieser Welt.. PS: Früher gab es die "Zigeuner", die frei durch die Länder zogen in ihren Pferdewagen und heute gibt ee kaum noch Nomaden mit ihren Jurten. Es ist nicht erwünscht, weil man sie nicht kontrollieren kann.
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