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Forum » Kummerkasten » ThreadMütter, die keine Grenzen kennen
15.05.2010 14:56
HiddenNickname
0 Es wäre so schön, wenn jemand mein Erlebtes mit mir teilen könnte bzw. vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht hat und mich verstehen kann. Möchte mich damit nicht mehr so alleine fühlen. Die Vorgeschichte: Mit 18 bin ich vom Elternhaus abgehauen, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe, permanent mit Hassliebe behandelt zu werden. Entweder als die tollste, bezauberndeste Tochter der Welt oder als das Sündenbock der Familie, das sie im Nachhinein hätten abtreiben sollen. Nachdem meine Mutter damals mein Zimmer durchsucht hat und die Bestätigung dafür fand, dass ich auf Frauen stehe, sind meine Eltern völlig ausgeflippt und haben mich festgehalten, geschlagen, um sich geschrieen. Ich habe damals eine sehr scharfe Grenze gezogen nach vielen Jahren von Horror und bin -nur mit einer kleinen Handtasche im Handgepäck geflohen- über eine Polizeiwache in eine neue Wohnsituation gelangt (5 Monate in einem Betreuten Wohnheim) und habe mir nach und nach ein eigenes Leben mit viel Lebensqualität aufgebaut. Das war vor 7 Jahren... Nach vielen Jahren von Kontaktpause und dem großen Loch, den der Verlust, der eigentlich keiner war, weil ich nie eine stabile Elternbeziehung hatte, hinterlassen hat, gab es vor ca. 2 Jahren eine Wiederannäherung. Nach all der Zeit haben wir langsam etwas aufgebaut, was mich sehr bestärkt und gestärkt hat. Doch eines blieb stets gleich: Das Thema mein emotionales Leben bzw. alles, außer Beruf und Neutrales, wurde einfach ausgeblendet (von beiden Seiten), um den Kontakt nicht zu gefährden. In dieser Zeit haben mich meine Eltern sehr unterstützt und bestärkt, meine Ausbildung abzuschließen, obwohl es eine schwere Zeit für mich war und einen tollen Job zu finden. Seitdem ich nicht mehr von ihnen finanziell abhängig bin, habe ich es gewagt, ihnen eine sehr offene und ehrliche Mail zu schreiben. Auch, weil ich gemerkt habe, dass das Totschweigen eine große Distanz zwischen uns bringt. Ein wichtiger Teil von mir wird ausgeklammert und eine große Enttäuschung von ihnen ausgeblendet, aber deutlich spürbar. Außerdem hat mich meine Freundin bestärkt, bei deren Familie ich willkommen bin, obwohl ihre Mutter anfangs noch Probleme damit hatte und immer noch teilweise hat. Jedenfalls habe ich in der Mail alles erwähnt, ganz offen und konstruktiv über meine Gefühle geschrieben. Wie sehr es mich verletzt, dass sie einen so wichtigen Teil von mir ausblendet und dass ich mich nicht mehr verstecken möchte. Dass ich keine Kinder möchte nicht, um ihr zu schaden, sondern, weil es eine freie Entscheidung ist und auch nichts damit zu tun hat, dass ich lesbisch bin. Dass es mir weh tut, kein Interesse von ihr an mir und meinem Leben zu spüren und dass ich mir das so sehr wünsche. Uvm. Es kam auch eine Antwort. Kurz zusammengefasst: Meine Mutter sieht in mir die Schuldige für alles Leid und Übel der Familie, für ihren unerfüllten größten Wunsch nach Enkelkindern, für einen Sündenbock und eine große Enttäuschung für die ganze Familie und ich sei egoistisch, weil ich offen über meine Gefühle schreibe und sie ernst nehme. Der Schlag ins Gesicht kam heute: Sie hat mir ein Nacktbild von einer Ex-Freundin und mir gesendet. Text: "Kein Kommentar", Bildname: "Liebe Nr. 99". Ich habe absolut keine Erklärung, woher sie das Bild haben kann! Ich bin einfach nur sprachlos und wütend, wie sehr sie alle meine Grenzen ignoriert, wie wenig Respekt sie vor mir hat, aber auch, wie sie meinen Vater behandelt: Sie führt ihn, beherrscht ihn und kontrolliert ihn wie eine Sache. Sie erlaubt mir keine Vater-Tochter-Beziehung, muss sich immer in jedes Telefonat, in jede Mail einmischen und mein Vater lässt alles mit sich machen. Er braucht das anscheinend. Ich finde es echt traurig, wie sie ihn als ihr Besitz behandelt und er das alles mit sich machen lässt, seine eigene Persönlichkeit schon lange aufgegeben hat. Die beiden führen ein sehr kontrolliertes Leben und auf eines auf Sparflamme. Und wundern sich über eine Vielzahl von körperlichen Symptomen, suchen x-Ärzte auf, anstatt sich mal Gedanken über ihr Verhalten, ihre Gefühle und Bedürfnisse zu machen. Am meisten tut es weh, dass sie sich nicht wirklich für mich und mein Leben interessiert, einen Sündenbock für ihre eigenen Probleme sucht (Krankheit, unerfüllter zweiter Kinderwunsch-vermute ich mal, vermutlich auch Eheprobleme usw.) und dass unser Verhältnis auch in der Zeit der Wiederannäherung nicht ganz ausgeglichen war - immer war ich diejenige, die zu ihnen gefahren ist. In den ganzen Jahren waren sie nur 2x bei mir zu Besuch. Sie haben mich auf eine andere Weise unterstützt und sich um mich bemüht. Ich weiß, dass es ihnen immer wichtig war, gut da zu stehen, aber ich habe schon gespürt, dass es ihnen auch wichtig war, wie es mir geht. Nun spüre ich wieder ein großes Loch auf mich zukommen und habe Angst, erneut tief zu fallen...
editiert am 15.05.2010 15:00
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