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Stehaufmännchen. Oder "Liegenbleiber"?

25.07.2011 06:38

HiddenNickname

Mhh, mir ist kein besserer Titel eingefallen, tut mir leid. :/ Ich möchte hier einfach mal ein paar Sachen loswerden, die mir das leben grad schwer machen... einfach nur so, weil´s grad alles ziemlich viel auf einmal ist und ich eh vor´m rechner sitz... wenn jemand ähnliches erlebt hat, kann er gerne seine erfahrungen dazu aufschreiben... würde mich freuen.

So, wo fange ich an?!
Mit 16 (inzwischen bin ich 19) bin ich mehr oder weniger bei meinem Vater rausgeflogen und zog dann mit Unterstützung vom Jugendamt in eine eigene Wohnung gezogen, wo ich jetzt noch wohne. Ich war absolut noch nicht reif genug und ziemlich überfordert mit der Situation, was dann auch nach längerem hin und her die Folge hatte, dass ich im März dieses Jahres in ner Psychiatrie landete. Ich hab´s nicht mehr auf die Reihe gekriegt zur Schule zu gehen & falls ich mal dort war konnte ich mich absolut nicht konzentrieren, ich fühlte mich allein, lag nur noch im Bett, sah in nichts mehr Sinn. Hab mich dann mit der diagnose depression einweisen lassen, dachte es kann ja nur besser werden. Auch wenn die Konsequenz daraus war, dass ich jetzt die 12. Klasse wiederholen muss.
Naja, unwichtig.
So, während der ganzen Zeit wurde ich eben weiterhin von einer Betreuerin vom Jugendamt unterstützt. Doch nach einigen Krisen meinerseits, die teilweise recht unschön ausgingen, kam sie zu dem Entschluss, sie könne es nicht weiter verantworten, mich alleine leben zu lassen. So. Schön. Zu meinem Vater kann ich nicht zurück, zu meiner Mutter habe ich keinen Kontakt, ist momentan auch nicht zu ändern, da sie in einer sehr schlechten psychischen Verfassung ist und mich nicht mehr als das sehen kann, was ich bin. meine Verwandschaft wohnt weit weg. Jetzt muss ich eben in ein betreutes Wohnen. Klar denken jetzt vielleicht welche, wieso kann man mich mit 19 noch dazu zwingen? Gezwungen wurde ich zu gar nichts, aber hätte ich nicht zugestimmt wäre die Unterstützung vom jugendamt weggefallen. Und momentan würd ich´s ganz allein nie im leben schaffen. Ich resigniere nicht, ich bin nur realistisch.
Jetzt sitzte ich hier in meiner geliebten Wohnung und darf drauf warten, dass mir gesagt wird wo ich hinkomme... ich möchte unbedingt nach Karlsruhe, von dort ist auch meine alten Schule gut erreichbar (ich möchte auf keinen fall auch noch die schule wechseln, am schluss schaff ich sonst mein abi deswegen nicht, weil soweit ich weiß, kann sich jede schule selbst aussuchen, in welcher reihenfilge der Stoffplan abgearbeitet wird...) und ein guter Freund wohnt dort. Außerdem mag ich die Stadt. Aber in Karlsruhe gibt´s nichts geeignetes... zumindestens haben wir noch nichts gefunden. Das ist echt zum Kotzen!

Noch dazu kommt, dass ich bis Freitag in einer Tagesklinik war. Ab heute hätte ich dann noch 2 Wochen eine Art ferienjob gehabt. Aber ich schaffs nicht hinzugehen, ich hab Angst und fühle mich total überfordert. Ich bin so froh, wenn ich den Anruf nachher hinter mir hab, mit dem ich mich abmelden werde... ich schäme mich, aber ich fühl mich echt nicht dazu in der Lage hinzugehen.
In 2 Wochen fängt dann die Schule wieder an. Neue Stufe, neue Menschen. Leicht wird´s nicht, aber ich muss es schaffen. Keine unentschuldigten Fehltage mehr. Zähne zusammenbeißen...
Noch dazu kommt das momentan wieder sehr schwierige Verhältnis zu meinem Vater. Er verlangt Dinge von mir, die ich nicht erfüllen kann. Erfülle ich sie nicht, will er den Kontakt abbrechen. Ich werde es nicht mal probieren, so erspar ich mir die spätere Enttäuschung. Klar, das ist schwach. Aber er hat vieles in meiner Jugend verbockt. Das versucht er jetzt durch harte Regeln (zB keinen Schluck Alkohol mehr) wieder grade zu biegen. Aber so geht das nicht. Vielleicht denken manche hier, ich bin bescheuert, ich kanns auch noch mal genauer erklären, was genau er von mir will und wieso ich nicht dazu bereit bin, seinen Wünschen nachzugehen.

So, das nächste Problem: Gefühlschaos. Momentan schwanke ich zwischen "ich steh auf Frauen" und "ich bin in nen früheren guten Freund verliebt". ähm was? Das passt irgendwie gar nicht. Führt alles zu ner Menge Kopfzerbrechen.

Außerdem haben mir die blöden Antidepressiva meine Lust auf Sex genommen. Ja, ich sehe das als Problem. Ich bin so jung und eine Beziehung ohne Sex ist nur schwer möglich. Also finde ich mich damit ab, dass ich wohl erstmal keine gute Beziehung führen kann. Aber eigentlich will ich mich nicht damit zurecht finden... Die Tabletten weglassen kann ich auf keinen Fall, vor ca 1 Monat wurden die Tabletten umgestellt, da gings mir richtig dreckig und ich war total am boden. Da will ich erstmal nicht wieder hin zurück...

Auch mit meinem besten Freund gibt´s dauernd Ärger, weil er viel zu viel trinkt und nicht einsieht, dass ihm das schadet. er ist furchtbar, wenn er getrunken hat und macht mich mit seinem verhalten teilweise echt kaputt. ich ziehe mich immer mehr von ihm zurück, dabei brauche ich ihn doch, als wichtigsten halt im leben. Aber wie kann mir ein mensch halt geben, der sich selbst nicht mal halten kann? schwierig...

Ich hab auch noch ne Persönlichkeitsakzentuierung, heißt, dass ich mich selbst nicht gut im Griff hab. Einerseits bin ich emotinal sehr instabil, andererseits auch sehr ängstlich, vermeide alles was mir schwierig erscheint, wie den ferienjob jetzt eben, hang zur Selbstzerstörung, bla....
Trichotillomanie ist noch ne weitere Diagnose. Ich reiße mir Haare aus. sieht natürlich wunderschön aus, kann sich bestimmt jede hier denken... Das macht mich einfach nur wütend, dass ich das nicht kontrollieren kann und ich mich selbst so entstelle. *kotz*

So, ich glaub, das wars.

Fänd´s toll, wenn sich das echt jemand durchlesen würde. Ich will gar nicht rumjammern, wollte einfach nur mal möglichst sachlich schildern, was mir das leben grad schwer macht. tut einfach gut, mal alles aufzuschreiben. Wär mir sehr lieb, wenn ihr böse kommentare sein lassen würdet... niemand muss sich irgendwas durchlesen, wenns ihn nicht interessiert.

Sry wegen dem Wechsel zwischen Groß- und Kleinschreibung, war irgendwann viel zu faul, irgendwelche Wörter groß zu schreiben. :/

editiert am 25.07.2011 06:48 melden