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Forum » Kummerkasten » ThreadTotales Chaos und selbst Schuld dran
07.07.2014 00:25
HiddenNickname
0 Moin die Damen. Gleich vorweg, ich bin neu hier und mein Profil ist absichtlich so anonym wie möglich gehalten, da ich das hier, ich sag es offen, als eine Art Beichtstuhl nutzen möchte. Oder viel mehr MUSS, denn, entweder werde ich diese Geschichte mal los, oder ich explodiere vermutlich. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich das Arschloch in der Geschichte bin, ich erwarte also weder Sympathie noch Mitleid oder ähnliches, aber genau so wenig brauche ich auch entrüstete Kommentare á la "Wie kann man nur/so was macht man einfach nicht/böse, böse,böse!". Danke. Die Situation ist also folgende: Ich bin seit mehreren Jahren in einer festen, monogamen Beziehung. Ich bin Ende 20 und habe mich meines Erachtens eigentlich "ausgetobt", ich habe also kein Interesse an schnellen Abenteuern und bin willens, eine stabile und ernsthafte Beziehung zu führen, mit Zukunftsplänen und allem Drum und Dran. (Warum klingt das jetzt wie ein Bewerbungsschreiben...) Wiederum aus Gründen der Anonymität möchte ich hier jetzt auch gar nicht allzu sehr ins Detail gehen, aber so viel sei doch gesagt: Diese Beziehung hat definitiv mein Leben verbessert, sie gibt mir Halt und Kraft, sie ist nicht perfekt, aber gerade deswegen gut, weil auch keiner von uns diesen Anspruch an sie hat. Wir können relativ gut streiten und sind beide immer dazu bereit, an der Beziehung zu arbeiten, wenn es mal knirscht. (Was, wie in jeder "normalen" Beziehung, eben auch bei uns mal vorkommt.) Es herrscht Vertrauen und man kann sich sicher fühlen. Ich hatte noch nie den Gedanken, diese Beziehung aus irgendeinem Gund beenden zu wollen, und ich wage die Behauptung, dass es meiner Freundin ebenso geht. Fragt ihr euch schon, wann der fiese Teil kommt? Er kommt jetzt. Ich habe eine beste Freundin. Hetero, vergeben. (Ja, die Klischees fangen an, sich zu häufen, die mitdenkende Leserin ahnt schon, wo es hinführt.) Wir kennen uns noch nicht so ganz ewig, aber doch schon EINIGE Zeit. Wir verbringen (auch tätigkeitsbedingt) sehr, sehr viel Zeit zusammen, speziell in letzter Zeit. Die Arbeit ist sehr stressig und umso schöner ist es, jemanden an seiner Seite zu haben, mit dem man harmoniert und mit dem man gut arbeiten kann. Das Dumme an der Sache ist nun, dass sich da in den letzten Wochen etwas aufgebaut hat, was eine rein platonische Freundschaft ein wenig überschreitet. Ich kann nicht erklären, warum das passiert, oder warum es gerade jetzt passiert. Ich weiß es wirklich selbst nicht. Ich weiß nur, dass es so IST. Es sind Blicke, Worte, Berührungen, nichts davon jemals eindeutig, aber alles davon spürbar anders als vorher. Irgendwann ist es zu einem Kuss gekommen. (Die Initiative ging von ihr aus. Das soll keine Entschuldigung sein, nur eine Randinfo). Ich bin danach fast umgekommen wegen meines schlechten Gewissens meiner Freundin gegenüber. (Erinnerung: Kein Mitleid erwartet.) Ich kam mir vor, als hätte ich jemanden umgebracht, als wär ich der schlechteste Mensch auf Erden. Ich konnte meiner Freundin kaum ins Gesicht sehen. Aber das Blödeste war (und jetzt wird es paradox): Ich wollte es nochmal. Ich hab mich in dieser Zeit praktisch selbst zerfleischt, weil ich so völlig unterschiedliche Gefühle hatte. Schlechtes Gewissen, Erregung, Angst, Aufregung, Wut auf mich selbst, einfach ein Riesenchaos. Ich habe nicht verstanden und verstehe auch jetzt noch nicht, warum das passiert. Das ist aber auch noch nicht das Ende. Anscheinend ging es nämlich meiner besten Freundin genauso wie mir. Ein paar Wochen später, man könnte auch sagen; kürzlich, gab es dann quasi den Supergau und wir hatten Sex. (Wieder: IHRE Initiative!) Es hatte sich seit diesem Kuss eine derartige Spannung zwischen uns aufgebaut, dass es sich dann angefühlt hat, als ginge es gar nicht mehr anders. (Ist natürlich Quatsch, sowas ist eine Entscheidung, wir sind keine Tiere, aber ich versuche, ein wenig die Stimmung zu beschreiben.) Und damit sind wir dann auch so ziemlich bei meiner aktuellen Gefühlslage angekommen. Es ist so: Ich möchte meine Beziehung auf gar keinen Fall aufgeben. Es ist ein Riesenglück, jemanden zu finden, der so gut zu einem passt und es wäre dumm, so etwas leichtfertig zu verspielen. Meine Freundin verdient es nicht, so behandelt zu werden und es würde mir das Herz brechen, sie verletzt zu sehen, zumal durch meine Schuld. Ich bin kein schlechter Mensch, ehrlich nicht. Dem gegenüber steht aber diese blöde Tatsache, dass ich nicht mehr neben meiner besten Freundin sitzen kann, sie nicht mal mehr ANGUCKEN kann, ohne das Bedürfnis zu haben, ihr die Kleider vom Leib zu reißen. Es ist so grauenhaft, ich komme mir vor, wie ein Teenager, der seine Hormone nicht unter Kontrolle hat. Ich will das nicht, aber ich kann nicht das Geringste dagegen tun. Abstand nehmen ist arbeitstechnisch praktisch unmöglich. Jetzt bitte richtig verstehen. Ich bin nicht verliebt, verknallt oder sonst irgendwas in diese Richtung. Ich glaube, das richtige Wort wäre vielleicht triebgesteuert. Ich kenne das so nicht von mir und ich verstehe es einfach kein bisschen. Und nochmal, ich kann nichts dagegen tun. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen (Karma...), benimmt sich jetzt meine beste Freundin seltsam bis sehr merkwürdig. Mal ist sie distanziert, dann wieder ganz so wie immer, dann ist sie ungewöhnlich zickig, dann wieder zuckersüß, erst wirkt sie kühl, dann wieder macht sie "augenzwinkernde" Andeutungen und scheint es drauf anzulegen, mich aus der Reserve zu locken. Verwirrung perfekt. Ich sage nochmal, ich habe mich nicht in meine beste Feundin verliebt. Aber diese körperliche Anziehung ist fast noch schlimmer und ihre Stimmungsschwankungen bringen mich dann doch dazu, den ganzen Tag auf mein Handy zu starren (am Wochenende, wenn man sich nicht jeden Tag sieht), in der Erwartung, dass sie...ja, weiß ich auch nicht so genau. Dass sie die Situation klärt, oder ERklärt vermutlich. Ich bin ratlos, in jeder Hinsicht, total ratlos. Was den Zustand an sich angeht und was mein Verhalten angeht, das aktuelle und das zukünftige. Und ich hab Angst. Angst, ALLES zu verlieren. Und absolut selbst Schuld daran zu sein.Vielleicht mag irgendjemand etwas dazu sagen. Vielleicht kennt igendjemand die Situation. Es war jedenfalls ganz gut, sich das mal von der Seele zu reden. Machts gut.
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