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Forum » Kummerkasten » ThreadUmbruch, Scherbenhaufen, Neuanfang...?
18.06.2020 15:34
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0 Hallo ihr Lieben. Ich weiß gar nicht so wirklich, wo ich anfangen soll... 2020 ist wohl für alle ein schwieriges Jahr, aber für mich persönlich hat sich so einiges verändert, was mir schwer zu schaffen macht. Ich hoffe, es hilft, all das einmal niederzuschreiben und vielleicht den ein oder anderen Kommentar zu bekommen von jemandem, der schon einmal in einer ähnlichen Situation war. Ich bin letztes Jahr 30 geworden und irgendwie hat das mit den Beziehungen nie wirklich geklappt. Ich bin ein sehr schüchterner Mensch und ich brauche lange, bis ich mich in der Gegenwart von einstmals Fremden wohlfühle. Auch nicht so der Typ für Partys und sinnloses Gefeier und Gesaufe, deswegen war auch der Freundeskreis eigentlich immer klein, dafür aber eng. Es gab ein paar Schwärmereien für Jungs, aus denen sich aus unterschiedlichen Gründen aber nie etwas ergeben hat. Nach der Schule habe ich eine Ausbildung gemacht und dann ein Studium parallel zum Job, habe nebenbei zwei Pferde und war immer gut ausgebucht, sodass es mich auch nie sonderlich gestört hat, niemanden in einer Beziehung an meiner Seite zu haben. Letztes Jahr im Oktober hat sich alles geändert. Eine (gedacht) sehr gute Freundin erzählte locker lapidar nebenbei, dass sie demnächst ein Date hat und zwar mit einer Frau. Sie hatte immer nebenbei einen sporadischen On/Off Freund, sodass ich mir in diese Richtung nie wirklich Gedanken gemacht habe. Überhaupt hatte ich mir in den letzten Jahren irgendwie sehr wenig Gedanken gemacht - und die haben mich von diesem Tage an eigentlich erschlagen, als wollten sie die Zeit wieder gut machen. Die Kurzfassung: ich habe mich furchtbar in sie verschossen. Bis ich das für mich selbst sortiert hatte und mich schließlich auch entschieden hatte, ihr gegenüber offen und ehrlich zu sein, war ich allerdings schlichtweg zu spät und es liegt mir auch heute noch fern, ihrem Glück mit dieser anderen Frau irgendwie im Wege stehen zu wollen. Sie versicherte mir, dass sich zwischen uns nichts ändert und wenn, dann nur zum Besseren, weil sie auch stolz auf mich ist, dass ich zu so viel mehr Selbstkenntnis gekommen bin. Dann, für mich völlig überraschend, war eben doch alles anders. Wir hatten früher sehr engen, täglichen Kontakt über Whats App (sie wohnt ca 2 Stunden entfernt), fast jeden Abend geskyped. Dann flatterte die Nachricht ins Haus, das sei ihr alles zu viel, sie bräuchte Zeit und Abstand und ich hätte wohl ganz generell was in der Intensität unserer Freundschaft falsch verstanden, wenn ich sie als beste Freundin bezeichnen würde, sie selbst sieht das ganz anders. Ab und an schreiben wir noch mal bei WhatsApp, aber eigentlich hängt die Freundschaft nur noch an dem seidenen Faden meiner Angst, sie vollständig zu verlieren. Ich mag sie immer noch furchtbar gern und der Kontakt fehlt mir sehr, auch wenn ich eingesehen habe, dass ich sie auf dieser Ebene nicht haben kann. Jetzt habe ich meine (anscheinend nur gedacht) beste Freundin eigentlich verloren und sitze hier auf meiner Selbsterkenntnis, dass ich ganz offensichtlich auch Frauen mag. Rückblickend hätte ich manche Anzeichen eher sehen müssen (nicht in Bezug auf diese Freundin, sondern ganz generell in meinem Leben) aber vielleicht konnte und wollte ich das nicht. Außer ihr weiß es noch niemand und ich habe auch Angst davor, jetzt, so spät, damit an mein Umfeld heranzutreten. Ich habe keine Ahnung, wie meine Eltern reagieren könnten (erinnere mich aber an einen eher unschönen Vorfall mit ca 13/14 mit einer damals sehr engen Freundin und einem mir eher fassungslos entgegengeschleuderten "Oder bist du etwa lesbisch?!" meiner Mutter). Und auch, wenn diese Seite hier ja durchaus dafür gedacht ist, sich kennen zu lernen und zu daten... ich weiß gar nicht, ob ich das kann. Ob es richtig ist, hier Kontakte in diese Richtung zu suchen, so ganz ohne jede Erfahrung und ohne eine akzeptierte Sicherheit im Umfeld. Im Moment fühle ich mich sehr herausgerissen aus allen Strukturen, die ich eigentlich als fest und beständig erachtet habe. Ich bin nicht so, wie ich dachte zu sein (oder wie man meint, wie ich vll sein sollte), ich habe nur noch sporadischen Kontakt zu einem Menschen, der mir unendlich viel bedeutet (ohne zu wissen, woran genau es eigentlich jetzt liegt, sie schweigt sich darüber aus) und eigentlich niemandem, dem ich das alles einmal so erzählen kann, wie ich es jetzt hier aufgeschrieben habe. Und folglich auch irgendwie nicht wirklich eine Ahnung, wie es jetzt weitergehen soll...
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