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Forum » Kummerkasten » ThreadWas ist bloß los mit mir?
01.09.2012 01:43
HiddenNickname
0 Es ist schrecklich. Ich weiß überhaupt nicht, was mit mir los ist! Es ist ganz plötzlich gekommen. Ich muss schnell davor was erzählen .. ich war fast vier Monate in einer Klinik, wegen krassen Emotionsstörungen. Wenn mich etwas aus der Fassung gebracht hat, dann haben mich die ganzen negativen Gefühle in ein ... äh .. sozusagen Loch gezogen ... es ging mir soooo mies! In der Klinik haben sie mich sozusagen aus diesem Loch wieder rausgezogen. Seit Februar bin ich wieder zu Hause. Es ging mir eigentlich so gut, ich habe eigentlich auch total die positive Einstellung auf die Welt. Es ist das Leben, und ich nehme es, wie es ist! 60 Sekunden ... ich habe keine Lust, da Trauer oder Wut oder sowas zu verschwenden, wenn ich doch in diesen 60 Sekunden glücklich sein kann, doch irgendwas hat mich kaputt gemacht... ganz plötzlich seit ich wieder aus Ungarn zurück bin. Ich weiß nicht, ob das Heimweh ist? Ich hatte noch nie Heimweh. In Ungarn wohnen wir in einem ganz kleinen Dorf, dort ist unsere ganze Verwandtschaft, Bekanntschaft, weil ja meine Oma dort gelebt hat und meine Mutter und ihre Geschwister dort aufgezogen hat. Dorfleute sind sooo herzlich, sie sind so fröhlich und lieb. Wenn wir in Ungarn sind, dann sitzen jeden Tag welche bei uns. Die Cousine meiner Oma - ich liebe sie so!! Sie lächelt immer und selbst wenn sie nicht lächelt, dann sieht man es trotzdem noch in ihren Augen. Es ist als wenn sie die Sonne mitzieht. Der Cousin meiner Mutter, ihre energievolle Tochter, seine Frau... viele viele andere ... mein Gott, da sind so viele! Immer sind entweder wir bei jemandem, oder jemand bei uns. Und es wird immer gelacht oder zusammen gegessen. Unser ganzer Garten war voll. Na ja, jetzt sind wir ja seit einer Woche wieder da ... Seitdem geht es mir so schrecklich! Jede Kleinigkeit erinnert mich an Ungarn. Und dann fehlt mir das alles so. Die Übernachtungstage mit meiner Cousine, unsere Familie. Ja, meine Eltern sind da, meine Oma, aber das ist einfach nicht das Gleiche. Es ist, als seien wir in Ungarn viel mehr eine Familie, als hier. Wenn wir hier in Deutschland sind, ist es, als würde jeder wieder seine eigene Wege gehen. Ich sitze den ganzen Tag alleine in meinem Zimmer, meine Eltern und meine Oma nebenan im Wohnzimmer. Es fehlt mir einfach so. Als ich am ersten Tag hier wieder mit Lychee (meinem Hund) Gassi gegangen bin, wollte ich schon den Bauarbeitern auf meinem Hof grüßen, jedem, der vorbeikam, aber da fiel mir ein, dass man sich hier gar nicht grüßt. In Ungarn begrüßt man sich immer, einem wird so ein freundliches, warmes Lächeln geschenkt und hier gehen die Menschen einfach an einem vorbei ... das fühlt sich so fremd an, obwohl ich hier geboren bin. Und deshalb verwirrt das mich alles so. Wir fahren jedes Jahr nach Ungarn und ich habe mich noch nie so seltsam gefühlt. Ich fühle mich für alles zu schwach- Ich kann meine Geschichten nicht mehr schreiben, kann nicht lesen, nicht fernsehen, nicht Gitarre spielen, nicht zeichnen. Bei allem was ich mache, kommt mir das Heulen. ich versteh nur nicht warum!!! Gestern habe ich meinen Freund angerufen (Kumpelfreund!) Daniel (er heißt in wirklichkeit nicht so!). Ich kenne ihn seit der zweiten Klasse. Wenn er da ist, oder ich weiß, dass er kommt, dann freue ich mich immer so extrem, dass ich rumquietsche wie so ein hysterischer Teenager, der sein Idol sieht. Ich bin nicht verliebt in ihn, keines Falls, aber ich liebe ihn wie einen Bruder oder so, weil unsere Freundschaft das Einzige ist, was sich seit der Vergangenheit nicht verändert hat. Wir haben immer Spaß zusammen (ich kann ihm zwar so Sachen nicht anvertrauen, dass ich in der Klinik war oder so, und über Gefühle reden, aber er ist trotzdem mein bester Freund) Na ja, gestern musste ich also endlich mal nicht weinen. Heute hatte er keine Zeit ... tja ... Da mir alle zwei Sekunden wieder die Tränen in die AUgen gestiegen sind, musste ich mir irgendwas einfallen, um nicht loszuheulen (Ich HASSE weinen!) Also habe ich ganz spontan mein ganzes Zimmer umgeräumt und alle Möbel weiß angestrichen, weshalb meine Mutter fast ne Panikattacke bekommen hat. Aber so war ich den ganzen Tag abgelenkt. Jetz ist es wieder am Abend, ich habe nichts zu tun und heule wieder, weil ich mich so alleine fühle. Schlafen kann ich auch nicht, das ist ausgeschlossen. Seit Tagen schlafe ich wenn überhaupt erst gegen drei oder halb vier ein. Ich weiß nicht was mit mir los ist!!!!! Das ist so nervenzerrend. ich habe Angst in das alte Muster zurückzufallen, vor der Klinik. Da war die Zukunft für mich einfach nur schwarz, komplett schwarz. Ich hatte keine Hoffnung mehr, dass Licht die Dunkelheit durchbricht, dass ich wieder so richtig glücklich sein kann. Dann bin ich aus der Klinik raus und vor mir war alles glasklar und so einfach und schön ... und jetzt ist es, als würde sich immer wieder so eine kleine miese, dunkle Wolke oder schwarzer Nebel vor meiner Zukunft vorbeischleichen. Ab und zu ist einfach alles wieder verdunkelt. Dann muss ich richtig mit mir selber kämpfen, um mir zu sagen, dass ich nicht so negativ denken darf... ich habe Angst vor der Zeit vor der Klinik. Sie waren so schrecklich! Ich bin zwar in Therapie, aber die läuft in den Ferien nicht, und das sind noch zwei Wochen. Ich wünschte, ich könnte mit ihr reden, vielleicht wüsste sie, was mit mir los ist, aber sie arbeitet ja nicht, und ich weiß nicht, was ich machen soll, um mich besser zu fühlen ... Kann mir jemand einen Ratschlag geben? Ich bin echt verzweifelt ...
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01.09.2012 13:06
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