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vor langem laß ich bei einer userin etwas, was mich nachhaltig beschäftigt hat.
sinngemäß stellte sie die frage in den raum, warum diskriminierte gruppen andere diskriminieren.
ich nahm das wort diskriminieren und kam auf das typische schubladen denken. denn diskriminierung ist für mich das schubladen denken.
kaum jemand möchte in eine schublade gesteckt werden, packt andersherum aber dann andere in eben diese schubladen. ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, das sich irgendjemand davon frei sprechen kann, nicht irgendwen schonmal in irgendeine schublade gestopft zu haben...
ein kleines beispiel zum darüber nachdenken...
schublade eins auf: ich bin lesbisch. schublade zu.
schublade zwei auf: ich bevorzuge bdsm. schublade zu.
schublade drei auf: ich bin in psychologischer behandlung. schublade zu.
schublade eins, zwei und drei passen allerdings auch sehr häufig zusammen. sind wir wieder bei einer schublade.
was sagt diese eine schublade über mich aus?
nichts! absolut nichts.
ich bin lesbisch. korrekt. aber nehme ich dadurch automatisch die männer- oder frauenrolle in einer beziehung ein, wo dann die eine kurze und die andere lange haare hat? nein! ich, als ehr feminine frau, bevorzuge ebenfalls ehr die feminine frau als partnerin. eine männerrolle gab es und gibt es nicht in meinen beziehungen. weder optisch noch charakterlich.
ich bevorzuge bdsm. auch richtig. aber habe ich deswegen jede menge seile zum knoten daheim und möchte nicht kuscheln? nein! für die knotentechniken hab ich überhaupt keinen sinn und mit meiner partnerin kuschel ich sehr gerne.
ich bin in psychologischer behandlung. leider ja. bin ich deswegen mit rasierklingen zum ritzen ausgestattet und meine partnerin muss einen starken charakter haben um nicht in die co abhängigkeit zu geraten? nein! ich bin in sehr guter behandlung und ich führte schon immer beziehungen auf augenhöhe. meine psychischen probleme sind in erster linie meine sache. das einzige womit ich dadurch vermehrt meine partner belastet habe, war, das ich öffters mal eine umarmung brauchte.
das sind nur drei kleine beispiele die zeigen, das jeder mit schubladen zu kämpfen hat, denn man wird automatisch hinein gestopft.
schubladen denken ist doof. keine frage. aber so ticken wir menschen anscheinend. vielleicht gibt es dem ein oder anderen ein gefühl von sicherheit und/oder kontrolle. woran es liegt, das weiß ich nicht. ich weiß nur eins:
was man denkt ist jedem freigestellt, doch ich finde, man könnte wenigstens mal nachfragen, wie es wirklich ist, bevor man die schublade schließt.
ich möchte noch anmerken, das der gedanke an einer rollenverteilung in jeglichen partnerschaftlichen beziehungen eine seperate schublade ist, denn auch bei den heten ist die männerrolle nicht mehr das was sie einst war. -zum glück...