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Forum » Literatur, Kunst & Philosophie » Threadselbstgeschriebende Gedichte
26.11.2017 15:11
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0 Hallo Leute, schreibt ihr eigenen Gedichte? Wenn lasst uns teilhaben. hier ist eines von meinen: Ich bin alles! ich bin nichts! Er sagt mir: „Sei dies, sei das. Sei jenes, sei was. Sei alles, aber bitte auch nichts. Hab ein Lächeln im Gesicht.“ „Aber bitte nicht zu viel“, sagt er mir auch. Und ich stand auf dem Schlauch. Sitz da - verdattert, zugepflastert, blockiert. „Sei das, sonst wirst du nicht akzeptiert.“ Ich frage mich, Bin ich dies, bin ich das? Bin ich jenes, bin ich was? und plötzlich spricht es aus mir: „Ich bin manchmal ohne Verstand, steh oft gern am Rand. Beobachte, höre zu, bin verhalten und find manchmal keine Ruh. Laut bin ich und auch unbequem, poetisch - denn manchmal drückt der Schuh. Ich bin distanziert und voller Gefühl, lebe mich ganz unverstellt, bin kein Held und doch werde ich ab und zu gebraucht. Manchmal bin ich ausgelaugt und ziehe den Hut. Aber eigentlich, ja aber eigentlich geht es mir gut.“ Er unterbricht mich – ich höre nicht zu. Sonst würde ich verstehen „Sei dies, sei das. Sei jenes, sei WAS.“ Und er spricht einfach weiter: „Du brauchst eine gewisse Gier tief in dir, aber nicht um anzuecken. Sei angepasst, und bloß nicht verstecken. Hör auf zu träumen, lass dich nicht von der Liebe lenken und bitte nicht so viel denken. Sei Realist, arbeite hart - alles hat seinen Preis. Du bist eine Frau - Sei elegant und heiß.“ Er schaut mich an und verdreht die Augen, sagt „Eleganz müsse ich noch üben.“ er wolle mich ja nicht belügen. Und ich kann es kaum glauben. „Ja sowas kann ich mir erlauben.“ spricht mein Gegenüber vor sich hin. „Es macht schon Sinn, denn Ich bin dies, ich bin das, ich bin jenes, ich bin WAS.“ „Krass!“ Entfloh es mir und schmunzle vor mich hin. „Ja es macht alles Sinn“, und spreche weiter: Ich scheiß auf Eleganz und diesen ganzen Firlefanz. Lebe mich und die Liebe. Liebe die Welt und deren Hiebe – die sie gern mal verteilt. Ich bin jemand, von Zeit zu Zeit, die sagt was sie denkt und bin frei von irgendwelchen Zwängen, lasse niemanden hängen. Setze Prioritäten, weiß oft nicht was ich will. Ich steh nicht still. Ich wachse am Leben, habe was zu geben – wer definiert was ich bin. Ja, es macht Sinn. Da ist eine Gier in mir, ein Verlangen. Sie befreit mich, hält mich gefangen. Vor und zurück, Stück für Stück. Ich gehe einen Weg und weiß nicht „ist er richtig?“ Aber ist das wirklich wichtig? Und ja ich bin auch realistisch und sehe die Welt zu Grunde gehen. Akzeptanz und Respekt sind Dinge die fehlen – genau wie Träume. Sie erhellen das Leben, lassen das Kind in mir beben, lassen das Unmögliche möglich erscheinen – mit ihnen kann ich alles sein.“ „Nein“ sagt er wage. Doch ich bin Rage und rede weiter. „Manchmal ist das Leben heiter, manchmal Trist und das Leben hat eine Frist. Irgendwann kommt das Ende. Also halte ich jeden Augenblick fest. Baue mir ein Nest. Einzigartig – wie es mir gefällt. Einen Ort der mich erhellt. Der keine Fragen stellt. Wo ich bin wie ich bin.“ „Das macht doch keinen Sinn!“ sagt er empört. Es ist als hätte er nicht zugehört. Ich versuche es erneut. Mit dem Kopf durch die Wand – Wie ein Stier. „Ich lebe das Jetzt und Hier. Ich glaub das ist meine Gier. Ich werde nicht satt oder kapituliere. Er ertrage die Hiebe und rappel mich auf. Auch den Schmerz nehme ich in Kauf. Er gehört dazu. Er ist ein Preis. Das Leben ist manchmal kalt und manchmal heiß. Es geht bergauf und bergab. Unaufhaltsam - Immer wieder durchdringt es meine Glieder. Das Leben es ist so viel. Es hat nicht nur ein Ziel. Leben das ist meine Gier. Und ja, es macht Sinn. Nun weiß ich was ich bin. Ich bin dies, ich bin das. Ich bin jenes, ich bin was. Ich bin alles!“ „Eher nichts“ sagt er und geht. Ich bin froh, auch wenn er nicht versteht. Ich bin dies, ich bin das. Ich bin jenes, ich bin was. Ich bin ALLES. *2017*
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