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späte Erkenntnis

10.10.2022 11:59

HiddenNickname

Hallo zusammen,

hier möchte ich mich kurz vorstellen. Ich bin 55 komme aus dem wunderschönen Ruhrpott und suche hier eher den Austausch mit älteren Frauen, die sich auch erst später in eine Frau verliebt haben.

So richtig schlechte Erfahrungen habe ich mit Männern nicht gemacht, es hat bloß mit den von mir auserwählten nicht funktioniert. Ich habe im Moment gerade eine leise Ahnung warum das so ist. Ich habe alle meine Männer mal geliebt. Wenn man mich fragt, wie das so mit der Liebe ist, würde ich sagen, dass es grundsätzlich möglich ist, sich in eine Person des gleichen Geschlechtes zu verlieben, da ich glaube, jeder Mensch trägt weibliche und männliche Anteile in sich, die das möglich machen. Ich meine auch bei meinen vergangenen Partnern etwas erkannt zu haben, was mich vermuten lässt, sie hätten sich auch in einen Mann verlieben können.

Mit einer Frau war ich noch nie zusammen, weder in meiner Jugendzeit, noch später. Frauen fand ich durchaus schon immer auch schön und anziehend. Ich war noch nie bei einem Frauenschwoof oder sonst irgendeinem Treff für lesbische Frauen. In meinem Freundeskreis gab es zwei lesbische Frauen, mit denen ich eine wirklich gute Freundschaft hatte. Das war es aber auch schon. Leider sehe ich die beiden nicht mehr, manchmal entwickeln sich Lebenswege halt in andere Richtungen.

Nun lebe ich seit ein paar Jahren allein mit meinem Hund und erfreue mich an meinem Singledasein.

Seit einem Jahr habe ich jedoch Kontakt zu einer Frau, ähnlichen Alters, die ich von Anfang an sehr nett fand. Sie ist auch alleinlebend und hat bisher auch mit Männern in Partnerschaften gelebt.

Nach einer Weile habe festgestellt, dass ich mich in sie verliebt habe. Das war mir erst gar nicht klar. Ich wusste gar nicht, wieso ich ständig an sie denken muss, es in meinem Bauch so warm und wohlig kribbelt, wenn ich an sie denke und dem nächsten Kontakt entgegenfieberte. Irgendwann habe ich es dann verstanden. "Ok, ich habe mich verliebt und dann bin ich jetzt wohl lesbisch?" Dann begann ich, lesbische Podcasts zu hören, sah mir Videos von lesbischen Frauen an und Filme in denen lesbische Liebe thematisiert wird. Einiges fand ich hilfreich, anderes weniger ansprechend. Es war nicht so, dass ich gesagt hätte: "Ja, genau so bin ich" Also dann doch nicht lesbisch? Okay, dann werde ich wohl bisexuell sein. Da gibt es einen Podcast von Hotel Matze mit Dr.Julia Shaw, den ich sehr aufschlussreich fand. Rückblickend fand und finde ich Männer durchaus anziehend. Aber irgendwie finde ich mich auch da nicht wieder.

Nun frage ich mich, ob ich mich überhaupt irgendwo einordnen muss. Welche Wichtigkeit hat das für mich? Begrenze ich mich gedanklich nicht damit? Wenn ich mich sehr für einen Menschen interessiere, mich verliebe und liebe, ist das nicht schön? Und nur deshalb weil ich es kann?

Ein "Coming Out" hatte ich noch nicht. Mit einer Freundin habe ich schon mal darüber gesprochen, da ich mich gerne darüber auch austausche und mir dies bei der Reflektion hilft, aber noch nicht mit allen die ich kenne. das würde ich aber auch mit anderen Themen, die mich beschäftigen nicht tun. Und ich glaube, wenn es mit der Frau, in die ich gerade verliebt bin, mehr würde, wäre es für mich sowieso unproblematisch damit nach außen zu treten, da es mir schlichtweg egal ist, was andere über mich und meine Art zu leben denken. Dann wäre ich halt jetzt mit einer Frau zusammen.

In meinem Umfeld gibt es aktuelle keine Frauen, die Frauen lieben. Daher habe ich mir hier einmal angemeldet, da mich der Austausch wirklich interessiert.

In diesem Sinne vielen Dank vorab für´s Lesen

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