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welches Buch liest du gerade - die 15.

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12.02.2022 17:18

HiddenNickname

dann will ich mal weitermachen, wo der andere Thread aufgehört hat

ich lese gerade "die hälfte der sonne" von chimamanda adichie. ein opulentes werk über hauptsächlich zwei paare (und deren angestellte) im nigeria der 60er jahre in der zeit der massaker am volksstamm der igbo, was dann zur gründung der republik biafra führte, die gleichfalls blutig bekämpft wurde. ich finde es ganz interessant etwas aus der zeit zu erfahren, da ich geschichtlich da nur ein ganz rudimentäres wissen zu hatte und finde auch die figuren interessant beschrieben. aber im ganzen haut es mich nicht vom hocker, ohne es näher benennen zu können, fehlt irgendwas am schreibstil, so dass es mich nicht im gegensatz zu meinen letzten büchern, atemlos jede seite umblättern lässt.

Zitat

Tehejekuetrheed

schrieb am 21.01.2022 um 10:05:

Zitat

Tehejekuetrheed

schrieb am 20.01.2022 um 19:36:

da ich übrigens kaum noch bücher behalte, kann gern, wenn jemand von den hier vorgestellten eins von mir haben will, sich gern melden. ich stell die sonst immer in eine verschenkkiste auf die straße.

In der Hoffnung, dass es sich nicht um ein erzwungenes, sondern gewolltes Weggeben handelt, danke ich dir für dein Angebot. Eine ganz tolle Idee!

klar, das ist gewollt. wenn ich alle bücher behalten würde, die ich je gelesen habe, müsste ich wohl den gesamten wohnungsbestand dresdens anmieten. daher werden nur ganz besondere herzensbücher (mm, da muss ich eigentlich das abgabeangebot zu tosende still nochmal überdenken) aufgehoben und ansonsten geb ich alles weiter, was ich nicht dringend benötige. am freisten hab ich mich gefühlt, als mein besitzstand in 10 kartons passte. ich bin auf dem weg wieder dahin..

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06.06.2023 09:09

HiddenNickname

Lukas Rietzschel - Mit der Faust in die Welt schlagen

Zwei Brüder, ein Dorf in Ostsachsen und eine Wut, die immer größer wird Philipp und Tobias wachsen in der Provinz Sachsens auf. Im Sommer flirrt hier die Luft über den Betonplatten, im Winter bricht der Frost die Straßen auf. Der Hausbau der Eltern scheint der Aufbruch in ein neues Leben zu sein. Doch hinter den Bäumen liegen vergessen die industriellen Hinterlassenschaften der DDR, schimmert die Oberfläche der Tagebauseen, hinter der Gleichförmigkeit des Alltags schwelt die Angst vor dem Verlust der Heimat. Die Perspektivlosigkeit wird für Philipp und Tobias immer bedrohlicher. Als es zu Aufmärschen in Dresden kommt und auch ihr Heimatort Flüchtlinge aufnehmen soll, eskaliert die Situation. Während sich der eine Bruder in sich selbst zurückzieht, sucht der andere ein Ventil für seine Wut. Und findet es.

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Sehr gut geschriebenes Buch über die Perspektiv- und Mutlosigkeit von Jugendlichen in (ostdeutschen) Dörfern. Es gibt nichts, es ändert sich nichts, man erreicht nichts - das ist der Grundtenor und auch die -stimmung, die das Buch durchzieht. Die Erwachsenen saufen täglich (das Bier gehört zum Abendbrot dazu wie die Margarine) oder prügeln sich auf Dorffesten; sie eignen sich nicht als Vorbilder und agieren meist genau wie die Jugendlichen. Keinerlei Ambitionen, irgendwo irgendwas irgendwie zu verändern. Rechten Verführern mit (scheinbar) einfachen Antworten und, oft auch den einzigen, spannenden Aktivitäten, wird nichts entgegengesetzt. Wo soll auch die Moral herkommen, wenn das Recht des Stärkeren (gegenüber Kindern, ALten, Tieren) gilt? Alles scheiße, alles grau.
Selten hat mich ein Buch so in seine Stimmung mit reingezogen. Absolute Empfehlung meinerseits.

editiert am 06.06.2023 09:10 melden kommentieren