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Chaos Tage eines Lebens 2

von keksWillow


2. Kapitel


Als ich am nächsten Morgen aufwache, liegt Karen nicht mehr neben mir. Ich schaue auf die Uhr, 9:30 Uhr. Ich will noch nicht aufstehen, doch der Drang, sie zu sehen, treibt mich aus dem Bett. Noch im Schlafzeug tapse ich runter in die Küche, wo ich jemanden arbeiten höre. Ich lehne mich an den Türrahmen. Karen steht mit dem Rücken zu mir.
„Guten morgen, hast du gut geschlafen?“, sage ich noch ein wenig verschlafen.
Ohne sich umzudrehen antwortet sie: „Ich glaube es ist besser, wenn du heute noch nach Haus fährst!“
Ihre Stimme klingt kalt und nicht mehr so liebevoll, wie den letzten Abend.
„Was ist los mit dir? Was ist passiert?“, will ich wissen, doch sie gibt mir keine Antwort. Ich gehe auf sie zu und möchte sie umarmen.
„Lass das! Willst du was essen? Wenn nicht, geh bitte deine Sachen packen. Ich fahr dich in einer halben Stunde heim. Bis dahin musst du fertig sein!“
Ohne ein Wort laufe ich die Treppe hoch. Mir schießen die Tränen in die Augen. Was ist nur passiert? Schnell ziehe ich mich an und packe meine paar Sachen zusammen. Ich schaue aus dem Fenster. Warum sagt sie so etwas, warum nur? Ich versuche stark zu sein und unterdrücke meine Tränen. Kurz vor zehn gehe ich wieder hinunter.
„Bist du fertig?“ Sie ist wie ein Eisblock.
„Ja!“
Während der ganzen Fahrt reden wir kein Wort. Es herrscht ein eisiges Schweigen. Ich schaue sie nicht an, da ich es nicht ertragen kann, ihr hartes Gesicht zu sehen. Erst als wir bei mir angekommen sind und ich die Wagentür aufgemacht habe, halte ich es nicht mehr aus.
„Ich fand es sehr schön gestern“, mit diesen Worten steige ich aus und gehe ins Haus ohne noch einmal zurück zu schauen. Ich höre wie der Wagen losfährt.
„Bin wieder da“, sage ich laut. Im Stillen hoffe ich, dass keiner da ist.
„Da bist du ja. Habt ihr alles geschafft?“
„Ja klar, ich bin gut vorbereitet“, antworte ich meiner Mom.
Ich gehe hoch in mein Zimmer und haue mich aufs Bett. Lange halte ich diese Stille nicht aus. Ich stehe auf und leg eine CD ein. Ich schaue nicht auf die CD. Mir ist es egal, was es ist. Mit meiner Fernbedienung lege ich mich zurück auf mein Bett und schalte meine Anlage ein. Rosenstolz, na das passt. Ich weiß nicht, wie lang ich so da liege.
Irgendwann kommt meine Mutter rein. „Telefon für dich...“
Blitzschnell setze ich mich auf.
„..es ist Caroline“ Sie reicht mir das Telefon.
„Ja? Was ist?“
„Ist ja ne nette Begrüßung!“, antwortet sie ein klein wenig beleidigt.
„Sorry. Was hast`n Caro?”
„Ich wollt nur fragen, ob mit heut Abend alles klar geht. Tom und Su kommen auch mit.“
Das habe ich ganz vergessen, ich wollte ja heute mit ihnen weggehen.
„Tom und Su?! Denen ist aber schon klar, dass das ‚Peanut’ ne Schwulen und Lesben Disco ist?“
„Ich habe es ihnen jedenfalls gesagt, aber ich glaube, dass hat sie nicht wirklich interessiert. Na was soll’s?!“
„Na das kann ja lustig werden.“ Sage ich ein wenig genervt, da ich jetzt schon weiß, dass die Beiden die ganze Zeit nur aneinander kleben werden. Tolle Aussichten.
„Also, ich bin dann gegen Sieben bei dir.“
„Geht klar, bis dahin, Tschü.“
„Bye.“
Ich drücke das Telefon aus und schaue erst mal auf die Uhr. Schon Vier, wie schnell die Zeit vergeht. Eigentlich habe ich gar keine Lust wegzugehen, doch besser als daheim zu sitzen und die Decke anzustarren ist es allemal. Ich bringe meiner Mom das Telefon wieder.
Trotz, das ich meinen eigenen Anschluss habe, schafft es Caro einfach nicht darauf anzurufen.
„Möchtest du etwas essen, Spatz?“
Ich merke wie mein Magen knurrt, was ja nicht verwunderlich ist, ich hab ja den ganzen Tag noch nichts gegessen.
„Ich mach mir schon was, danke.“
„Bist du heut Abend eigentlich da?“
„Nein, ich geh doch mit Caro und ein paar Anderen weg. Ist doch schon lange geplant.“
„Gut, ich werd heute auch nicht da sein. Geschäftsessen. Mal sehen, wer eher wieder da ist.“
Sie verschwindet aus der Küche. Ich mache mir ein Brötchen und nehme mir zwei Tafeln Schokolade mit in mein Zimmer.
„Was ziehe ich an?“
Jedesmal dieselbe Frage. Ich entscheide mich für mein ‚Wohlfühloutfit‘, welches aus einer weiten blauen Hüftjeans und einem schwarzen, schulterfreien Shirt besteht.
Es dauert bis dreiviertel Sieben bis ich mit Stylen fertig bin, obwohl ich nun wirklich nicht viel mache. Ich lasse mir nur sehr viel Zeit dabei. Punkt Sieben klingelt es.
„Ist für mich!“, schrei ich hinunter und gehe zur Tür.
Draußen ist, wie erwartet Caro. Sie Begrüßt mich mit einem Lächeln. Schnell verabschiede ich mich und wir gehen los. Wir reden über Gott und die Welt, Caro erzählt mir wie sie die Ferien verbracht hat.
„Wir haben schon Freitag und am Mittwoch geht die Schule wieder los. Kein erfreulicher Gedanke.“
Ich bringe nur ein Zustimmendes „Hm“ heraus. Ich bin in Gedanken ganz woanders. Was sie wohl gerade macht? Ob sie an mich denkt? Jetzt denk nicht so ein Quatsch, Willow! Warum sollte sie denn an dich denken. Es wird nicht mehr an sie gedacht. Jetzt wird sich amüsiert!



copyright © by keksWillow. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.





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