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Christina ist da (1)

von Leyan


#1 Unterwegs (1)

Samstag, 5.30h, irgendwo zwischen Würzburg und München.
Aktuell 40 Minuten Verspätung. 
Gepäck: Meine „aunts&uncles“-Tasche, ein Rucksack und der coole Samsonite-Koffer, den ich mir vor zwei Wochen mit den letzten 350 Euro auf meinem Konto angeschafft habe; ein autosuggestives Zeichen, dass ich in meinem Leben „unterwegs“ sein will. Außerdem ein Latte Macchiato und ein KitKat. 
Vor mir Bahngleise in so kitschigem Morgenviolett, wie es sich wirklich nur die Natur erlauben darf.
„I’m gonna soak up the sun“ von Sheryl Crowe schon seit 30 Minuten auf meinem mp3-Player. Ich liebe Repeat-Funktionen. Schade, dass es die fürs Leben nicht gibt. 
Die grüne Starbucks-Nixe, Sheryl Crowe, Bahnhöfe und Reisen, besonders Zugreisen, weil man da mehr spürt, unterwegs zu sein, Zeitlosigkeit und die irrationale Sicherheit, dass irgendwie alles geht: Das ist einfach Alison. 
Hab beim Ausfahren aus dem Bahnhof vorhin noch einmal kurz ihr Haus gesehen. Hab mich sogar ans Fenster gestellt, um zu gucken, ob da im 3. Stock irgendwo Licht brennt. Glaube aber nicht, dass da Licht war. Ging alles sehr schnell.  
Denke gerade an unseren ersten Spaziergang im botanischen Garten. 
Eigentlich unspektakulär, wie der regnerisch-graue Samstag Nachmittag, an dem wir uns getroffen haben. 
Aber wie ich da zum Eingang gehetzt kam und nach einem gepflegten blonden Haarschopf suchte, dessen Spitzen sich auf einem Mantelkragen nach innen rollen, und ihn nicht finden konnte und dann unverhofft in ihr Lächeln „lief“, mit dem sie mir schon die ganze Zeit abwartend beim Suchen zugesehen hatte, das war ein bisschen, wie zum ersten Mal den Refrain seines künftigen Lieblingssongs Hören. Und seitdem war ich irgendwie süchtig danach. 
Ich brauche nicht einmal die Augen zu schließen, um sie immer noch da sitzen zu sehen: Im Arboretum auf der steinernen Teichumrahmung, mit Trekkingschuhen und einer olivfarbenen Regenjacke so ganz pragmatisch und uneitel gekleidet, wie ich sie eigentlich nicht kannte, und ihren Starbucks-Cappuccino zwischen den kalten Fingern drehend. Nachdenklich war sie und fröhlich und nahbar und nichts weiter war, nur ein bisschen Reden und Schweigen und Bäume Riechen und Gräser, und als ich später wieder nach Hause fuhr, war ich sooo glücklich! 
Wurde gerade durch eine Babsi-Aktion aus „Alison Country“ gerissen:
1. WhatApp: 
„Bin mit der geilen Triathletin ins Hotel!!! Vier Jahreszeiten!!! Ihr Sponsor zahlt das!!! SPONSOR!!! Sie hat ein Zimmer mit Wasserbett ;-) Kopfkino! Ich glaub das geht weiter!!! Wünsch mir Glück!!!“
2. WhatsApp (ca. 5 Minuten später):
„Die geht voll ab! Und der Bauch….der absolute Hammer!!! Ich bin so ein Schwein!!”
3. WhatsApp (ca. 3 Minuten später):
„Voll Krass! Die hat ein Piercing rechts oben – wenn du verstehst ;-). Muss man da vorsichtig sein? Warum antwortest du nicht?“ ...



copyright © by Leyan. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.





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