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Frau gesucht!

von RatherShort


Als ich zur Arbeit erschien, war es ruhig. Ich arbeitete als Köchin in einem kleinen Restaurant, bediente aber auch nebenher, wenn jemand ausfiel. Normalerweise bin ich immer die erste Person, die zu „Bene Italian“ kam, heute war aber schon Joey, der vollst-ausgebildeste Koch hier und Lizzy, eine Küchenhilfe da. „Was ist denn los?“, fragte ich vorsichtig und musterte die zwei. Ich wusste, dass sie eine Beziehung führten und das, was ich gerade mitbekomme, ist meiner Meinung nach kein gutes Zeichen für eine glückliche Beziehung. Sekundenlang öffnete niemand von ihnen den Mund, dann aber zog mich Lizzy raus aus der Küche, ins Freie.
Sie schien, als würde sie endlich aufatmen, als hätte sie schon minutenlang nicht mehr Luft geholt. Ich blieb erst einmal ruhig, ich wollte, dass sie begann, mir zu erzählen, was los sei. Nachdem sie sich eine Zigarette angezündet hatte, einen Zug nahm und ruhig ausatmete, startete sie auch schon: „Wir haben uns gerade getrennt...“ Ehrlich gesagt erwartete ich jetzt einen Heulkrampf oder derartiges, doch sie lächelte schief. „Es ist einfach der Stress, weißt du?“ Ich nickte nur. Jeder weiß, dass der Beruf Koch, Köchin und Küchenhilfe ein sehr stressiger Beruf sei. Das Durchschnittsalter eines Kochs läge bei 55 aufgrund dem Dauerstresses.
„Und...wie geht es jetzt weiter?“, hakte ich langsam nach. Wieder nahm sie einen Zug. Ich stellte mich etwas zur Seite, ich mochte es nicht, wenn ich den Rauch einatmen musste. Ich kannte sie als Optimistin und merkte, dass sie sich gleich wieder motivierte. Sie war kein Freund der Tränen, ich sah sie noch nie in meinem Leben weinen, und wir sind wirklich gut befreundet seit vier Jahren.
Lizzy sprach: „Wir haben beschlossen, dass wir in nächster Zeit viel reden, ist ja wichtig. Und dass wir versuchen, Freunde zu bleiben.“ Bei ihren Worten musste ich lächeln. Der Vorschlag, mit dem reden kam bestimmt von ihr. Sie mochte es nicht, wenn sie einen Menschen verlor.
„Ich finde dich stark..“, flüsterte ich langsam. Ich glaube, sie konnte die Bewunderung in meinen Augen ablesen. Ich fand sie wirklich stark. Sie war nicht die Person, die sich in so einer Situation fallen lies, in der Hoffnung irgendwann zu landen. Lizzy kämpfte gleich weiter. „Wieso?“, fragte sie erstaunt und sah mich an. Aber ich konnte schon ihr Lächeln sehen, das mich, so fühlte ich, etwas auslachte. „Liebe ist nun mal so. Man sollte nicht sein ganzes Leben traurig leben, nur weil ein Partner geht. Natürlich liebe ich ihn. Und er liebt mich. Das wissen wir alle. Dennoch bin ich der Meinung“, Lizzy streichelte förmlich ihre Strähne, die ihr ins Gesicht gefallen ist, wieder hinters Ohr, „dass man nicht solche depressiven Sachen überhand gewinnen lassen sollte.“ „Schon gar nicht du. Ich kann mir nicht vorstellen, wie du traurig aussehen würdest.“ Lizzy umarmte mich. Sie flüsterte mir ins Ohr: „Lass uns heute Abend etwas unternehmen, du hast doch morgen auch frei, oder?“ Entspannt nickte ich. „Ja, seit langem mal wieder.“
Lizzy war schon wieder auf den Weg nach drinnen. Ich blieb noch eine Sekunde stehen, sah ein Auto vorbei fahren. Dann lief ich lächelnd zur Küche zurück, als ich schon meine anderen Kollegen herlaufen sah. Heute würde es stressig werden, es war Samstag. Da kamen immer sehr viele Gäste.
Joey, der die ganze Zeit drinnen war, bereitete schon seine Rezepte vor, die er sich ausgeklügelt hatte. Als er mich sah, lächelte er etwas. „Wird heute verdammt stressig. Werden viele Geschäftsleute kommen.“ Ich nickte ihm zu und sah auf seine Pläne. Wir hatten noch gut drei Stunden Zeit, trotzdem war die Zeit knapp. In „Bene Italian“ passten gut sechzig Gäste. „Ach ja, Jessy“, fügte Joey an, „ich denke du wirst heute die Vor- und Nachspeise leiten, du musst aber auch beim Hauptgang helfen, ja?“ Ich grinste ihn zu. „Seit wann helfe ich nicht beim Hauptgang?“ Joey grinste zurück. Es war sein schelmisches, junges Lächeln. Ich mochte es wirklich sehr. Es hatte auch etwas beruhigendes. Ich glaub, der erste Schlag für ihn war schlimm. Aber so wie er jetzt ausschaut, stürzt er sich in die Arbeit und verdaut die Trennung.
„Knusper - Amuse geule“, las ich vor und wusste grob die Zubereitung. Ich suchte also für sechzig Personen die Zutaten und fing an. Es besteht aus frittierte Nudeln mit einem Gurken-Salat innen und Mini-Panini mit einer Basilikum-Creme und Karbonade. Mittlerweile war es schon kurz vor zwölf Uhr, und ich musste anfangen, die ersten Vorspeisen zu servieren. Unter den Gästen war eine, die mich faszinierte.

~Fortsetzung folgt~



copyright © by RatherShort. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.





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