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Lovestories » Detail

Frischer Wind (Kapitel 6 - 8)

von CosimaRakas



Kapitel 6

„Alex!“ Ich erkannte ihre Stimme sofort. Freuden strahlend drehte ich mich zu ihr um. Jedes Mal, wenn ich sie sah, raubte es mir den Atem. Katharina schenkte mir dieses Lächeln, nach dem ich süchtig geworden war. Ich unterdrückte ein breites Grinsen. Stattdessen biss ich mir auf meine Unterlippe, senkte leicht den Kopf, doch ich ließ sie dabei nicht aus den Augen. Wir trafen uns immer heimlich in der Schule.
Ich konnte an ihrer Reaktion sehen, was sie dachte. Ihr weiches Lächeln wurde abgelöst von einem leicht überraschten Blick. Mit ihrer Zunge strich sie über ihre Lippen. Ich hatte das erreicht, was ich wollte. Sie kam mit großen Schritten auf mich zu und packte den Ärmel meiner Jacke. Sie zog mich hinter ihr her. Als sie einen passenden Ort gefunden hatte, bog sie ab. Sie schob mich in einen leeren Seitengang, wo es zu den Kunsträumen ging. Sie drückte mich sanft gegen die Wand.
„Katharina, was hast du den vor?“, neckte ich sie. Nun konnte ich mein Grinsen nicht mehr unterdrücken. Katharina legte ihre Hände auf meine Hüfte. Unsere Blicke vergruben sich ineinander. Alles um mich herum verblasste. Für mich gab es nur Katharina. Sie küsste mich zaghaft, dann immer fordernder. Ein plötzliches Geräusch unterbrach uns. Wir sprangen hastig auseinander. Ein Schüler ging an dem Gang vorbei, doch er hatte uns nicht gesehen. Mir war es im Grunde egal, doch Katharina war es wichtig. Ich konnte die Sorgen in ihrem Gesicht lesen.
„Er hat uns nicht gesehen", versuchte ich sie zu beruhigen. Ich streckte meine Hand nach ihrem Gesicht aus, um ihre Wange zu streicheln. Sie zuckte leicht zurück, wie ein scheues Reh, dem man zu nahe gekommen war.
"Wie sollte das nicht hier tun.“ Ich unterdrückte das Stechen in meiner Brust und setzte mein falsches Lächeln auf.
"Ist in Ordnung. Dann sollten wir gehen", gab ich nach.
Kaum hatten wir die Haustüre hinter uns geschlossen, schlang sie wieder ihre Arme um mich. Ich liebte es, wie sie mich ansah. Als würde es auf der Welt nur uns geben. Aber darin bestand auch das Problem. Es gab entweder nur uns, oder die Welt da draußen.

"Deine Mutter hat dir einen Kinogutschein geschenkt?“, fragte ich misstrauisch. Nervös strich ich mir mit der Hand durch die Haare. Wir hatten eine abgeschiedene Bank gefunden. Saßen eng nebeneinander.
"Ist doch toll, was hast du dagegen?“, fragte Katharina sie. Ihre Stimme wurde zum Schluss unnatürlich hoch. Ich ignorierte es. Drückte es weg. Ich wollte nicht wissen, warum sie log. Warum ihre Stimmlage sich von ihren Schuldgefühlen beeinflussen ließ.
"Und welchen Film möchtest du dir ansehen?“, wieder überspielte ich alles mit einem falschen Lächeln.
"Momentan läuft nichts Gutes. Er läuft ja nicht morgen ab. Ich würde lieber warten." wich sie mir aus.

"Warum hast du mich weggedrückt? Wo bist du gerade?“, fragte ich Katharina am Telefon.
Obwohl meine Stimme ruhig und gefasst war, musste sie meine Wut herausgehört haben.
"Ich erzähle dir alles später, aber ich kann jetzt nicht", wich sie ihr aus.
Nachdem ich aufgelegt hatte, verlor ich jede Beherrschung. Ich konnte noch den Drang unterdrücken mein Handy auf den Asphalt zu schmettern, allerdings war der Baum neben mir nicht sicher vor meiner Wut. Mit voller Wucht begann ich gegen den Stamm zu treten. Der Schmerz im Fuß und der sich durch das ganze Bein zog, war immer noch geringer als der Schmerz in meinem Herzen.

"Warum warst du mit ihm dort?! Wer war er?" meine Stimme klang so gepresst, das sie fast pfiff. Katharina hob schützend die Hände hoch, als würde ich sie angreifen.
"Es war nur ein Kinobesuch. Darüber musst du dich nicht so aufregen", spielte sie es herunter.
"Es geht nicht um das Kino und das weißt du. Wenn es nichts ist, warum hast mich dann belogen? Du hättest mir sagen können, dass du mit einem Freund ins Kino gehst?", fragte ich sie verzweifelnd.
Ich konnte ich Katharinas Gesicht sehen, wie sie fieberhaft nach einer Lösung suchte, um dieser Situation zu entfliehen.
"Ich hatte Angst, dass du überreagierst und ich hatte ja wohl recht", wich sie mir abermals aus. Während die sprach, schaffte sie es nicht einmal mir in die Augen zu schauen. Der Schmerz in meiner Brust schnürte mir die Luft ab. Ich begann auf meiner Oberlippe zu beißen. Dann holte ich tief Luft um mich zu beruhigen.
"Du weißt, dass ich nicht eifersüchtig bin.", sagte ich schließlich vollkommen ruhig.
"Es gibt wohl niemand, der schlechter lügt als du", konfrontierte ich sie. Sie starrte wie ein gescholtenes Kind zu Boden.
Ich wusste bereits wie das ganze ausgehen würde. Ich kannte das Ende der Geschichte und meine Wut verflog.
"Woher kennst du ihn eigentlich?", fragte ich schließlich. Ich hatte meine Körperspannung verloren. Mein Körper war in sich zusammengesackt. Katharina musste gemerkt haben, dass von meiner Seite aus kein Widerstand, keine Wut und kein Toben mehr zu erwarten war.
"Meine Mutter hat mir die Kinokarten geschenkt, unter der Bedingung, dass ich mit ihm hingehen. Ich habe es ihr versprochen", erklärte sie entschuldigend. Meine Mundwinkel zuckten kurz.
"Deine Mutter…" ich musste dieses Wort wiederholen. Ihre Mutter.
"Und du wolltest, dass ich mir keine Sorgen mache?", fragte ich tonlos. Katharina sprang sofort auf meine Vorlage auf, die ich ihr anbot.
"Ja, ich weiß, dass du nichts davon hältst, dass ich wieder so viel Kontakt zu ihr habe." Ich unterbrach sie sofort. Ich wollte mir das nicht anhören.
"Ich habe nichts gegen deinen Kontakt zu deiner Mutter. Nur gegen das, was es mit dir macht", entgegnete ich ihr. Meine Unterlippe begann zu beben. Sie hatte sich so sehr verändert. Ich konnte spüren, dass sie mich liebte, aber diese andere Seite in ihr wurde immer dominanter.
"Du hast dich verändert. Ich hatte immer gehofft, dass deine Angst, jemand könnte von uns Erfahrung mit der Zeit verschwindet. Aber seit du wieder deine Mutter triffst, wird alles nur schlimmer. Was andere von dir denken, wird dir immer wichtiger. Ich kann verstehen, dass du normal sein willst", entschuldigte ich sie. Ich konnte es jedoch nicht lassen, dass Wort normal mit Anführungsstrichen zu untermalen.
"Du möchtest, dass deine Mutter dich liebt, dich anerkennt. Aber das sollte nicht bestimmen, wen du liebst", erklärte ich ihr. Katharina traten die Tränen in die Augen.
"Du weißt nicht wie das ist!“, platzt es es aus ihr heraus. Die Verzweiflung und ihr Schmerz in der Stimme brachte mich um.
"Ich habe Jahre gebraucht, damit sie wieder mit mir redet. Ich will eine Familie wie jeder anderer auch", erklärte sie mit gepresster Stimme.
"Was ist mit mir? Wo ist mein Platz in diesem Leben?", fragte ich sie. Katharina rannen die ersten Tränen über die Wange.
"Ich möchte normal sein. Heiraten, Kinder", antwortete sie mir.
Wir wussten beide wohin sich dieses Gespräch drehte. Ich schluckte.
"Du kannst auch mit mir eine Familie gründen", sagte ich leise. Ich erkannte meine eigene Stimme nicht mehr. Sie war absolut tonlos. Ich glaubte mir selber nicht.
"Wie denn?" ihre Stimme überschlug sich.
"Wir können keine Kinder bekommen." Nun starrte sie mir direkt in die Augen. Sie waren gerötet. Ihre Tränen tropften von ihrem Kinn.
"Wir können nicht mal heiraten!", schrie sie beinahe.
Ich wollte ihr etwas entgegnen. Alles entkräften, aber was sollte ich sagen? Mit 25 Jahren kann man adoptieren? Samenspende? Die Ehe ist nichts was man brauchte, um glücklich zu sein? Das würde nichts ändern. Ich wusste das es ihr nicht reichte.
"Wenn du ein normales Leben willst, warum bist du dann hier bei mir?", fragte ich sie traurig.
Ich wusste die Antwort. In ihrem Blick war noch so viel Liebe, wie am ersten Tag. Doch sie hatte ihre Wahl getroffen. Liebe war eben nicht alles im Leben.
"Wenn dir das alles wichtiger ist als wahre Liebe, dann geh", riet ich ihr. Katharina sackte in sich zusammen und begann zu schluchzen. Mir wurde auf einen Schlag eiskalt. Die Kälte legte sich wie eine dicke Schneeschicht auf meine Gefühlswelt. Da war keine Wut mehr, kein Hass, keine Liebe. Diese Kälte gab mit plötzlich Kraft. Ich spürte mich stark.
"Ich werde genau dieses Leben weiter führen. Ich hab nicht entschieden Frauen zu lieben, aber ich entscheide mich dafür da zuzustehen", erklärte ich ihr. Katharina wich meinem Blick aus. Ab da konnte sie mir nie wieder in die Augen schauen.



Alexandra musste an diesen Tag denken, an dem sie so viel verloren hatte. Ihre Hoffnung. Ihr Glaube an eine gerechte Gesellschaft.
Mike ging in die Küche, um einen Tee zu kochen. Sowohl er als auch Alexandra brauchten dringend etwas Wärme. Alexandra versuchte diese Geschichte immer wieder zu verdrängen. Auch wenn sie an diesem Tag versucht hatte stark zu sein, es hatte sie zu tiefst verletzt. Mehr als sie zugeben wollte. Die Ironie war, dass sie damals gesagt hatte, sie würde dazu stehen. Stattdessen hatte sie letztlich genau das Gegenteil getan. Es hatte gedauert, aber irgendwann hatte sie begonnen sich selber zu verraten. Da sie kein Glück in der Liebe gefunden hatte, wollte sie sich in ihre Arbeit retten. Doch sie musste sich entscheiden. Erfolg in der Liebe, oder in ihrem beruflichen Werdegang. Etwas Nasses tropfte auf ihre Hände. Irritiert starrte sie auf die Tropfen. Tränen. Wie lange hatte sie nicht mehr geweint? So sehr sie Katharina für ihre Entscheidung gehasst hatte, heute tat sie das Gleiche wie sie.
"Du denkst an Katharina, oder?" Mike stand plötzlich vor ihr, mit zwei Tassen Tee in seinen Händen. Alexandra nahm sie dankend entgegen.
"Nach der Trennung mit Katharina hab ich mich erst noch offen gezeigt. Aber als es schwierig wurde, habe ich angefangen mich zu verstecken. Ich bin feige und heuchlerisch", gab sie endlich zu. Mike legte ihr eine Hand auf die Schulter.
"Ich weiß, was du durch gemacht hast. Nachdem, was dir passiert ist, hätte jeder Mensch das Gleiche getan", tröstete Mike sie. Alexandra schluckte.
"Nein, nach dem die mich aus der Kanzlei geschmissen haben, hätte ich auch einen anderen Weg einschlagen können", entgegnete sie traurig. Mike ließ ein trockenes Lachen hören. Alexandra sah ihn verwundert an.
"Schau dich an. Du liebst deinen Job und du bist gut darin", fügte er stolz hinzu.
"Glaubst du wirklich, dass es richtig gewesen wäre, deine Berufswahl von dem Denken schlechter Menschen abhängig zu machen? So bist du nicht. Du wolltest nicht, dass solche Menschen dein Leben bestimmen. Das war nicht feige.", fügte er noch hinzu. Alexandra wusste nicht, was sie darauf entgegnen sollte. Ein Teil in ihr wusste, dass es die richtige Entscheidung gewesen war. Ein anderer Teil schämte sich Abgrund tief.
"Ich fühl mich so mies und ich habe Angst", gab sie schließlich zu.
"Sie ist vor mir zurückgewichen. Die ganze Zeit war sie immer so offen mir gegenüber. Sie strahlte immer so eine Lebensfreude aus. Jedenfalls wenn sie mich nicht gerade voller Abscheu anschaut", fügte sie trocken hinzu.
"Sie hat von Anfang an versucht freundlich zu sein. Ich war so abweisend. Irgendwann konnte ich nicht mehr anders. Ich konnte mich gegen ihre offene und freundliche Art nicht mehr wehren. Vor dem Abend auf der Kirmes war ich bei ihr im Büro. Ich hatte eigentlich frei, aber ich musste ein paar Entwürfe absegnen.“ sie seufzte.
"Ich wollte ihr einmal normal begegnen. Ohne Kostüm. Ohne Anspannung, oder Angst. Bis dahin war mir gar nicht bewusst, wie sehr ich mich auf der Arbeit verstelle. Als ich dort war, konnte ich das erste Mal in ihrer Gegenwart ich sein. Sie hat mich beobachtet. Sie dachte, ich merke es nicht. Sie muss mich am Anfang gehasst haben. Ich war unausstehlich. Nach und nach hat sich ihr Blick verändert. An dem Tag hat sie mich…", Alexandra stockte.
"Bei diesem Blick war ich verloren. Ich habe bei ihr dieses Gefühl wie früher. Ich meine damit nicht nur Schmetterlinge. Sie strahlt so eine Energie aus." sie wusste nicht, wie sie das beschreiben sollte. Dieses Gefühl, was Vera in ihr auslöste, war schlicht unbeschreiblich.
"Ich hab mich wirklich verknallt und jetzt schaut sie mich nicht mal mehr an", erklärte sie frustriert.

Kapitel 7

Während Alexandra vor der Türe wartete, trat sie nervös von einem Fuß auf den anderen. Endlich ertönte das Brummen des Türöffners. Hastig stieg sie die Treppen hoch. Oben vor den Büroräumen, öffnete ihr wieder dieselbe Kollegin die Türe, wie bei ihrem letzten Besuch. Doch ihre Begrüßung war dieses Mal nicht ganz so herzlich wie damals. Offenbar hatte Vera sie mit ihrem Misstrauen angesteckt. Sie bat sie unterkühlt hinein und ließ sie am Empfang warten. Statt wie erwartet in Veras Büro geführt zu werden, kam Vera zu ihr.
"Wie kann ich dir helfen?“ Alexandra bemerkte ein kurzes Stocken, bevor sie das du an sie richtete. Sie war inzwischen so distanziert, dass sie sich auch eine förmlichere Ansprache wünschte. Alexandra räusperte sich, damit ihre Stimme fest klang.
"Können wir in deinem Büro sprechen?", bat sie Vera höflich. Vera nickte, doch es war ihr sichtlich unangenehm. Alexandra folgte ihr ins Büro und schloss die Türe hinter sich.
"Was ist denn so dringend zu besprechen?" Alexandra hatte sich den Plan genau zurechtgelegt. Sie war das Gespräch tausende Male im Kopf durchgegangen.
"Es ist nicht gerade dringend. Tut mir leid, wenn es den Anschein gemacht hat. Ich möchte gerne die Präsentation des Diversity-Konzeptes besprechen. Wir befinden uns in den letzten Zügen. Die Umsetzung und Integration des Konzeptes ist noch wichtiger als die Planung." Alexandra versuchte ihr freundlichstes Lächeln aufzusetzen. Eigentlich fiel es ihr nicht leicht gegenüber Vera, doch ihre Ängste machten ihr noch zu schaffen. Vera schien nicht besonders überrascht, oder sie zeigte es nicht.
"Es freut mich, dass du das Projekt so ernst nimmst", gab sie knapp zurück. Alexandra atmete erleichtert aus. Sie fühlte sich ein bisschen mies, bei ihrem Plan, aber ihr fiel nichts anderes ein. Sie versuchte so viel Zeit wie möglich mit Vera zu verbringen. Sie konnte Veras freie Entscheidung nicht beeinflussen, aber vielleicht schaffte sie es wieder eine normale Basis zu schaffen. Sie begannen mit der Arbeit. Vera nahm auf ihrem Stuhl platz. Alexandra nutze die Chance. Sie nahm sich den Stuhl auf der anderen Seite des Schreibtischs und setzte sich neben Vera, um einen Blick auf den Bildschirm zu haben. Sie wusste, dass so viel Nähe riskant war. Es könnte sie verschrecken. Ein Reh sollte man nicht mit Lärm aufscheuchen. Doch vielleicht wurde sie von ihren Scheinwerfern auch geblendet. Sie sah, wie sich die Körperhaltung von Vera veränderte. Ihr Kiefer spannte sich an und sie überschlug ihre Beine. Sie wendete sich leicht von ihr ab, um Distanz zu schaffen. Alexandra machte keine Anstalten, die Distanz zu verkürzen. Sie gab ihr Zeit sich etwas zu entspannen. Nach einer Weile schien sie sich etwas zu entspannen.
"Wie sollen wir Diskretion der Mitglieder, des Netzwerkes garantieren?", fragte Alexandra sie. Dabei beugte sie sich leicht vor, um Veras Gesicht besser sehen zu können. Vera war es vielleicht nicht bewusst, doch anstatt sich zurückzulehnen, hielt sie ihrem Blick stand. Das war ein gutes Zeichen.
"Was genau meinst du damit?", fragte Vera.
"Ich möchte nicht, dass jeder in der Firma Einsicht hat, oder die Möglichkeit hat Kenntnis über die Mitglieder zu gewinnen. Das Netzwerk soll doch unseren Angestellten die Möglichkeit geben, sich zu vernetzen, aber es soll sie nicht bloßstellen. Ich möchte, dass jeder Mitarbeiter sich dort sicher fühlt.", erklärte Alexandra ihr. Vera runzelte die Stirn.
"Im Grund wird das kaum gehen. Es wird einem Outing gleich kommen. Es wird einen zentralen Ansprechpartner geben. Dieser kümmert sich um die Anmeldung, die Organisation und alles Weitere. Besprechungsinhalte werden nur an bestehende Mitglieder weitergeleitet. Aber wenn sich jemand einen Spaß daraus macht, mal bei den Treffen teilzunehmen, um zu sehen, welche Kollegen dazu gehören, dann kann man das nicht verhindern", erklärte Vera nüchtern. Alexandra nickte.
"Gibt es bestehende Netzwerke, mit denen man den Kreis vergößern kann? Netzwerke sind dazu da, um die Mitglieder zu stärken. Ich möchte dies so weit es geht ausweiten."
Vera notierte etwas in ihrem Notizbuch.
"Ich werde dazu recherchieren und entsprechende Kontakte herstellen." Alexandra nutzte die Chance, um sich noch näher vorzubeugen. Sie warf einen Blick auf das Notizbuch. Vera mied ihren Blick. Doch Alexandra konnte sehen wie Vera ihre kurz Augen schloss. Sie amtete ruhig und tief ein. Alexandra musste grinsen. Ein weiteres gutes Zeichen. Man sagte nicht von ungefähr, dass die Chemie stimmte. Wenn man sich zu jemanden hingezogen fühlte, lag es auch daran, dass man sich gut riechen konnte. Es lief meist unbewusst ab. Wenn man jemanden nah war, zog man unwillkürlich Luft ein. Um sich besser auf diesen Sinn zu konzentrieren, schloss man die Augen. Bei Abneigung, wandte man sich ab.
"Warum lächelst du?“, fragte Vera sie mit zusammengezogenen Brauen. Alexandra fühlte sich ertappt.
"Ich hab gesehen, dass du schon ein paar Kontakte notiert hast", log sie. Sie hatte ihre Stimme nicht unter Kontrolle. Am Ende des Satzes überschlug sich ihre Stimme leicht. Sie biss sich auf die Unterlippe.
"Ja, aber ich werde erst einmal Anfragen stellen. Freu dich nicht zu früh", erklärte sie lächelnd. Alexandra freute sich, dieses Lächeln nach so langer Zeit wiederzusehen. Es war ein kleiner Schritt. Doch er ging in die richtige Richtung.

"Wie war dein heutiges Date?", fragte Mike sie süffisant. Alexandra verdrehte die Augen.
"Es war ein beruflich notwendiger Termin und kein Date", entgegnete sie. Doch ihr Grinsen verriet sie.
"Ich denke, die erste Stufe des Plans läuft besser als gedacht", platzte sie heraus. Mike zog die Augenbrauen hoch.
"So gut also? Und bist du sicher, dass du diese zweite Stufe gehen möchtest?", fragte Mike sie unsicher. Alexandra sah ihm fest in die Augen.
"Definitiv. Ich werde so nicht weiter machen. Ich werde die Arbeit nicht mehr über mein Privatleben stellen. Damit wird Schluss sein. Auch wenn ich meine Arbeit liebe, sollte die Liebe zu Menschen doch darüber stehen, nicht wahr?", entgegnete sie ihm beschwingt. Mike schenkte ihr ein breites Lächeln.
"Das ist die Alex, die ich kenne." Er stand auf und nahm sie in den Arm. Er klopfte ihr dabei auf den Rücken.
"Ich mag diese rebellische Seite von dir." Sie kniff ihm in den Arm.
"Dann bin ich aber eine merkwürdige Rebellin. Mit Kostüm, hoch geknüpfter Bluse und einem Gesetzbuch unter dem Arm." Mike zog die Augenbrauen hoch.
"Oh, ich weiß was unter dieser Fassade steckt. Aber zurück zum Thema. Wann wirst du mit deinem Chef sprechen?" Alexandra ließ sich auf die Couch fallen.
"Bald. Danach werde ich dann sehen, wie es weiter geht."


Kapitel 8

Der Saal war erfüllt von Stimmengewirr. Die Menschen standen in Grüppchen zusammen und unterhielten sich ausgelassen. Vera fühlte sich etwas deplatziert auf der Firmenveranstaltung. Sie wünschte sich, sie hätte eine ihrer Kolleginnen überreden können mitzukommen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete den Trubel. Ein Räuspern hinter ihr erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie drehte sich um. Sie schluckte und hielt für einen Moment die Luft an.
"Du siehst fantastisch aus." Alexandra reichte ihr ein Glas Sekt. Vera nahm es dankend entgegen. Sie fühlte in der Gegenwart dieser Frau so zwiegespalten. Sie konnte diese Nervosität nicht abschalten. Doch da war auch eine Distanz, die von Vera selbst ausging. Sie zwang sich sie auf Abstand und doch genoss sie ihre Gegenwart. Ihre Zusammenarbeit war beinahe vorbei. Dann musste sie auch keine Distanz mehr halten. Sobald das Projekt abgeschlossen war, würde Vera sie nicht mehr sehen. Deswegen schob sie ihre Angst bei Seite, sich zu sehr in dieser Frau zu verlieren. Also ließ sie sich treiben. Sie wandte den Blick nicht ab, sondern schaute sie direkt an. Sie trug ein schwarzes eng anliegendes, ärmelloses Kleid. Das Kleid hatte einen schmalen Stehkragen, der mit Stickereien verziert war. Vera wäre die Stickerei zu gerne mit der Hand entlang gefahren. Alexandra hatte ihren Blick verfolgt. Auch sie wich ihrem Blick nicht aus. Sie beugte sich leicht nach vorne, sodass niemand sonst sie hören konnte. Ihr Mund war verdächtig nach an Veras Ohr.
"Möchtest du mir was sagen, Vera?", fragte Alexandra sie provokant. Diesen Tonfall kannte Vera nicht von ihr. Sie sprach leise, es war beinahe ein Flüstern. Ihre Stimme jagte ihr eine Gänsehaut ein.
"Ich kann dein Kompliment nur erwidern", antwortete Vera endlich. Sie fühlte sich, als wäre sie in diesem Blick gefallen. Als Alexandra einen Schritt auf sie zu kam, sog sie scharf die Luft ein. Alexandra legte ihre Hand auf ihren Unterarm.
"Ich muss gleich auf die Bühne. Mein Chef wird gleich beginnen unser Projekt vorzustellen. Ich muss mich daher für einen Moment entschuldigen." Langsam löste Alexandra sich von ihr. Veras Haut begann zu kribbeln. Es fiel ihr schwer Alexandras Worten zu folgen. Als sich ihre Hand von ihr löste, hinterließ sie eine unangenehme Kälte. Vera unterdrückte das Verlangen sie festzuhalten. Alexandra machte sich auf den Weg zu ihrem großen Auftritt. Ihr Herz raste. Sie wusste nicht, ob es wirklich an der Rede lag, die sie halten sollte, oder an Vera. Sie atmete tief durch, um ihren Herzschlag zu verlangsamen. Dann nahm sie die ersten Stufen herauf zur Bühne. Die letzten Schritte, ihres alten Lebens.
Vera schaute Alexandra nach. Bei dem Gedanken, dass sie Alexandra nun nicht mehr sehen würde, machte sie etwas melancholisch. Herr Friedrichs trat auf das Podest und begann seine Rede. Er begrüßte seine Mitarbeiter und ließ ein paar Floskeln von sich. Vera hörte kaum hin. Das meiste kannte sie schon. Er beschrieb die neuen Regelungen, das Konzept, dass sie erarbeitet hatte.
"Den restlichen Teil wird Frau Freiburg ihnen erläutern." Vera wurde hellhörig. Alexandra trat aus dem Schatten und trat ans Podest. Vera achtete mehr auf ihre Mimik und ihre Stimme als auf den Inhalt.
"… ich hoffe, das viele das Angebot des Netzwerks annehmen. Wir haben verschiedene Kooperationen mit anderen Unternehmen und Organisationen. Sie könne auf vollständige Diskretion bauen.", sie unterstrich den letzten Satz mit einer kurzen Pause. "
"Ich werde für das Netzwerk ihre zukünftige Ansprechpartnerin sein", fügte sie ruhig hinzu.
Vera riss überrascht die Augen auf. Alexandra hatte ihr nichts davon erzählt. Es war nur geplant einen der Mitglieder des Netzwerks für diese Stelle zu gewinnen. Alexandra hatte ihr mitgeteilt, dass sie noch nach jemanden suche. Schließlich sollte der Ansprechartner selber zur LSBTI Community gehören.
"Ich bin jedoch nicht nur ihr Ansprechpartner. Sie sehen hier auch das erste Mitglied des Netzwerks." Vera starrte Alexandra an. Offenbar war sie auch nicht die einzige, die dadurch überrascht wurde. Ein Stimmengewirr erhob sich im Saal und wurde immer lauter. Vera sah sich um und schaute in überraschte Gesichter. Dann sah sie wieder zu Alexandra. Ihre Blicke trafen sich. Sie lächelte. Auf sie machte es den Eindruck eines Siegeslächelns. Als hätte sie soeben einen Kampf gewonnen. Anhand des Raunens zu urteilen, hatte wirklich niemand damit gerechnet. Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Was war mit ihrem Freund? Sie hatte ihn gesehen. Sie standen sich eindeutig nahe. Ihr schossen auch all die Augenblicke durch den Kopf, in denen sie alleine waren. All die Momente, in denen Alexandra sie verrückt gemacht hatte. Mit ihren Blicken, Andeutungen, ihrer Nähe. Es gab so viele Situationen, die nun in einem anderen Licht erschienen. Sie rieb sich ihren Nacken. Sie umklammerte den Anhänger ihrer Kette. Aufgeregt spielte sie daran herum. Sie hob wieder den Kopf und blickte auf die Bühne. Alexandra war verschwunden. Hektisch schaute sie sich um. Sie suchte den Saal nach ihr ab. Dann fand sie Alexandra. Sie stand noch in der Nähe der Bühne. Sie war nicht weit gekommen. Um sie herum hatte sich eine kleine Menschentraube gebildet. Kein Wunder. Sie hatte gerade auch einen kleinen Skandal ausgelöst. Viele Kollegen waren sicher extrem konservativ. Dass einer ihrer Vorgesetzten vom anderen Ufer war, war sicherlich ein Schock. Sie näherte sich langsam der Menschentraube. Als Alexandra sie erblickte, unterbrach sie sofort ihr Gespräch. Sie verabschiedete sich und löste sich aus der Traube. Sie ging direkt auf sie zu. Auf ihrem Gesicht war immer noch dieses Siegeslächeln. Vera versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Sie überlegte fieberhaft was sie tun sollte.
"Du siehst überrascht aus.", bemerkte Alexandra grinsend. Sie genoss es sichtlich.
"Warum hast du mich nicht vorher eingeweiht?", fragte Vera leicht vorwurfsvoll.
"Ich bevorzuge einen großen Auftritt. Ich liebe Überraschungen. Zumindest wenn es meine sind.", gab sie grinsend zu.
"Ich denke, du wirst darüber hinwegkommen. Oder ist das ein Problem für dich?", fragte Alexandra. Vera konnte sehen, dass sie wirklich besorgt schien.
Vera begann plötzlich zu lachen. Nun sah Alexandra sie überrascht an.
"Wie kommst du auf so etwas?", fragte Vera kopfschüttelnd. Vera schaute sie fragend an. Vera sah in Alexandras Gesicht, dass sie nicht verstand, was sie meinte. Vera zog die Stirn kraus. Sie starrte Alexandra verständnislos an.
"Was glaubst du, warum ich so ambitioniert bin bei dem Thema Diversity. Ich will nicht behaupten, dass heterosexuelle Frauen sich nicht dafür einsetzen, aber ich nahm an, dass meine persönliche Motivation offenkundig ist.", erklärte sie ihr. Alexandra starrte sie mit offenem Mund an. Vera konnte sehen, wie es in ihrem Kopf ratterte. Wie die Gedanken sich überschlugen. Dann schien sie wieder einen klaren Gedanken gefasst zu haben.
"Die Kirmes", murmelte sie und schüttelte den Kopf.
"Nach dem Tag hast du mich gemieden. Als ich dir zu nahe gekommen bin, hast du versucht mich auf Abstand zu halten. Und du hast mich angeschaut, als würde ich dich anwiedern.", sprudelte es aus ihr heraus. Vera Verstand zunächst nicht ganz was sie meinte. Dann fiel der Groschen.
"Ich hab dich nach unserer Fahrt mit einem Mann gesehen. Ich nahm an, dass es dein Freund war.", klärte sie das Missverständnis auf.
"Das war Mike. Er ist ein Jugendfreund von mir.", erklärte Alexandra zögernd.
"Das sah aber nicht so aus", sagte Vera ärgerlich.
"So wie du ihn angesehen hast, war ich mir sicher, dass es dein Freund ist", hakte Vera nach.
Alexandra schaute sie fragend an.
"Wir stehen uns sehr nahe. Aber eben als Freunde. Ich hab den ganzen Abend nur noch von dir gesprochen.", Alexandra brach abrupt ab und biss sich auf die Lippe. Sie hatte mehr gesagt als sie wollte.
"Von mir?", fragte sie überrascht. Alexandra fühlte sich offenbar ertappt. Sie wich Veras Blick aus. Vera nutzte ihre Verlegenheit sofort aus. Sie beugte sich vor, damit sie ihr direkt in die Augen schauen musste.
"Du hast also einen ganzen Abend von mir gesprochen. Die eiskalte Alexandra. Unantastbar und unnahbar, kann nicht aufhören an mich zu denken", fasste Vera das ganze zusammen. Vera kostete es aus. Sie wollte sich an Alexandra rächen. Für ihre Qualen. Sie hatte Monate lang gelitten. Nun Drang alles an die Oberfläche.
Alexandra hob leichte den Kopf, doch wich sie immer noch ihrem Blick aus.
"Das heißt du bist mir aus dem Weg gegangen, weil du dachtest, Mike sei mein Freund." sagte sie mehr zu sich selbst, als zu Vera.
"Und was hast du gedacht, warum ich mich distanziere?", fragte Vera neugierig. Alexandra druckste herum, doch sie rang sich eine Antwort ab.
"Ich dachte du bist hetero und kommst nicht damit klar, dass du auf mich stehst.", sie sprach viel zu schnell. Sie wollte es hinter sich bringen. Vera betrachtete sie mit einem schrägen Grinsen. Dann schüttelte sie ungläubig den Kopf.
"Wie konntest du das denken?", fragte sie enttäuscht.
"Nach dem Tag hat sich dein Verhalten plötzlich geändert. Auf der Kirmes warst du so offen und dann plötzlich distanziert. Was hätte ich denn sonst denken sollen", erklärte sie. Sie musste sich bremsen, nicht zu sagen, dass sie gedacht hatte, dass es an dem Tag zwischen ihnen geknistert hatte. Als sie das Gleichgewicht verloren hatte, war sie ihr so nah gewesen. Es hatte sie ihre ganze Widerstandskraft gekostet sie nicht zu küssen.
"Du hättest mich doch fragen können, ob ich einen Freund habe", warf sie den Vorwurf zurück.
"Ich habe nicht dich gefragt, sondern eine deiner Kolleginnen und die hat es mir auch bestätigt", gestand Vera ihr. Alexandra zog überrascht den Kopf zurück. Dann begann sie zu fluchen. Ihre tolle Fassade hatte ihr selbst ein Bein gestellt. Diese ganze Situation, den ganzen Schmerz, hatte sie selber verursacht.
"Das ist verrückt", platzte es aus ihr heraus. Dann herrschte Schweigen. Beide wussten nicht, was sie sagen sollten. Sie verarbeiteten, was sie gerade erfahren hatten.
Vera unterbrach die Stille als Erstes.
"Ich halte diese Spannung nicht aus. Ich gehe mal an die frische Luft", entschuldigte sie sich. Ohne auf Alexandras Antwort zu warten, drehte sie sich auf dem Absatz um und ging Richtung Ausgang. Alexandra zögerte keine Sekunde und folgte ihr. Vera lief über den Parkplatz. Alexandra vermutete, dass sie zu ihrem Auto wollte. Kurz stieg Panik in ihr auf.
"Du fähst doch nicht, oder?", fragte sie entsetzt. Vera blieb abrupt stehen. Sie drehte sich zu Alexandra um. Es war bereits dunkel, daher konnte Alexandra nicht ihr Gesicht sehen. Vera kam langsam näher. Alexandra hatte kaum Zeit zu reagieren, schon spürte sie Veras Hände auf ihrem Gesicht. Ein angenehmes Ziehen in ihrem Bauch paralysierte sie. Ihr Körper ahnte was folgen würde. Dann spürte sie Veras Lippen auf den ihren. Mit einem Schlag war ihr Verstand auf Standby geschaltet. Ein Kribbeln stieg von ihrer Brust erst durch ihren Bauch und verbreitete sich dann in ihrem ganzen Körper. Es war ein zögerlicher, sanfter Kuss. Sie erwiderte den Kuss und zog Vera näher an sich heran. Sie wollte keinen Zentimeter mehr zwischen sich haben. Sie spürte die Wärme ihres Körpers durch den dünnen Stoff ihrer Kleider. Ihre Hände wanderte über ihren Rücken. Ihre Lippen schmeckte süßer als sie erwartet hatte. Alexandra fühlte sich, als würde ihr Körper in Flammen stehen und gleichzeitig war er mit einer Gänsehaut bedeckt. Vera presste sich fester gegen sie. Ihr Kuss wurde fordernder. Alexandra begann sich der Kopf zu drehen. All ihre Kraft entwich aus ihren Beinen. Als Vera ihren Mund öffnete gaben ihre Knie nach. Vera reagierte sofort und zog sie fester an sich.
"Wolltest du mir entkommen?", scherzte Vera verführerisch. Beide atmeten schwer. Alexandra hatte kaum Luft zu sprechen.
"Du bringst mich um den Verstand", hauchte Alexandra.
Sie schauten sich tief in die Augen. Alexandra konnte in ihrem Blick etwas sehen, wonach sie sich seit einer Ewigkeit gesehnt hatte. Sie waren sich gegenseitig absolut verfallen.
"Möchtest du noch hier bleiben, oder können wir vielleicht etwas mehr Zweisamkeit suchen?", fragte Vera kokett. Alexandra ergriff sofort ihre Hand und zog sie hinter sich her. Sie eilte zu ihrem Auto. Dann fiel ihr ein, dass ihr Handeln nicht ganz durchdacht war.
"Ist das in Ordnung, wenn wir mit meinem Auto fahren? Oder sollen wir getrennt…" weiter kam sie nicht. Vera beendete ihre Frage mit einem Kuss.
"Worauf wartest du? Lass uns fahren", beantwortete sie ihre Frage und ging zur Beifahrertüre. Alexandra fühlte sich als würde sie auf Wolken fliegen. In Veras Gegenwart fühlte sie sich sicher. Angekommen. Als wäre eine jahrelange Suche vorbei. Sie hatte keine Angst vor der Zukunft. Sie würde nie wieder zu diesem Leben zurückkehren. Sich nie wieder verstecken. Sie wünschte, sie könnte es herausschreien. Für einen Moment wollte sie zurück auf die Bühne und schreien, dass sie diese Frau liebte, damit alles es wussten. Doch der Gedanke verflog schnell als sie in Veras Augen blickte. Sie wollte nirgendwo anders mehr auf dieser Welt sein. 



copyright © by CosimaRakas. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.





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