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Stories » Detail

Sehnsucht

von Larilu


„Es ist die Sehnsucht nach dir, die mich verrückt macht. Es ist die Sehnsucht, die mir den Schlaf nimmt nachts. Es ist die Sehnsucht, die mir die Luft nimmt zum atmen, hoffe wir sehen uns wieder und ich kann deine Hand nehmen.“
Diese Textstelle bringt mich jedes mal zum nachdenken.
Es ist nun etwas mehr als ein Jahr her, als ich sie das erste mal wirklich wahrgenommen habe.
Mit ist vorher nie aufgefallen, wie schön sie eigentlich ist.
Wir lernten uns also kennen, fingen an, regelmäßig SMS zu schreiben.
Sie ist bei mir auf der Schule, und da wir ungefähr denselben Schulweg hatten, gingen wir jeden Morgen zusammen zur Schule. Das tun wir immer noch, mit dem Unterschied, dass wir beide nicht wissen, über was wir auf dem Schulweg reden sollen, doch dazu später...
Am Anfang waren unsere Treffen rein freundschaftlicher Natur, wir unterhielten uns über Gott und die Welt, sie kam mich regelmäßig besuchen und wir tranken eine (oder auch zwei, drei...) Tassen Kaffee und redeten und redeten, oft bis spät in die Nacht. Unter der Woche war es immer amüsant, wenn wir uns dann am nächsten Morgen trafen und darüber diskutierten, wer von uns beiden fertiger aussah.
Aus dieser Freundschaft wurde schnell ein spielerischer „Flirt“, ich habe es nicht wirklich ernst genommen, da ich wusste, dass sie nur auf Männer steht. Vielleicht wollte ich es auch einfach nicht wahr haben, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass eine Frau wie sie sich für mich interessierte.
Wir gingen oft gemeinsam auf Partys, betranken uns und tanzten uns die Seele aus dem Leib.
Doch dann kam dieser eine Abend, oder besser gesagt diese eine Nacht, die mein Leben verändern sollte. Wir waren auf der Gartenparty einer Freundin, alle hatten schon ordentlich einen sitzen und wir warfen uns ständig Blicke zu. Vielsagende Blicke. Nach einigen Bier und Kurzen war sie dann plötzlich verschwunden. Ich dachte mir nicht wirklich was dabei, bis plötzlich eine Freundin von mir auf mich zukam und sagte: „Komm mal mit, wir müssen uns unterhalten.“ Was ich dann erfuhr, traf mich wie ein Blitz. Sie, diese wunderschöne und einzigartige Person, hatte Gefühle für mich! Ich fiel aus allen Wolken, wusste nicht, was ich sagen sollte. Meine Freundin sprach mir Mut zu, sagte mir ich solle auf jeden Fall versuchen, irgendwie an sie heranzukommen. Doch sie war verschollen. Wir machten uns auf die Suche nach ihr und ich fand sie schließlich auch, todesbetrunken im unteren Teil des Gartens. Ich fragte sie ob alles ok sei, setzte mich neben sie ins Gras und sie hielt sich plötzlich an meinem Arm fest. Es fühlte sich wie ein Stromschlag an. Mehr passierte aber nicht, da wir sie in die Hütte tragen/schleifen musste, weil sie so betrunken war.
Die Tage/Wochen danach war die seltsamste Zeit, die ich jemals erlebt habe. Wir wussten beide von unseren Gefühlen füreinander, konnten jedoch nicht darüber reden.
Auf einer Party dann, am 18. September (ja, ich weiß noch genau wann es war) tanzten wir mal wieder, als sie mich plötzlich von hinten an sich zog. So standen wir also im Club, ich mit dem Rücken zu ihr, sie hatte ihre Hände um meinen Bauch gelegt, und taten nichts. Ich konnte mich keinen Zentimeter bewegen, war wie gelähmt. Als sie dann plötzlich wieder tanzen ging, hatte ich das Gefühl, vielleicht etwas falsch gemacht zu haben. Ich hab mir schon Vorwürfe gemacht, wieso ich mich nicht einfach zu ihr umgedreht habe, als sie auf mich zukam und mich küsste. Einfach so, ohne ein Wort zu sagen. Ich muss sagen, es war das erste mal, dass ich eine Frau geküsst habe und es fühlte sich richtig an! Als ich sie dann nach Hause gebracht habe, hat sie mir zum Abschied einen Kuss auf die Backe gegeben. Verwirrung!
Es ging also weiter wie bisher, wir wussten nicht, wie wir uns verhalten sollten. Ein paar Wochen später gingen wir dann auf Studienfahrt, sie nach London, ich in die Toskana. Später erfuhr ich, dass sie, nachdem ich gefahren war, erst einmal anfing zu weinen.
Wir schrieben uns die Woche, in der wir weg waren, jeden Tag SMS. Das taten wir auch so, doch der Inhalt war ein anderer. „Ich vermisse dich so sehr, du fehlst mir hier...“ So schön die Studienfahrt auch war, ich konnte es nicht erwarten, sie wieder zu sehen.
Nach einer Woche kamen wir wieder zurück und gingen Abends gleich feiern.
Da küsste sie mich das zweite Mal. Sie fragte mich, ob ich später noch mit zu ihr kommen will. Im ersten Moment wusste ich nicht, wie ich reagieren soll, doch ich willigte ein. Wir waren also ungefähr um 3 Uhr morgens bei ihr zuhause. Sie lag auf ihrem Bett, ich saß neben ihr, als sie mich plötzlich zu sich her zog. Ich wusste nicht, wie mir geschieht, mein Magen überschlug sich, mein Kopf setzte aus. Ich fragte sie: „Was ist das mit uns?“ Sie antwortete nur: „Ich weiß es nicht.“ Wir lagen die ganze Nacht einfach nur da und küssten uns. Stundenlang. Bis um 8 Uhr am nächsten Morgen. Ab diesem Zeitpunkt trafen wir uns regelmäßig. Mal bei ihr, mal bei mir. Wir verbrachten ganze Tage damit, nur im Bett zu liegen, fern zu schauen und uns einfach nur im Arm zu halten. Das ging ein paar Monate so. Kurz vor Weihnachten dann der Schock: sie wollte keine Beziehung! Ich dachte mir, das ist ok für mich, vielleicht ändert sie ihre Meinung ja noch.
Doch ab diesem Zeitpunkt wurde unser Verhältnis kompliziert. Wir wussten nicht genau, wie wir miteinander umgehen sollten, bis sie mich ein paar Tage vor Silvester fragte, ob ich zu ihr kommen und einen Film mit ihr anschauen möchte. Ich willigte ein und es ging wieder von vorne los. Wir verbrachten auch Silvester zusammen, es war das schönste Silvester, das ich jemals gefeiert habe!
Wir waren nicht richtig zusammen, aber es fühlte sich zeitweise so an. Wir verbrachten viel Zeit miteinander, lachten viel und waren einfach glücklich. Naja, ich war glücklich, bei ihr war es schwer zu sagen. Es war ein auf und ab, mal behandelte sie mich, als wäre ich ihre feste Freundin, mal war sie mir gegenüber sehr abweisend. Aber mir war das egal, ich genoss die Zeit mit ihr. Mit der Zeit merkte ich jedoch, dass sie sich von mir distanzierte. Eines Nachts schrieben wir dann, wie so oft, und sie gestand mir, dass sie das mit uns eigentlich gar nicht wollte. Es war wie ein Schlag in die Magengrube. Ich fragte sie, ob wir es beenden sollen, doch sie sagte nur, wie wisse es nicht. Die Tage darauf waren der Horror. Ich fühlte mich leer, mit einem Mal war dieses Glücksgefühl, das ich die ganze Zeit über hatte, einfach verschwunden. Doch die Treffen fingen erneut an. Wir redeten nicht über unsere Gefühle, lagen einfach nur da. Ich merkte, dass wir uns im Kreis drehten, doch ich wollte uns auf keinen Fall aufgeben! Diese Liebe, die ich für sie empfand, und auch jetzt noch empfinde, fesselte mich. Ich kam einfach nicht von ihr los.
Ein paar Tage vor unserem schriftlichen Abitur war es dann soweit: wir beschlossen, offen zu reden.
Es fiel und beiden sehr schwer, doch wir sprachen uns, zumindest einigermaßen, aus. Das Ergebnis war schmerzhaft: wir lagen nebeneinander im Bett, hielten uns in den Armen und weinten. Ich schlief in dieser Nacht bei ihr und als wir am nächsten Morgen aufwachten, redeten wir weiter.
Irgendwie kamen wir zu dem Ergebnis, dass wir es beenden. Ich weiß nicht genau, wie ich meine Gefühle an diesem Tag beschreiben soll. Ich hatte eine Leere in mir, die mich von innen heraus auffraß. Wir blieben aber weiterhin in Kontakt, sahen uns ja auch jeden Tag in der Schule. Ich frage mich, wie ich die ersten schriftlichen Prüfungen hinter mich gebracht habe, mein Magen fühlte sich an, als ob er sich selbst zersetzt, ich konnte nicht schlafen, dazu kam noch der Stress und die Aufregung. Inmitten der Abi-Woche besuchte ich sie dann bei ihr zuhause, und es fing wieder an. Wieder war sie es, die den ersten Schritt machte und mich küsste. Ich machte mir Hoffnungen, dachte, vielleicht hat sie sich ja doch für mich entschieden. Doch ich lag falsch, denn wieder entfernte sie sich von mir. Doch sie kam erneut auf mich zu, küsste mich und fragte, ob ich bei ihr schlafen will. Und wieder willigte ich ein, unfähig, diesen wunderschönen Augen und Lippen zu widerstehen. Doch dann kam der Schlag: sie sagte mir, sie kann so nicht weitermachen. Ich fragte sie (erneut), ob sie das mit uns beenden will, doch sie konnte mir darauf wieder einmal keine Antwort geben. Bis jetzt weiß ich nicht, ob ich mir noch Hoffnungen machen soll/kann. Diese Frau hat mein Leben verändert, sie hat mich „weich gemacht“, mir gezeigt, was es heißt, zu lieben.
Und ich bin mir sicher, dass ich in absehbarer Zeit nicht dazu in der Lage sein werde, jemanden so zu lieben, wie ich sie liebe. Es gibt den Spruch: „Wenn zwei Menschen nicht voneinander loskommen, sind sie füreinander bestimmt“. Ich glaube, das ist die Wahrheit, doch ich kann und will sie nicht dazu zwingen, etwas zu versuchen, das sie eigentlich gar nicht will. Alles was bleibt, ist ein kleiner Funken Hoffnung, der wohl nie erlöschen wird...



copyright © by Larilu. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Hoffnung ist ein gutes Wort..
Ich weiß wie es sich anfühlt, einen Menschen nicht loslassen zu wollen, der eigtl. nichts mehr von einem wissen will. Du hast wenigstens das Glück, das sie dich begehrt. Gebe die Hoffnung auf jeden Fall nicht auf, denn irgendwann wird sie wissen was das Richtige ist und wird sich entscheiden. & es wird auf jeden Fall die richtige Entscheidung sein, auch wenn Hoffnung immer ein wenig Schmerz mit sich trägt..

Nicht aufgeben!!
Lireys - 18.06.2012 16:52
linilini
Larilu - 07.05.2012 22:47
ohne worte
linilini - 07.05.2012 22:26

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