Um LESARION optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern verwenden wir zur Auswertung Cookies. Mehr Informationen über Cookies findest du in unseren Datenschutzbestimmungen. Wenn du LESARION nutzst erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.




Stories » Detail

Tu es

von miez1989


Tu es!
Tu es, ich denke das ist ein guter Anfang für meine Geschichte die ich euch erzählen möchte. Es gibt da eine klasse Frau, sie hat alles was eine fast perfekte Frau so haben sollte, sie sieht klasse aus, wunderbare lange Haare, zarte Lippen, diese dunklen ehrlichen Augen, sie ist intelligent, aufmerksam, zärtlich, es gibt nicht genug Worte um sie zu beschreiben.
Ich denke man merkt schon das sie nicht nur eine gute Freundin ist, zumindest nicht für mich. Ich meine, sie ist die Traumfrau schlecht hin! Übrigens, sie heißt Josefine, wird von allen nur Jo genannt.
Jo hatte den Kontakt zu mir abgebrochen, ganz und gar, und ich kann nicht mal sagen warum, einfach so, von heute auf morgen. Und wenn ihr jetzt denkt das deswegen meine Gedanken an sie von Tag zu Tag weniger werden, sorry, absolut falsch!
Ich denke ständig an sie, morgens, abends, und nicht zu vergessen die Zeit dazwischen jeweils. So auch an diesem Abend, der mein Leben schlagartig änderte.
An diesem Abend war ich wieder allein zuhause, hatte mich auf einen gemütlichen Abend allein vorm Fernseher eingerichtet. Ein kleines Licht war noch an, sonst war die Wohnung sehr dunkel, noch lief Musik, ich stellte mein Trinken auf den Sofatisch als es klingelt. Wer ist das denn? Blitzschnell schossen mir eine Menge Menschen durch den Kopf die jetzt so unerwartet vor meiner Tür stehen konnten, ich drückte den Türöffner, und bis die Person endlich den dritten Stock des Mehrfamilienhauses erreichte, wusste ich nicht wer es sein sollte. Doch plötzlich stand sie da, lächelte sanft und bat mich mir kurz Zeit für sie zu nehmen.
Ja, es war Jo, gehofft habe ich es, keine Frage, aber ich hätte nie damit gerechnet das SIE jetzt plötzlich vor meiner Tür steht.
Langsam bewegte ich mich von der Tür, sodass sie eintreten konnte. Vorsichtig umarmte sie mich und stammelte ein „schön dich zu sehen.“ . Es war sicher nicht meine Schuld gewesen das wir uns seit Wochen nicht gesehen hatten, aber das nur nebenbei! Ganz selbstbewusst ging sie ins Wohnzimmer, setzte sich auf das Sofa, in die äußerste Ecke, nur gut das das Ding eine Lehne hat, sonst würde sie wahrscheinlich noch runter fallen, nur eine Frage der Zeit.
Ich schwieg, bewusst, was sollte ich auch sagen? Ich hätte sie nicht fragen wollen was das soll, zu viel Angst vor der Antwort hätte ich gehabt, also hüllte ich mich in schweigen und wartete ab. Sie versuchte locker zu wirken, und fing an zu reden, erkundigte sich wie es mir geht, was die Arbeit macht, die Familie, was es sonst so neues gibt und all so unwichtige Sachen. Das verkrampfte Gefühl löste sich langsam, und ich überlegte schon nicht mehr warum sie wohl gekommen war, sondern war einfach froh sie zu sehen, zu spüren das sie da ist, für mich da ist und ich ihr nicht wie es die letzte Zeit schien, egal bin.
Ich hüpfte zur Küche um neuen Tee zu machen, konnte sie von dort aus aber bestens beobachten, ihr Blick wurde etwas trüb und sie sagte: „ich dachte schon du wirfst mir die Tür vor der Nase zu.“, wie kommt sie denn auf sowas? Was denkt sie von mir? Es gab mal Zeiten da habe ich mir solche Sachen gedacht, um die wohl üble Wahrheit nicht ausgesprochen hören zu müssen, aber mein Körper machte sich selbstständig, fragte einfach gerade heraus: „Was denkst du von mir? Bin ich so schlimm, das man Angst haben müsste, sehe ich aus als würde ich Leute verprügeln oder sonst was für kriminelle Sachen machen?“. In meiner Stimme war ein klarer Vorwurf zu hören, der auch Jo nicht entgangen war, sie zuckte etwas zusammen und brummte ein „Nein…“ vor sich hin, „das würde aber zu deinen Verhalten mir gegenüber passen…“ sagte ich und bereute es auch schon, das klang böse, wobei es wahr ist. Plötzlich stand sie vor mir in der Küche, schaute mich traurig an und näherte sich mir ganz vorsichtig, bis sie ihre Arme um mich legte, mich an sich zog und mit leiser Stimme meinte: „Ich konnte deine Nähe nicht ertragen, ich habe Gefühle für dich, das weißt du, und ich wollte das aber alles nicht zulassen…“ wollte? Sie sagte wollte, will sie denn jetzt was anderes? Mit zitternder Stimme fragte ich „was willst du denn jetzt?“, will ich die Antwort wissen?, ja will ich, tief schaute sie mir in die Augen, bewegte ihre Lippen langsam, und hervor kam ein :“…dich küssen…“. Mein Herz hörte auf zu schlagen, oder schlug es so schnell das man es schon nicht mehr spürte, ich kann es nicht genau sagen, sie schloss ihre Augen, kam mir näher und öffnete langsam ihre Lippen, ich spürte die Wärme die von ihr ausging, keine weitere Sekunde hätte ich wiederstehen können. Ich schloss ebenfalls meine Augen und küsste ihre Oberlippe, legte meine Hände an ihren Hals, unsere Körper drückten sich fester zusammen, beide öffneten wir den Mund, unsere Zungen berührten sich, streichelten sich, für diesen Moment stand die Welt still.
Sie löste ihre Lippen von meinen, senkte ihren Kopf und sagte dann leise:“Ich habe mich in die verliebt.“. Ich hielt ihren Kopf noch immer in meinen Händen, zog diesen nun langsam in meine Richtung, küsste sie auf die Stirn und sagte:“ Ich liebe dich auch Josefine!“ .
Ein lächeln zog sich über ihr Gesicht und wir küssten uns erneut, lange, tief und innig. Sollte das Leben echt mal fair sein? Ich hinterfrage es nicht, nicht jetzt, ich nehme es hin und genieße es.

Tu es? Dies ist die Überschrift einer Karte die ich Jo wenige Wochen vorher schenkte,
Tu es
Tu es, frage dich in jeder schwiegen Situation:
„Was würde der stärkste, mutigste, liebevollste
Teil meiner Persönlichkeit jetzt tun?“
Dann tu es. Tu es richtig.
Und zwar sofort.

-Oktober 2011-




copyright © by miez1989. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.





>>> Laufband-Message ab nur 5,95 € für 3 Tage! <<<