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Was hätte sein können (10)

von Alicejb90


Wir saßen noch eine ganze Weile zusammen und quatschten über dies und das. Zusammen aßen wir noch Wurst- und Käsebrote, dann machte sich die 31-Jährige auf den Weg nach Hause.
Ich ging mich duschen und legte mich dann schon ins Bett, zum Fernsehen hatte ich keine Lust. Ich schrieb Alex: „So, ich hab jetzt meine Ruhe. Du auch?“ Noch war sie nicht online, weshalb ich mein Handy weglege und mir mein Buch nahm, das ich aktuell las. Nach einer Viertelstunde piepste mein Handy. „Ich jetzt auch.“, schrieb mir die dunkelhaarige Frau. „Was machst du gerade?“, kam kurz darauf. „Ich liege im Bett und lese. Und du?“, fragte ich zurück. „Ich bin gerade mit duschen fertig und habe mich auch hingelegt. Beste können ganz schön anstrengend sein.“ Ich antwortete: „Lach, ja das stimmt.“ Schickte die Nachricht ab und schrieb gleich die nächste: „Verrätst du mir jetzt was du für morgen geplant hast?“ „Wenn du mir verrätst, was wir am Montag machen.“, erpresste sie mich. Das war fies. Ich hatte doch noch keinen Plan für Montag. Sollte ich vielleicht doch den Plan von Nancy aufnehmen? Naja, Alex war am Montag arbeiten, da wäre es was Ruhiges zum runterkommen und ich könnte sie damit verwöhnen. Wenn ich nichts Anbrennen lies.
Ich schrieb: „Was Entspanntes.“ „Und bei mir was Sportliches.“, wobei das Sportliches in Anführungszeichen stand. Ich gab auf und schrieb: „Jeans und T-Shirt, geht das?“ „Das ist perfekt, brauche ich einen bestimmten Dresscode?“, kam als Antwort. „Nö, etwas Bequemes.“
Wir schrieben noch ein bisschen hin und her, über nichts Wichtiges, ehe wir um kurz vor elf beschlossen schlafen zu gehen. Sie schrieb mir wieder: „Gute Nacht und träum schön.“ Und schickte einen Kuss-Smiley hinterher. Ich erwiderte den Nachtgruß und traute mich sogar den Smiley zurückzuschicken. Dann öffnete ich ihr Bild in meiner Galerie und starrte es eine Weile an, ehe ich einschlief.
Am nächsten Morgen erwachte ich kurz vor neun. Erschrocken blickte ich meinen Wecker eine Weile an. Ich hatte ganz vergessen ihn zu stellen. Schnell sprang ich aus dem Bett und ins Bad um mich frisch zu machen. Meine Haare waren mal wieder ein Graus, deshalb versuchte ich sie mit einem Glätteisen etwas in den Griff zu kriegen. Hose und T-Shirt hatte ich mir zum Glück schon bereit gelegt. Schnell aß ich noch eine Schüssel Müsli, für mehr war keine Zeit mehr. Um zehn Minuten vor halb zehn war ich fertig und schaute aufs Handy. Nancy hatte mir viel Spaß gewünscht und genau in dem Moment schrieb mir Alex, dass sie da war. Ich schrieb: „Ich komme.“, nahm meine Jacke, man konnte ja nicht wissen, ob man sie brauchte und rannte förmlich die Treppe herunter. Sofort entdeckte ich ihren blauen VW Polo direkt vor der Tür mit laufendem Motor. Sie hatte das Beifahrerfenster heruntergelassen und sich zu mir herüber gebeugt um mich ansehen zu können. „Hey.“, begrüßte sie mich. „Du siehst aus als wärst du aus dem Bett gefallen.“ Ich grinste und öffnete die Tür. Nachdem ich eingestiegen war, sagte ich während des Anschnallens: „So kann man es sagen. Ich hab vergessen den Wecker zu stellen. Sorry.“ Die junge Frau hinter dem Steuer lachte und sagte: „Ich finde das nicht schlimm. Es hat etwas total Niedliches.“
Ich senkte verlegen den Blick auf meine Hände, die ich im Schoß liegen hatte. Dabei fiel mir auf, dass sie eine schwarze enge Hose trug. Sportlich war die meines Erachtens nicht, aber es betonte sehr ihre schlanken Beine. Sofort spürte ich wie mir das Blut in den Kopf stieg und ich rot wurde. Natürlich fiel Alex meine Reaktion auf, obwohl sie sich auf den Verkehr konzentrierte. „Na, was gehen dir denn für Gedanken durch den Kopf?“, sagte sie und legte ihre rechte Hand von der Gangschaltung auf meine linke Hand. Dabei lag ihr Unterarm auf meinem Oberschenkel, was mir ein Kribbeln durch den Körper schickte. Dabei sie sich nicht so weit strecken musste, legte ich unsere Hände auf meinen Oberschenkel. Mit dem Daumen strich sie immer wieder leicht über meinen Daumen und mein Handgelenk. „Verrätst du mir jetzt endlich, wo es hingeht?“, fragte ich. „Das wirst du gleich sehen.“, bekam ich als Antwort. Ich blicke aus dem Fenster und sah, dass wir nicht in die Stadt, sondern in ein Dorf fuhren. „Soll ich fies sein?“, fragte mich Alex mit einem neckischen Grinsen. Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch und fragte: „Was genau muss ich mir darunter vorstellen?“ „Ich könnte dich bitten die Augen geschlossen zu halten oder sie dir verbinden.“ Ich setzte einen Blick auf, der hoffentlich als sogenannter „Hunde-Blick“ durchgehen würde und sagte: „Bitte nicht fies sein, ich bin auch ganz brav.“ Sie lachte laut los und sagte: „Okay, okay. Du hast gewonnen.“ „Was? … Dich?“, entschlüpfte mir. Ich biss mir auf die Unterlippe. Hatte ich in ihrer Gegenwart überhaupt noch etwas Kontrolle über mich? Sie sah mich an und sagte ernst: „Sowieso.“ Da sie auf die Straße achten musste, wandte sie den Kopf wieder nach vorne, doch ich starrte sie noch eine Weile von der Seite an. Gedankenlos glücklich.



copyright © by Alicejb90. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.





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