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Lovestories » Detail

Wo die Liebe hinfällt <Teil 3>

von cosimaNRW


Hab mich sehr beeilt :-P
Aber bitte nicht erwarten, dass es jetzt immer so schnell geht!


Kapitel 3:
Bin ich das, oder bin ich´s nicht?


Das Grüppchen hatte sich in zwei Wagen aufgeteilt. Anika fuhr mit Isa, zusammen mit Tina, Franziska und einer der Freundinnen deren Name Anika leider entfallen war.
Die Einzigen, die während der kurzen Fahrt sprachen, waren Isa und Franziska, die sich über Lieblingscocktails unterhielten. Anika war während dessen damit beschäftigt einen klaren Kopf zu bekommen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sie hatte das Fenster runter gekurbelt und ließ sich den kühlen Fahrtweg ins Gesicht wehen. Sie störte sich nicht daran, dass ihre Haare in ihr Gesicht gewirbelt wurden.
Als sie auf den Parkplatz fuhren hatte sich ihr Körper wieder beruhigt. Die Bienen hatten das (sinkende?) Nest verlassen.
Zusammen reihten sie sich in die kleine Schlange vor der Diskothek. Nichtsahnend stand Anika da, als sich plötzlich ein paar Arme von hinten um ihren Hals schlangen. Anika versteifte sich erst bei der Berührung, entspannte sich aber so gleich.
„Isa!“ entrüstete sie sich.
„Woher wusstest du denn, das ich das bin?“
In ihrer Stimme war Enttäuschung und Erstaunen heraus zu hören. Anika schnalzte mit der Zunge.
„Als ob ich dich nicht kennen würde!“
Isa beließ es dabei.
„Weißt du denn was das heute für eine Party ist?“ flüsterte Isa ihr ins Ohr. Anika riss die Augen auf und drehte sich zu Isa um.
„Ist nicht dein ernst!“ Isa grinste breit.
„Zufällig ist heute „Only for Women“. Toll nicht?“ erklärte sie.
„Als ob das Zufall wäre!“ brummte Anika.
„Du hast mich doch angerufen! Wie hätte ich das denn planen können?“
Darauf hatte Anika keine Antwort.
„Seit wann warst du eigentlich nicht mehr tanzen?“
„Das war als...“ Anika dachte angestrengt nach, aber auch hierauf hatte sie keine Antwort.
„Es ist so lang her, dass ich das gar nicht mehr weiß.“ gab sie zu.
Isa packte sie an den Schultern.
„Dann würde ich sagen, heute ist der Abend wo du dir auch gleich dazu, nach langer Zeit, mal so richtig die Kante gibst!“
Anika schüttelte heftig mit dem Kopf.
„Ganz sicher nicht! Ich muss morgen weiter lernen. Und am Montag wieder früh raus Arbeiten.“ blockte sie den Vorschlag ab.
„Wir werden ja sehen.“ sagte Isa in einem verschwörerischen Ton. Anika gefiel das überhaupt. Vor allem nicht dieser Blick. Er sagte Gefahr voraus
Wo bin ich da nur rein geraten?

Als sie endlich drinnen waren zog Isa sie sofort zur Theke. Kurz darauf hatte Anika einen Cocktail in der Hand. Den Abend über merkte Anika kaum, das sobald ihr Glas leer war, Isa mit einem neuen parat stand.
Die meiste Zeit stand sie an einem Tisch und versuchte sich mit Isa zu unterhalten, bis diese sie auf die Tanzfläche zog.
„Du weißt doch, ich kann nicht tanzen!“ protestierte Anika vehement.
„Ach komm – sei mal einen Abend locker.“
Anika versuchte sich zu entspannen und den Rhythmus zu erkennen in dem Lied, dass gespielt wurde. Aber es gelang ihr nicht so wirklich. Die nächsten Lieder waren nicht auch nicht besser; sie kannte keines davon. Irgendwann konnte sie Isa entkommen, als diese von einer großen Schwarzhaarigen abgelenkt wurde.
Völlig außer puste kehrte sie zu ihrem Tisch zurück. Tina, die ebenfalls eine Pause machte winkte, als sie sie sah.
„Bist du jetzt schon erschöpft? Der Abend hat gerade erst angefangen.“ lachte Tina.
„Ich bin ein Stubenhocker.“ schnaubte sie. Tina runzelte die Stirn.
„Ich dachte Jurastudenten wüssten es zu feiern?“
„Die Erstis vielleicht, aber in der Examensvorbereitung gibt’s nur eins: Lernen. Und das rund um die Uhr!“ erklärte Anika.
„Du bist nicht zu beneiden.“ gestand Tina. In dem Moment kam Franziska mit ein paar kleinen Gläsern an den Tisch.
„Für jede einen Kurzen.“ trällerte sie. Anika hob abwehrend die Hände.
„Nicht für mich.“
Tina klopfte ihr auf die Schulter.
„Komm – wer so viel lernt, hat sich mal ´nen Rausch verdient.“
Sie nahm ein Glas und schaute Anika erwartungsvoll an. Anika seufzte und tat es ihr gleich.
Zusammen mit Tina und Franziska setzte sie an und wollte den Inhalt eigentlich mit einem Schluck leeren. Aber sobald die klare Flüssigkeit ihren Rachen erreichte, begann sie zu husten. Sie musste mehrmals ansetzten bis diese paar Milliliter den weg in ihren Magen gefunden hatte. Ihr ganzer Mund fühlte sich an, als hätte sie eine brennende Fackel verschluckt. Sie nahm ein paar Schlücke von ihrem Cocktail, der das Brennen tatsächlich etwas abmilderte.
Tina legte ihre Hand auf ihren Unterarm.
„Wollen wir nach draußen?“ fragte sie.
Sie formte mit ihren Fingern ein V, die sie vor dem Mund hielt.
Rauchen war jetzt vielleicht keine so gute Idee - ihr Rachen könnte Feuer fangen, aber das Schmachtgefühl war größer.
Sie nickte und folgte ihr durch die Massen.
Draußen auf einer Terrasse konnte sie dann endlich die frische kühle Nachtluft einatmen. Anika wollte gerade in ihre Tasche greifen, als Tina ihr prompt eine Zigarette in den Mund steckte. Anika wollte erst protestieren, beließ es dann aber dabei.
„Danke.“ murmelte sie mit der Zigarette im Mund.
Sie nahm einen kräftigen Zug und stieß den Qualm in die Dunkelheit der Nacht. Mittlerweile machte sich der Alkohol stark bemerkbar. Sie fühlte sich beschwingt, leichter. Das Examen war in weite Ferne gerückt.
Beim Anblick des Sternenhimmels viel ihr ein Lied ein.
Sie trat ein paar Schritte nach vorn. Auf der Terrasse waren nur sie und Tina.
Sie begann die Melodie vor sich hin zu summen. Sie merkte gar nicht, dass Tina plötzlich neben ihr stand. Als sie so dicht neben ihr zu reden begann zuckte sie zusammen.
„Was summst du da?“ fragte sie.
Anika mochte Tinas Stimme. Alt. Sie hatte eine „Alt-Stimme“ eine tiefe Frauenstimme. Sie mochte den Begriff alt noch nie. Sie hätte es eher Honigstimme genannt. Es hatte etwas warmes, tief wie ein dunkler See in den man eintauchte.
Anika bekam eine Gänsehaut.
„Kennst du das Lied „Millionen Lichter“ von Christina Stürmer?“
Tinas Miene hellte sich auf.
„Sing doch mal.“ bat sie.
Normalerweise hätte Anika abgelehnt, aber mittlerweile hatte sie einen Pegel erreicht, wo das Schamgefühl schon stark genug gesunken war, dass sie kein Problem mehr damit hatte.
Anika räusperte sich.
„Da sind Millionen Lichter in der Welt -Milliarden Farben die leuchten so hell. Millionen Lichter über der Stadt, sie bring uns sicher durch die Nacht.Da sind Million Geschichten die sprechen für sich ..“
Anika hatte dabei immer das Gefühl als konnte sie all die Menschen sehen. Wie sie hier und dort in der Dunkelheit wie ein Licht aufblitzten. Sie stellte sich dann vor, eines dieser Lichter wäre ein ganz besonderes, dass sie nur noch finden müsste. Eines, was eine Geschichte zu erzählen hatte, die mit ihr als Happyend endete.
„Du singst wirklich schön.“
Bei der ehrlichen Bewunderung in ihrer Stimme begann ihr Gesicht wieder an zu glühen.
„Danke.“
Mehr brachte sie nicht heraus. Tina stand direkt neben ihr. Anika sah wieder in diese fesselnden Augen.
Oh mein Gott wie kann man nur so verdammt schöne Augen haben?!
Was ist eigentlich mit mir los? Wie war das vorhin noch. Ich steh nicht auf Frauen? Aber wenn das nicht so ist warum zum Teufel rast dann mein Herz so.
In den ganzen Jahren hatte sie das nicht mehr Gefühlt.
„Hat Isa eigentlich eine Freundin?“ fragte Tina vorsichtig.
Was?!
Anika drehte sich der Magen um.
„Nein. Sie ist frei- ungebunden.“ Ihre Stimme klang dabei schärfer als sie wollte. Sie wendete ihr den Rücken zu und starrte gen Himmel.
Tina sah sie verdutzt an. Dann breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Sie ging einen Schritt auf Anika zu. Sie legte eine Hand auf ihre Schulter und drehte sie zu sich um.
„Bist du jetzt eingeschnappt?“ Tina legte den Kopf leicht schräg an und blickte ihr in die Augen.
„Nein, warum sollte ich auch?“ sie hatte ihre Stimme wieder unter Kontrolle und klang völlig teilnahmslos.
„Mach was du willst.“
Tinas Grinsen wurde noch breiter. Sie beugte sich zu Anika vor.
Anika begriff nicht was sie vor hatte, bis sie nur noch wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt war. Als sich ihre Lippen berührten hielt Anika die Luft an. Ein Feuerwerk hatte sie erwartet. Ein Kribbeln auf den Lippen. Eine Gänsehaut am ganzen Körper.
Aber da war nichts. Nicht das geringste Gefühl.
Die Enttäuschung war wie ein Hammerschlag. Ein Schlag der all ihre Hoffnung zu nichte gemacht hatte.
Warum bin ich denn enttäuscht? Hatte ich nicht die ganze Zeit gesagt ich stehe nicht mehr auf Frauen.
Die Erkenntnis traf wie ein Steinschlag ein.
Sie wusste genau warum sie so enttäuscht war. Weil der Abend der erste nach Jahren war, wo sie sich normal gefühlte. So frei, weil sie so sein konnte wie sie war. Sie musste nicht so tun, als interessiere sie ein Kommilitone. Musste den anderen nicht zustimmen,wenn sie meinten der Dozent sähe super aus. Sie musste auch nicht jede Berührung mit Frauen vermeiden, in der Angst sie könnte ein Kribbeln fühlen. Musste nicht ständig kontrollieren, wen sie wie lange anschaute, in der Angst jemand würde ihrem Blick folgen.
Sie hatte in der ganzen Zeit aufwändig ein Vermeidungsverhalten vertrieben, um die Anderen und vor allem sich selber an der Nase herum zu führen.
Sie fühlte sich als hätte jemand einen Steinbrocken, den sie die ganze Zeit mit sich getragen hatte von den Schultern genommen.
Das ist so absurd. Eine Frau küsst mich und weil ich nichts fühle, bin ich mir sicher dass ich lesbisch bin.
Anika konnte nicht anders als lachen. Damit beendete sie den Kuss abrupt. Tina sah sie völlig verwirrt an. Anika musste sich hinsetzten. Völlig außer Atem setzte sie sich auf den kalten Boden.
„Es tut mir leid! Es tut mir wirklich leid!“ entschuldigte sie sich, für ihr absurdes Verhalten.
Sie sah in Tinas verwirrtes Gesicht. Das schlechte Gewissen beendete ihren Lachanfall. Tina setzte sich im Schneidersitz neben sie.
„Darf ich erfahren, was so witzig ist?“ fragte Tina genervt. Anika konnte ihr ansehen, dass sie sie verletzt hatte. Sie konnte nicht anders und umarmte sie.
Ich kann ihr schlecht die Wahrheit sagen. Wie sollte ich ihr das auch erklären?
„Es hat nichts mit dir zu tun. Ich bin einfach unglücklich verliebt. Ich musste lachen, weil ich es selber nicht fassen konnte.“ sprudelte es aus ihr raus.
Man bist du eine gute Lügnerin.
Doch dann tauchte ein Bild vor ihren Augen auf, was sie aber sofort bei Seite schob.
„Warum wolltest du eigentlich wissen ob Isa eine Freundin hat?“ versuchte sie das Thema zu wechseln.
„Wegen Franzi. Sie steht total auf sie.“ erklärte Tina.
Anika versuchte sich die beiden zusammen vorzustellen. Sie selbst fand an Franzi nichts, aber Isas und ihr Beuteschema hatte sich noch nie überschnitten.
„Wollen wir den beiden bei ihrem Glück helfen?“ Anika musste dabei lächeln. Jetzt konnte sie sich bei Isa revanchieren.
Tina stand auf und reichte ihr die Hand um ihr beim aufstehen zu helfen. Sie hatte den fehlgeschlagenen Kuss anscheinend überwunden.
„Bereit, wenn sie es sind!“ zitierte sie aus schweigen der Lämmer. Anika griff nach ihrer Hand und ließ sich auf die Beine ziehen. Das Kribbeln, was sie den Abend bei jeder Berührung von Tina begleitet hatte war verschwunden.
Zusammen drängten sie sich wieder durch die Menschenmassen zu ihrem Tisch. Isa stand dort, schlürfte an ihrem Cocktail und stierte auf die Tanzfläche.
„Wo ist den Franzi?“ fragte Anika scheinheilig. Isa nickte mit dem Kopf Richtung Tanzfläche.
„Wir werden mit dem Zug nach Hause fahren müssen; Hab leider schon zu viel Getrunken.“ murmelte Isa in ihr Glas.
„Macht nichts. Hauptsache wir haben Spaß.“ trällerte Anika. Isa runzelte die Stirn.
„Was ist denn mit dir los? ´Bist ja wie ausgewechselt.“ stellte Isa überrascht fest.
„Du hast doch selber gesagt, ich muss lockerer werden.“ neckte Anika sie. Zur Bestätigung griff sie nach ihrem Glas und nahm einen kräftigen Schluck. Sie hatte nicht mehr vor, Morgen noch zu lernen. Da konnte sie auch Isas Rat annehmen und sich die Kante geben.
Anika suchte die Tanzfläche nach Franzi ab. Als sie sie entdeckte griff sie nach Isas Hand. Nun war sie diejenige, die ihre Freundin auf die Tanzfläche ziehen musste.
„Lass uns hier doch nicht so rumstehen!“ lachte Anika.
Als sie bei Franzi waren, lachte diese und nahm Anika an die Hand und begann sie zu drehen, wie es eigentlich bei klassischen Tänzen üblich war. Tatsächlich erkannte Franzis Schritte als Discofox.
„Du musst mit Isa tanzen.“ Anika musste fast schreien, damit Franzi sie verstand.
„Sie kann viel besser tanzen als ich. Ich trete dir nur auf die Füße.“
Anika schob Isa zu Franzi und stahl sich dann zu Tina, die noch am Tisch stand.
„Gut gemacht.“ lobte Tina sie.
„Isa hat sie vorher schon die ganze Zeit auf der Tanzfläche angestarrt. Das mit dem Verkuppeln habe wir jetzt hinter uns.“ lachte Anika. Sie schaute auf die Tanzfläche, konnte die beiden aber in der Menge nicht mehr sehen.
„Ich hohl uns noch was zu trinken.“ sagte Tina mit deinem Zwinkern.
Als Tina wieder mal mit ein paar Kurzen kam, protestiere Anika nicht. Sie prosteten sich gegenseitig zu, wobei Anika dabei auf ihr Glas schaute.
„Du muss beim zu-prosten immer in die Augen schauen.“ lachte Tina.
„Hab ich noch nie gehört. Wieso denn?“ fragte Anika naiv.
„Sonst gibt’s keinen guten Sex.“ erklang eine Stimme direkt hinter Anika. Sie drehte sich um und blickte in ein paar braune Augen. Fast wäre ihr vor Erstaunen, ihr Name raus gerutscht, den sie nicht hätte wissen dürfen.
„Oh“ sagte sie stattdessen. Es war Elisabeth Janßen.
„Was ein Zufall, nicht?“ fragte sie lächelnd.
„Ja, schon...“ Anika sah sich nach der Rotspitzigen um, konnte sie aber nicht entdecken.
„Ich wollte mich wegen Corinna vorhin entschuldigen. Sie ist schlecht drauf gewesen und hat es an dir ausgelassen.“ erklärte Elisabeth entschuldigend.
„Macht nicht. Wo ist denn deine Freundin?“ Anika lag was ganz anderes auf der Zunge, aber sie schluckte die beleidigenden Bezeichnungen für Corinna herunter.
„Sie ist nach Hause. Ich bin mit ein paar Freundinnen hier.“
Anika war sichtlich erleichtert das zu hören. Sie hatte ein bisschen Angst vor Corinna und wollte sich den Abend über nicht vor ihr verstecken müssen.
„Ich heiße übrigens Elli.“ sagte sie und streckte ihr die Hand entgegen. Anika war etwas unbehaglich zu mute als sie die Hand ergriff.
„Ich bin Anika.“
Hoffentlich sagt ihr der Name nichts.
Aber Elli schien auf den Namen nicht zu reagieren, stattdessen stellte sie sich Tina vor.
Dann wendete sie sich jedoch wieder Anika zu.
„Corinna ist übrigens meine Schwester.“
„Nein.“ rutschte es ihr prompt raus.
„Ihr seht euch gar nicht ähnlich.“ setzte sie schnell hinter her.
„Das sagen alle.“ lachte Elli. Anika sah in dem Moment kurz an Elli vorbei und sah Isa und Franzi auf sie zu kommen. Die beiden hatten die Köpfe zusammen gesteckt und kicherte. Anika freute sich, dass ihre Verkupplung wohl geklappt hatte.
„Wo ist eigentliche deine Freundin hin, mit der du in der Kneipe warst?“ fragte Elli. Anika machte gerade den Mund auf um zu antworten, als Elli von hinten angerempelt wurde, so dass sie einen weiten Ausfallschritt nach vorne machen musste um nicht zu fallen. Dabei stieß sie gegen Anikas Fuß und verlor das Gleichgewicht. Anika konnte den Sturz noch gerade eben abfangen. Der einzige Grund warum sie nicht selbst umgeworfen wurde, war dass hinter ihr die Sitzbank war.
Anika saß, bzw. lag halb auf der Bank, während Elli sich mit den Händen auf ihre Schultern stützte.
„Danke.“ bedankte Elli sich verlegen. Anika merkte, dass sie ihre Hände auf ihrer Taille hatte und zog diese schnell weg, so als hätte sie eine gewischt bekommen.
„Keine Ursache“ murmelte Anika. Als sie aufstanden, fühlte sich Anika ungelenkt und hölzern an.
Dann sah sie Isas gespielt schuldbewusste Miene.
Isa, du blöde Kuh! Wenn das ein Versehen war fress ich einen Besen.
Anika funkelte sie böse an, während diese sich mehrmals bei Elli entschuldigte. Anika schnaubte und griff nach ihrem Glas. Sie war erleichtert, dass Elli sich nun mit Isa und Franzi unterhielt. So konnte sie sich etwas von dem kleinen Schock erholen. Sie schwankte leicht, als sie sich auf den Hocker setzte. Sie hatte ganz vergessen wie wenig sie eigentlich vertrug. Tina hatte mehr getrunken als sie, ließ sich aber nichts anmerken. Anika hingegen merkte, dass sie leicht schwankte.
Allerdings hatte sie jetzt richtig Lust zu tanzen.
OK, jetzt bin ich wirklich betrunken.
In dem Moment drehte Elli sich zu ihr um und als hätte sie ihre Gedanken gelesen fragte sie:
„Möchtest du tanzen?“
Anika ließ sich das nicht zweimal sagen und folgte ihr.
Danke des Alkohols konnte Anika das erste Mal an dem Abend, richtig ausgelassen tanzen. Eigentlich hatte sie noch nie so viel Spaß am tanzen gehabt. Sie ließ sich auch ab und zu von Elli zu ein paar Standardtänzen verleiten. Wie durch ein Wunder schaffte Anika es, ihr nicht ein einziges Mal auf die Füße zu treten.
Irgendwann tauchte Isa auf, die jedoch statt mit Anika mit Elli redete. Es war so laut, dass Isa ihren Mund direkt an Ellis Ohr halten musste. Anika sah verdutzt zu, wie die beiden miteinander redeten, während sie kein einziges Wort verstand. Danach grinste Isa sie schief an und verschwand wieder.
Anika sah Elli fragend an. Diese beugte sich zu ihr vor.
„Sie hat gefragt, ob sie uns alleine lassen darf.“ erklärte Elli und zuckte danach mit den Schultern, als wolle sie sagen, sie wüsste selber nicht was das bedeuten sollte.
Anika beließ es dabei.


Anika wachte mit einem schreckliche Kater auf. Ihr ganzer Körper fühlte sich an, als hätte man ihn durch eine Saftpresse gedreht. Um die Verspannung zu lösen streckte sie die Arme aus. Dann wollte sie sich in ihrem Bett auf den Bauch legen. Doch als sie sich zur Seite drehte viel sie ins leere. Mit einem Rumpsen landete sie bäuchlings auf dem Boden. Völlig irritiert öffnete sie die Augen.
Sie lag, verheddert in eine Decke, vor der Couch.
Anika wusste im ersten Moment nicht wo sie war. Auch der zweite brachte nur eine halbe Erkenntnis. Das war nicht ihre Couch und dies war weder ihre Decke noch ihr Wohnzimmer.
Wo bin ich?



copyright © by cosimaNRW. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Klasse geschrieben
Das liest sich super. Ich freu mich das die Story schon ein paar Fortsetzungen hat und ich freu mich über jede weitere.
Lythande21 - 20.02.2016 12:45
wow!!!
jenjen1527 - 20.09.2015 23:28
Spannung
cosimaNRW - 17.09.2015 11:51
Fortsetzung
Raupy - 16.09.2015 20:28

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