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Lovestories » Detail

der Umzug (14)

von silly1967


Ich hab´s tatsächlich getan', Christina schien selbst überrascht zu sein, was sie gerade gemacht hatte. Sie musste mit Stephanie reden, auch wenn sie sich dann von ihr distanzierte. Was sollte sie ihr sagen, wie anfangen? Sie hatte keinen Schimmer. Sie würde es hoffentlich wissen, wenn Stephanie ihr gegenüber stand. Aber etwas anderes machte sie auch stutzig, was hatte Stephanie gesagt, sie müsse auch mit ihr reden, über was denn bloß? Sie ging ins Bad, zog den Hausanzug aus, drehte die Dusche an und stieg hinunter. Das Wasser war angenehm warm, sie schloss die Augen, schlang die Arme um ihren Körper. 'Wie würde es sich wohl anfühlen, Stephanie zu umarmen? Mit ihr unter der Dusche zu stehen, sich gegenseitig zu waschen'. Trotz der Wärme bekam sie eine Gänsehaut. Ihre Brustwarzen stellten sich auf. Sie befühlte sie, streichelte sie. Sie sah Stephanie´s Hände vor sich. Sie hatte schöne, weiche Hände, schöne Fingernägel. Ihre eigenen Hände waren oft trocken von der Blumenerde, die Nägel eingerissen und brüchig. 'Graugrün'. Stephanies Augenfarbe war graugrün. Wenn sie lachte, hatte sie ein Grübchen und der Mund so verführerisch, so dass Christina nicht das erste Mal dachte, wie es sich wohl anfühlen würde, ihn zu küssen. „Tja meine Liebe, das wirst Du nie erfahren", sie dreht jetzt das Wasser aus und trocknete sich ab.

Der Nachmittag zog sich elend lang hin. Endlich war es soweit, dass Stephanie ihre Tasche packen konnte und aus dem Büro kam. Sie hatte heute Morgen keinen Parkplatz gefunden, so musste sie ein wenig laufen. Kam ihr aber auch gelegen, in ihrem Kopf ein einziges Chaos. 'Soll ich sie reden lassen oder fang ich lieber an'? Aber sie hatte keinen Plan, keine Idee, wie sie anfangen sollte. Sie hatte gestern Abend mit Britta gesprochen, als Moni zur Konferenz außer Haus war, Britta war auch der Meinung, dass es besser war, mit Christina zu sprechen, damit endlich Klarheit in die ganze Sache kam. Von ihrem Verdacht, dass auch Christina lesbisch sein könnte, erzählte sie Stephanie allerdings nichts.

Stephanie war seit einer viertel Stunde in der Wohnung, als Rob klingelte. "Hi Rob, komm rein, schön, Dich zu sehen", begrüßte sie ihn. „Grüß Dich Stephanie, na wie sieht es aus"? „Danke gut, und auch vielen Dank, dass Du zum tapezieren kommst". „Wenn mich eine Freundin so lieb darum bittet, und die Freundin der Freundin auch so nett ist, hab ich kein Problem damit, mach ich gern". 'Die Freundin der Freundin wäre ich gern', spukte es in Stephanie´s Kopf herum. 'Leider nur ein Wunschdenken'. Sie schloss die Tür. „Schöne Wohnung", bemerkte Rob, wo soll ich denn anfangen"? „Am besten hier", Stephanie ging in das Zimmer, welches sie als Arbeitszimmer nutzen wollte, denn dass Christina dort einzog, glaubte sie nicht mehr. „Okay, das ist die Tapete? Kleber, Tisch, Bürste, alles da, na bestens". Ich hoffe, es ist okay so"? „Na klar, besser geht nicht, was ist mit diesem Zimmer"? Rob war in ihr Schlafzimmer hinüber gegangen. „Wär natürlich super, wenn Du das auch noch machen würdest"? „Warum bin ich sonst hier, wegen einem läppischen Zimmer? Da hab ich mich doch erst warm gelaufen, natürlich mach ich auch das andere". Er war jetzt ins Wohnzimmer gegangen, sah sich die halb gestrichene Wand an.

„Hast Du keine Lust mehr gehabt"? „So könnte man es auch nennen, oder Motivationsschwäche. Ich weiß auch nicht". Sie wollte ihr Gefühlsleben nicht vor Rob ausbreiten. „Aber eine schöne Farbe hast Du ausgesucht, schön warm, passt sehr gut. Sorry Stephanie, muss schon wieder los, wir öffnen um fünf, wenn ich nicht pünktlich bin, reißt mir Susi den Kopf ab". „Kann ich gut verstehen", sie lächelte ihn an, "sag ihr schöne Grüße von mir und Danke, dass sie Dich entbehren kann". Sie hielt ihm den Schlüssel entgegen. „Ich bin morgen gegen zehn Uhr hier, hoffe, ich schaff ein paar Bahnen". Stephanie hatte das Bedürfnis, ihm auf ihre Weise zu danken. Küsste ihn auf die Wange, flüsterte ihm noch ein "Danke" ins Ohr. „Der Kühlschrank ist voll, Getränke sind hier", sie gingen noch einmal in die Küche, „Brötchen bringst Du Dir bitte mit".

„Das schaff ich. Also", Rob nahm sie noch in den Arm, „wenn Dir die Decke auf den Kopf fallen sollte oder Du Hunger auf einen leckeren Wurstsalat hast, macht Susi Dir bestimmt wieder einen". „Komm ich mit Sicherheit drauf zurück", sie begleitete ihn noch zur Tür. „Vielleicht bringst Du dann Christina auch mit, wenn Du sie heute noch siehst oder hörst, grüß sie". „Mach ich, tschüss Rob, bis morgen, ich sehe zu, dass ich zeitig aus dem Büro komme und Dich noch an treffe. Nachdem Rob gegangen war, sah sie sich noch einmal im Wohnzimmer um.

„Tu ich es oder nicht"? sprach sie zu sich selbst. Sah auf ihre Uhr, es war kurz nach halb fünf, entschied sich, zu IKEA zu fahren und einzukaufen. Über Handy rief sie bei Moni und Britta an, ob diese mitkommen wollten. Da Moni noch Hefte korrigieren musste, fuhr nur Britta mit. So verbrachten die beiden Frauen über zweieinhalb Stunden in ihrem Lieblingsmöbelhaus, kauften Gläser, Teller und Tassen. Besteck, eine schöne Stehlampe für das Wohnzimmer, eine Hängelampe für die Küche. Einen Schreibtisch für ihr neues Arbeitszimmer suchte sie sich auch schon aus. Einen Tisch für das Wohnzimmer und ein knuddeliges Sofa, welches man auch für Gäste ausziehen konnte, sollte es auch noch sein. Aber alles nach und nach. Für die Sachen musste sie sich sowieso auch einen größeren Wagen leihen. Auf dem Weg nach Hause vermieden beide das "Thema Chris". Es reichte so schon, dass sie Stephanie nicht mehr aus dem Kopf ging und sie immer noch grübelte, ob es nicht besser wäre, wenn sie selbst anfangen würde und mit Christina zu sprechen. Doch darüber konnte sie sich am nächsten Tag noch genug den Kopf zerbrechen.

Der Spaziergang heute hatte Christina unheimlich gut getan, erst war sie sich nicht sicher, ob sie es schaffen würde, aus dem Haus zu kommen, doch nachdem sie eine Weile auf dem Balkon gesessen hatte, wagte sie es. Die frische Luft tat ihr gut, doch in ihrem Kopf war nur ein Gedanke. Der Gedanke an Stephanie. 'Was wird sein, wenn ich ihr erzähle, dass ich lesbisch bin und zu allem Übel mich auch noch in sie verliebt habe? Wird sie sich von mir abwenden, nichts mehr mit mir zu tun haben wollen'? Doch irgendwie glaubte sie nicht daran. Stephanie war nicht der Typ Frau, der damit nicht klar kam. Okay, ein wenig Abstand würde sie wohl schon von ihr nehmen, doch das musste sie riskieren. Sie stand in der Küche, brühte sich zum x-ten Male eine Kanne Tee auf, als ihr Telefon klingelte. Ihr Herz machte einen kleinen Sprung. Es wurde nicht enttäuscht. Es war Stephanie, die sich nach ihr erkundigen wollte. Christina erzählte ihr von dem kleinen Spaziergang, den sieunternommen hatte, und dass es ihr schon wesentlich besser ging, als die Tage zuvor. Stephanie erzählte auch von ihrem Tag, von Rob, der wirklich super süß und nett war. Auch von ihrem Einkaufstripp zu IKEA. Christina wollte am nächsten Tag mal vorbei schauen, je nachdem wie es ihr ginge, vielleicht würden sie sich dort sehen.





copyright © by silly1967. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Hallo
Warte schon auf die Fortsetzung
ChillQueen - 24.03.2020 22:18

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