Beschreibung:
Brook Steinberg ist ein Roman „zwischen den Stühlen“ und ähnelt damit
seiner Heldin, Brook Steinberg. Sie lebt in einer Welt, in der Menschen
nicht mehr sterben, sondern verschwinden, sobald sie mehr kosten als
nützen. Obwohl ihr das eigentlich nicht gefällt, wehrt sie sich auch nicht
dagegen. Als Mitinhaberin einer Detektei schlägt sie sich mehr schlecht als
recht durch‘s Leben, aber hält sich doch irgendwie über Wasser. Das alles
ändert sich, als die Frau, in die sie sich verliebt hat, verschwindet.
Beurteilung von Miriam:
E-Mail: miriam@lesbenbuecher.de
Ein sehr eigenwilliges kleines Buch.
Anfangs war ich von dem ungewöhnlichen Stil ganz angetan. Durch die Bezeichnung der Personen fast ausschließlich mit den Nachnamen, durch die kurzen, abgehackt wirkenden Sätze, durch die Dialoge, die teilweise erstaunlich weit aneinander vorbei gehen, wird die Distanz und die Kälte der Personen untereinander sehr stark betont. Eine Welt, die deutliche an Huxleys "Schöne neue Welt" oder George Orwell denken läßt.
Leute existieren, hören auf zu existieren - und kein Mensch macht sich wirklich Gedanken darüber, was mit dem anderen eigentliche passiert ist.
Leider läßt die Autorin den Leser immer mehr im Regen stehen, je weiter das Buch fortschreitet. Für mich ist es nicht nachvollziehbar, was Brook Steinberg tatsächlich erlebt, was sie träumt - oder in einer Gemütsverfassung erlebt, bei der es immer mehr danach aussieht, daß sie verrückt wird.
Das Staatssystem bleibt für mich absolut undurchschaubar. Die Personen, die an und für sich auf einmal weg sind, aufgehört haben zu existieren, fallen genauso plötzlich wieder vom Himmel.
Schade, denn bis dreiviertel von dem Buch war ich sehr angetan und auf die Auflösung gespannt, dann wurde es aber leider nur noch wirrer.
|
