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Forum » Transgender/Intersexuell » Thread

Begriffsdefinitionen ...

23.04.2008 05:02
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Vielleicht ist es ja ganz nuetzlich, um verschiedene Fragen zu beantworten, die man als nicht "Eingeweihter" hat.
Es besteht kein Anspruch auf komplette Richtigkeit und auch nicht enthalten, sind die allumfassenden Interpretationsmöglichkeiten sämtlicher verschiedener Meinungsträger.
Es soll nur eine kleine Hilfe und Uebersicht sein.
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Was ist Transsexualität

Definition und begriffliche Abgrenzungen
Unter Transsexualität versteht man ein Geschlechtsidentitätsproblem, bei dem körperliches und psychisches Geschlecht nicht übereinstimmen.
Ein Mann-zu Frau-Transsexueller ist biologisch ein Mann (ursprüngliches biologisches Geschlecht), der sich wie eine Frau (psychisches Geschlecht) fühlt
und ein Frau-zu-Mann-Transsexueller ist biologisch eine Frau, die sich wie ein Mann fühlt.
Die meisten Transsexuellen streben geschlechtsangleichende Operationen an das psychische
Geschlecht an, so dass dann körperliches und psychisches Geschlecht übereinstimmen. Es gibt
keinerlei zuverlässige Zahlen darüber, wie häufig Transsexualität vorkommt. So schwanken die Angaben darüber von 1:500 bis 1:100.000.

1. Unter Transidentität
wird das Gleiche verstanden wie unter Transsexualität bzw. Transsexualismus.
Transidentität ist der Begriff der Betroffenen, die der berechtigten Meinung sind,dass sie kein sexuelles, sondern ein übergreifendes Geschlechtsidentitätsproblem haben. Transsexualität
und Transsexualismus sind die offiziellen medizinischen Bezeichnungen der Internationalen
Krankheitsklassifikation (ICD-10) mit der Codierung F64.0. Im Weiteren werden die Begriffe Transsexualität und Transidentität gleichermaßen gleichwertig verwendet.

2. Zisidentität
ist eine Spezialform der Transidentität, bei der sich Betroffene nicht vollständig an das andere Geschlecht angleichen wollen. Es existieren verschiedene Varianten: Manche nehmen „nur“ gegengeschlechtliche Hormone zur Vertiefung der Stimme bei der biologischen Frau oder einer Brustvergrößerung beim biologischen Mann. Wir kennen auch weibliche Personen, die nur die Brustamputation wahrnehmen oder sich die Klitoris vergrößern lassen und mehr nicht. In diesen Fällen wäre ein Zwang zur vollständigen Angleichung an das andere Geschlecht fatal.

3. Transgender
ist ein politischer und soziologischer, jedoch kein medizinischer Begriff. Weiblichkeit und Männlichkeit werden als gesellschaftliche Konstruktionen definiert. Das zugewiesene Geschlecht wird als nicht bindend empfunden. In letzter Zeit wird „Transgender“ auch zunehmend als Oberbegriff für Geschlechtsidentitätsvarianten verstanden. Es existieren jedoch sehr verschiedene Strömungen, die diesen Begriff unterschiedlich interpretieren.

4. Die Begriffe Intersexualität, Zwitter bzw. Hermaphroditismus
sind Synonyme und umschreiben das sogenannte „dritte Geschlecht“. Körperlich sind diese Personen zweigeschlechtlich angelegt. Allerdings kommen sehr viele Varianten vor, so dass man von einem
einheitlichen Hermaphroditismus nicht sprechen kann. Gemeint ist aber in allen Fällen eine körperliche Zweigeschlechtlichkeit. In seltenen Fällen kann ein Intersexueller z.B. beim Klinefelter-
Syndrom – auch gleichzeitig transsexuell sein.

5. Interidentität
versteht sich in Anlehnung an Intersexualität als psychische Zweigeschlechtlichkeit und kommt dem Begriff der Zisidentität sehr nahe. Es sind Personen, die zwischen den Geschlechtern leben wollen.

6. Die Presse hat den Begriff der Metrosexualität geprägt. Dabei handelt es sich um eine lose Form des Ausprobierens von Mode, Schmuck, Kleidung oder des Schminkens der andersgeschlechtlichen Rolle. Meist sind es Männer – z.B. der immer wieder zitierte David Beckham, die zeitweise in verschiedene „Klischees“ der Frau wechseln, u.a. sich vorübergehend einen
weiblichen Haarschnitt zulegen oder auch mal weibliche Unterwäsche tragen. In allen Fällen
verkörpern sie jedoch ihr Ursprungsgeschlecht.

7. Unter Transvestitismus
versteht man bei Männern das Tragen weiblicher Kleidung. Diese Personen würden nie darauf kommen, sich „umwandeln“ lassen zu wollen. Sie verbleiben ebenso immer im Ursprungsgeschlecht. Das schließt nicht aus, dass es transidente Personen gibt, die eine längere transvestitische Phase hinter sich haben.

8. Beim fetischistischen Transvestitismus dient das Tragen der weiblichen Kleidung ausschließlich dem Zwecke sexueller Erregung. Auch solche Phasen kommen gelegentlich bei transidenten
Personen vor – oft in der Vorstellung, in der weiblichen Kleidung deshalb sexuell sich erregen zu können, weil man sich in der sexuell-weiblichen Rolle fühlt.

9.Cross Dresser
Als Cross Dresser bezeichnen sich Personen, die sich gelegentlich die Kleidung des „Gegengeschlechts“
anziehen und so einen Teil ihrer Persönlichkeit ausleben. Sie stellen ihr zugewiesenes Geschlecht in der Regel nicht in Frage, sondern wechseln mit der Kleidung vorübergehend die Geschlechtsrolle. Cross Dresser ist die englische Entsprechung des im Deutschen gebräuchlichen Begriffs Transvestit und wird dazu benutzt um sich pathologisierenden Begriff des „heterosexuellen Transvestiten" abzugrenzen.

10.Drag King
Als Drag King bezeichnen sich lesbische und heterosexuelle Frauen oder Transgender*, die auf der Bühne, auf Parties oder im Alltag Männlichkeit inszenieren und manchmal parodieren und dekonstruieren (Performance). Die Geschlechtsidentität der DarstellerInnen stimmt nicht notwendigerweise mit der dargestellten Rolle überein.

11.Drag Queen
Als Drag Queen bezeichnen sich - meist schwule - Männer oder Transgender*, die Weiblichkeit auf der Bühne und Partys inszenieren und parodieren. Es ist eine Performance, die oft in der schwulen Szene zu finden ist. Die Geschlechtsidentität der DarstellerInnen stimmt nicht notwendigerweise mit der dargestellten Rolle überein.

12.Transe
Als Transe bezeichnen sich Transfrauen/-männer, Drags und Tunten und eignen sich somit ironisierend diesen umgangssprachlich als Schimpfwort gebrauchten Begriff an.

13. Tunten
Als Tunten bezeichnen sich meist (schwule) Männer, die ihre Weiblichkeit durch bestimmte
weibliche Kleidung (Fummel) oder entsprechendes Verhalten nach außen darstellen. Die
ist seit langem fester Bestandteil schwuler Kultur, insbesondere in jenem
Nicht unter den Begriff Transgender* fallen:

Travestie und Travestiekünstler/innen
(Nicht zu verwechseln mit Transvestiten!)
Nicht zu verwechseln mit Transvestiten!)
Travestiekünstler/innen sind professionelle Damen- oder Herrendarsteller/innen, die auf der Bühne
einen Geschlechtsrollenwechsel als Illusion für ein meist heterosexuelles Publikum darstellen.
Travestie ist ein Bühnengenre und keine Geschlechtsidentität.

(Quellen können bei mir erfragt werden)


editiert am 23.04.2008 06:08 melden

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