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Forum » News, Politik & Wissenschaft » Thread"Geh doch zur Therapeutin!"
07.08.2012 18:08
HiddenNickname
0 Im anderen Thread ging es ja ein wenig um das Thema und ich möchte es noch einmal von einer anderen Seite beleuchten. In vielen Kreisen ist es nicht gerne gesehen, wenn Menschen über ihre Probleme reden. Nach außen geht es dort immer allen gut, es wird viel gelacht, besonders nach einem Glas Alkohol (anders ließe sich das wohl auch nicht immer aufrecht erhalten...) Sogar in vielen Beziehungen wird erwartet, dass die Partnerin immer "gut drauf" ist. Ist eine in diesen Code nicht ein geweiht (weil es ja auch Kreise gibt, wo das nicht so ist) dann bekommt sie unter Umständen zu hören: "Geh doch zur Therapeutin, ich bin doch nicht dein Mülleimer!" Dies wird natürlich meist in höflicher Worte gefasst... Natürlich kann sich kein Mensch immer die Probleme von einer Freundin an hören. Und es gibt auch Probleme, die so groß sind, dass spezielles Heilwissen nötig ist, um einem Menschen zu helfen. Meist jedoch behaupte ich, wird der Bedarf für eine Psychologin nur dadurch geschaffen, dass das Umfeld keine Bereitschaft hat, einfach nur mal zu zu hören. Für viele Probleme reicht das schon, dass es einer wieder besser geht.... Und was ich besonders fatal finde an dieser Entwicklung ist, dass die Gesellschaft nicht aus ihren Problemen lernen kann, wenn alles nur in speziellen Räumen aus gegrenzt wird und im "Mülleimer" landet, anstatt gesellschaftlich diskutiert zu werden, denn schließlich ist es eine Gesellschaft und das durch die Gesellschaft begrenzte, traumatisierte und oft auch unterdrückte Individuum, dass wiederum traumatisiert. Und die TherapeutInnen stehen unter Schweigepflicht (was natürlich Sinn macht und auch notwendig ist. Leider gilt dies aber nicht für die verschriftlichte Form zur Abrechnung!!! Big Brother?) und kann es auch nicht erzählen und damit zur gesellschaftlichen Diskussion stellen, oder nur sehr abstrakt und ohne persönlichen Bezug. Darüber hinaus: Wann denn? Sie sind ja auch so eingespannt...) Das Drama meines Opas zB (Thread: "Mein Naziopa" ) ist kein rein persönliches! Neben dem Effekt, dass meinem Opa persönlich vielleicht noch geholfen hätte werden können, finde ich den Aspekt, dass keine weiteren Menschen in Kriegen traumatisiert werden, sehr viel wichtiger! Wenn aber niemand zuhören möchte, und er einfach nur an eine Therapeutin verwiesen wird, dann machen die Menschen eben so etwas, dass sie jetzt schon wieder in etlichen Kriegen mit mischen und sich auch keinen Kopf machen, Waffen zu produzieren, da ihnen das reale, persönliche Leid, das dadurch entsteht, nicht bewusst werden kann. Das gleiche gilt aber auch für geringere Probleme, wie Kinder deren Eltern nie Zeit hatten, weil sie ständig für die Arbeit eingespannt sind, Kinder aus Randgruppen, die in Schulen aus gegrenzt werden, etc... Und das Leid was dadurch bis ins Erwachsenenalter entsteht. Für die Einzelne sind auch das oft schon Probleme, die bis zum Selbstmord treiben können! Abgesehen davon, dass ich das, was an Universitäten in Psychologie gelehrt wird, oft nicht für hilfreich halte, den Menschen zu helfen. Es gibt natürlich engagierte (angehende) TehrapeutInnen, die auf eigene Faust Heilweisen lernen, die für das Studium nicht relevant sind, mit denen sie tatsächlich hilfreiche Anregungen geben können, neben dem heilsamen Effekt des Zuhörens selbst, den eigentlich jede Freundin leisten könnte!
editiert am 07.08.2012 18:17
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