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zugegeben, ich war ein Spätzünder...
Ich bin sehr konservativ erzogen worden. Meine Eltern lehnten alles ab, das nicht in ihr Weltbild passt und alles homosexuelle "geht ja mal gar nicht". Genau deswegen habe ich mir dann irgendwann mal einen festen Freund gesucht. Irgendwie hat es mit den Männern aber nie geklappt und so wirklich verliebt war ich in die Herren der Schöpfung auch nicht...
Dann trat meine jetzt beste Freundin in mein Leben. Ich war 22, gerade in einer mehr oder weniger glücklichen Beziehung und wunderte mich zunehmend warum ich viel lieber bei ihr als bei meinem Freund war. Es dauerte nicht lange bis ich Schmetterlinge im Bauch hatte und wirklich jedes mal, wenn wir uns zufällig berührten, durchfuhr es mich wie ein Blitz. Anstatt mir es einzugestehen, dass ich mich zu ihr hingezogen fühle, habe ich mir eingeredet, dass ich sie eben sehr mag. Irgendwann war dann mit meinem Freund Schluss (er ging mir einfach zu sehr auf die Nerven), dafür war sie aber frisch verliebt... nur eben nicht in mich. Ich wusste gar nicht, dass ich SO eifersüchtig sein konnte, da mich das von meinen bisherien Liebschaften einfach kalt gelassen hat. Es hat mich 2 Jahre und diverse Männer gekostet bis ich über dieses Mädchen hinweg war. In meinem eigenen Prozess kam ich... naja... nicht wirklich weiter.
Dies änderte sich dann als ich meine erste Freundin kennenlernte. Leider war sie damals noch vergeben an eine Bekannte von mir und ja, ich gestehe, ich habe sie ihr ausgespannt... wobei das irgendwie unabsichtlich geschehen ist, weil sie sich auch auf Anhieb in mich verliebt hatte. Leider brachte mich das in die dumme Situation, dass da nun auf einmal ein Mädchen war, das ich sehr... sehr mochte, sie offen "out" war und zudem dann vor mir stand und meinte mich küssen zu wollen. Ich war geschockt... am zittern... trotzdem war es einer der schönsten Momente meines Lebens. Wir waren knapp 4 Jahre zusammen, "waren" leider, weil sich unsere Wege nun endgültig getrennt haben.
In dieser Zeit habe ich es geschafft mit meinen Freunden darüber zu sprechen und dabei auf mehr oder weniger Zuspruch gestoßen.
Warum denken die Mädels/Frauen eigentlich, dass ich sie sofort angraben würde? Ich habe.. nunja hatte.. sogar zwei Exemplare in meinem Freundeskreis, die jede Umarmung und Berührung nochmal durchgegangen sind, um zu prüfen, ob ich sie denn wirklich nicht angemacht hätte......... passiert nur mir sowas oder ist das eine normale Reaktion?
Meine Famile weiß es seit diesem Sommer und ist... in der Verdauungsphase. Meine Eltern habe ich gefragt, ob sie wollen, dass ich glücklich bin. Sie haben natürlich zugestimmt... worauf ich nur meinte, dass sie dann damit leben müssen, dass Männer mich nicht glücklich machen können.
Tja... alles schön, wenn da das Berufsleben nicht wäre. In meinem Beruf springe ich in ganz Europa von Unternehmen zu Unternehmen, von Projekt zu Projekt und habe ständig irgendwelche Kollegen um mich, die das dringende Bedürfnis haben mich nach meinem Privatleben zu fragen. Eigentlich ja nicht schlimm aber... ich habe einmal gesagt, dass ich mit einer Frau zusammen bin. Ganz schlecht. In dieser männerdominierten Branche war ich dann in diesem Projekt entweder das Sexobjekt geheimer Fantasien oder ein No Go... die Arbeit hat sehr darunter gelitten, weil das Zwischenmenschliche von den Herren einfach zerstört wurde... Ich hatte und habe keine Ahnung wie ich mit sowas umgehen soll. Irgendwann wird die Situation wieder kommen, in der ich insofern vorhanden "meinen Partner" mzu einem Geschäftsessen mitbringen soll und ich kann "ihn" ja nicht immer als verhindert oder krank darstellen....
Habt ihr einen Tipp wie man das im Berufsleben so verpacken kann, dass da keine Reibung entsteht? Ich bins auch irgendwie leid immer von "meinem Freund" oder "meinem Ex" zu sprechen, wenn ich mit Kollegen unterwegs bin (was etwa jeder Abend unter der Woche ist - die Alternative ist das Hotelzimmer...)
Bzw wie geht ihr mit dem Thema im Berufsleben um?
Sorry wegen des Romans... Es musste irgendwie mal raus...