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Lebenskrisen

10.10.2009 19:19
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Lebenskrisen

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„Denn in allem Chaos ist Kosmos und in aller Unordnung eine geheime Ordnung, in aller Willkür stetiges Gesetz“. (C.G. Jung)

Im Laufe unseres Lebens werden wir mit allen erdenklichen Krisen konfrontiert: Einmal sind es die normativen Lebensübergänge, wie Pubertät, Adoleszenz, Midlife Crisis, Klimakterium u.a., die jeder Mensch bewältigen muss und ohne bedrohliche krisenhafte Erscheinungen auch kann. Zum anderen werden wir in ein emotionales Chaos gestürzt, wenn wir Übergangsphasen und die damit verbundenen Brüche durchleben müssen, die durch den Tod eines Partners, den Verlust der Arbeitsstelle, Trennungen von Freunden, der Familie und anderes mehr hervorgerufen werden.

Astrologisch sind für unsere Krisenzeiten Saturn und die Transsaturnier zuständig, die uns als Transite, Progressionen und Direktionen herausfordern und uns Belastungen schicken, die wir als Schicksalsschläge empfinden und durchleben müssen. Je nach der Symbolik der Planeten werden wir mit Beziehungskrisen, Berufskrisen, einer Krise durch Krankheit etc. konfrontiert. Uns wäre wenigstens etwas geholfen, wenn wir die „Absicht“ der beteiligten Planeten verstehen würden, damit wir nicht gegen sie arbeiten, sondern mit ihrer Energie gehen und versuchen, mit diesen Kräften im Fluss zu sein.

Wenn wir ein Horoskop studieren, werden uns in den meisten Fällen Aspekte und Platzierungen Hinweise auf kritische Manifestationen gegeben, auf Lebensbereiche, in denen wir Ungewöhnlichem im Positiven wie im Negativen begegnen können. Und oftmals ist es ja so, dass aus der ursprünglichen Katastrophe, aus dem Chaos in und um uns herum eine für uns bereichernde neue Lebenssituation entsteht.

„Fürchte nie das Chaos, denn aus dem Chaos wird immer etwas geboren. Statt mir über eine chaotische Situation Sorgen zu machen, erwarte ich die Geburt. Wenn unser Verstand chaotisch wird – oder wenn mein Verstand es ist -, dann deshalb, weil es unmöglich ist, das Ganze zu sehen.“ 1

Wir können – und das finde ich besonders wichtig – bei Untersuchung des Horoskops und der als kritisch einzustufenden astrologischen Faktoren sehr wohl erkennen, warum uns immer wieder ähnliche Ereignisse herausfordern. Spätestens wenn uns der dritte Partner aus für uns unerklärlichen Gründen verlässt, wenn wiederholt unsere Freundschaften in Brüche gehen oder uns trotz veränderter Umgebung immer wieder Stress so zu schaffen macht, dass wir ernstlich krank werden, ist es an der Zeit, diese Kreisläufe genau anzuschauen und zu unterbrechen. Nicht die anderen sind an diesen Krisen „schuld“, sondern der Krieg oder die Krise findet in mir statt, und ich bin gemeint.

Bei diesen sich wiederholenden Erfahrungen sollten wir prüfen, warum uns diese Ereignisse immer wieder begegnen und woran sie uns erinnern. Meistens finden wir die Ursache in unserer Kindheit, in ungelösten Problemen mit unseren Eltern, die uns unbewusst veranlassen, immer wieder dieselbe Problematik anzuziehen. Das Leben wiederholt das betreffende Thema so lange, bis wir eine neue Entwicklung vollzogen haben, das heißt, bis unser Bewusstsein sich geändert hat. Interessant ist hierbei auch, wie wir uns in früheren Krisensituationen verhalten und sie bewältigt haben, ferner, welche Ereignisse wir überhaupt als Krisen empfunden haben, denn nicht jeder erlebt eine dramatische Zeit als Krise.

Brüche in unserem Lebenslauf bedeuten eine Aufforderung zur Entwicklung, sie sind für uns notwendige Erfahrungen, die bewusst gemacht und in unser Leben integriert werden müssen. Denn Krisen entstehen in unserem Bewusstsein, und abhängig davon, wie wir auf das innere und/oder äußere Ereignis reagieren, machen wir es zu einer Krise, die uns verzweifeln lässt, uns über alle Maßen ängstigt oder zu einer Chance, die wir mutig ergreifen wollen. Es ist immer von besonderer Bedeutung, ob wir die Botschaft einer Krise verstehen können und somit im Sinne unserer Entwicklung handeln. Wir bestimmen selbst, welche Bedeutung wir einem Ereignis geben, deshalb sind auch die Reaktionen der Menschen auf eine gleiche Situation sehr unterschiedlich. Es gilt aber für alle, dass wir eine Krise – und sei es eine Mini-Krise – nicht so schnell wie möglich überstehen, sondern erkennen, welche Botschaft sie für uns bereithält.

In der chinesischen Sprache heißt Krise „wei-ji“, wobei „wei“ Gefahr und „ji“ Chance bedeutet. Durch ein Krisenerleben erhalten wir also eine Chance, die allerdings mit Gefahr verbunden ist. Anders ausgedrückt: In jeder Gefahr liegt wiederum eine Chance. Wenn wir inmitten einer ernsthaften Krise um unsere Fassung ringen, werden wir wohl weniger an Chancen denken, sondern eher die Gefahren wahrnehmen und fühlen. Wir sind vielleicht sogar bereit, uns zu ändern, aber durch das Festhalten an Altem und Vertrautem bleiben wir stecken, können dem Neuen keinen Raum geben und befinden uns somit in einer unerträglichen Spannung. Wir geraten seelisch und körperlich in Extremsituationen, nichts ist mehr gültig und verlässlich, so dass wir uns bedroht fühlen, wir sind voller Angst, hilflos und verwirrt. Wir möchten fortschreiten, die Krise und unseren gegenwärtigen schwer zu ertragenden Zustand überwinden - aber ohne Schmerz und Leid zu erfahren. Doch sind es gerade diese leidvollen Gefühle, die uns schließlich und endlich Wachstum und Reife schenken.

Leider sind wir bei Krisenausbruch nur selten in der Lage, nach dem Sinn dieses Geschehens zu fragen, geschweige denn, ihn zu finden. Im Gegenteil, unsere Lebenskrise erscheint uns sinnlos, und wir fühlen uns als vom Schicksal Geschlagene.

„Es gibt keine Lebenssituation, die wirklich sinnlos wäre. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die scheinbar negativen Seiten der menschlichen Existenz, insbesondere jene tragische Trias, zu der sich Leid, Schuld und Tod zusammenfügen, auch in etwas Positives, in eine Leistung gestaltet werden können, wenn ihnen nur mit der rechten Haltung und Einstellung begegnet wird.“ 2

Unsere Lebensprüfungen sind meistens mit heftigen Angstzuständen verbunden, die panisch werden und unser Denken außer Kraft setzen können. Diese Angst tritt besonders dann verstärkt auf, wenn unsere normalen Abwehr- oder Bewältigungsmechanismen versagen. Wir finden bei kleineren Problemen oftmals einen Ausweg aus der Angst, indem wir das Ereignis rationalisieren, wir sind geübt in Verdrängung und Verleugnung der realen Gegebenheiten und setzen den Anderen oder was immer Schuld an unserem Zustand zu haben scheint, herab. Aber diese Gegenregulierungsmaßnahmen funktionieren bei einer erschütternden Krise nicht mehr.

Kurzweilig mag es uns gelingen, durch Wut die Angst einzudämmen. Wenn wir so richtig zornig auf jemanden sein können und sei es das Schicksal, dann fühlen wir uns lebendiger, als wenn wir kurz vor einem Zusammenbruch stehen, der aus Angst, Hilflosigkeit und psychischer Überforderung besteht. Dieser Wut-Zustand ist aber nur kurzlebig und wechselt mit Gefühlen der Trauer, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ab, das heißt, wir müssen uns doch der harten Realität stellen und versuchen, durch die Krise, diesen schwierigen Lebensübergang hindurchzugehen. Wenn wir uns nämlich weigern, das zu akzeptieren, was für uns nun vorgesehen ist, und nur die äußeren Umstände ändern, die Firma oder den Partner wechseln, eine Krankheit mit Medikamenten zum Stillstand gebracht haben, dann können wir fast sicher sein, dass eine der nächsten Krisen das alte Thema wieder aufnimmt. Es hat sich in uns, in unserer Haltung und Einstellung, also in unserem Bewusstsein, nämlich nichts Wesentliches geändert.

Es gibt unzählige Krisensituationen, wie jeder sie kennt, die uns zusetzen und zu schaffen machen, die aber für unser (Er-) Leben nicht so einschneidend sind. Ich denke da zum Beispiel an belastende oder auch nur lästige Auseinandersetzungen mit unserem Chef, über den wir uns beschweren: “Mein Chef ärgert mich.“ Diese Aussage lässt darauf schließen, dass ich meinem Chef die Macht gebe, mich zu ärgern. Wir sollten also eine grundsätzliche Einstellungsänderung vornehmen, die damit anfängt, dass wir sagen: „Ich ärgere mich über meinen Chef.“ Damit bestimme ich, ob ich mich von ihm ärgern lasse, und es liegt an mir, ob ich das zulasse oder nicht.

Kommen wir nun zu einigen verbreiteten Krisen mit ihren astrologischen Entsprechungen, wobei wir natürlich auf das gesamte Horoskop und den Lebenslauf achten müssen, denn je nach Entwicklungsstand, Bewusstseinsstufe und Reife werden sich die Krisen anders darstellen.

Berufskrisen

Jede gesellschaftlich/kollektive Krise hat auch auf das Individuum Einfluss, was sich am häufigsten in dem Berufsbereich widerspiegelt. Wir fühlen uns ohn-mächtig, weil wir uns nichts haben zu Schulden kommen lassen, und durch Ereignisse, für die wir nicht verantwortlich sind, stehen wir nun ohne Arbeit da. Wir verlieren an Ansehen, unser Einkommen und Selbstbewusstsein, die Familie geht uns auf die Nerven, es gibt keine geregelten Tagesabläufe mehr, und wir schlagen die Zeit tot.

Aber auch hier gilt wieder, welche Bedeutung Arbeit und Beruf für uns haben. Arbeiten wir mit Freude oder nehmen wir es als ein Übel hin, um die sozialen Verpflichtungen erfüllen zu können? Gehen wir gerne morgens aus dem Haus oder graust uns vor dem Arbeitstag? Wenn wir innerlich sowieso schon gekündigt hatten, werden wir uns nach dem ersten Erschrecken schneller erholen und mit der Krise besser umgehen können.

Astrologisch sind hier vor allem die Häuser sechs und zehn betroffen: Wenn in ihnen Saturn platziert ist, besonders in naher Konjunktion zum MC, dann nehmen wir unsere Arbeit ernst, wir sind – wenn nicht viele Faktoren dagegen sprechen – ehrgeizig und strebsam. Die Frage stellt sich allerdings, ob wir wirklich gerne arbeiten oder unseren Beruf als Belastung empfinden, vielleicht auch, weil wir uns überfordern? Es hängt viel von den Aspekten ab, ob wir hier in Schwierigkeiten geraten oder sogar in Krisen stürzen.

Ich halte eine Uranus-Platzierung in diesen Feldern nicht für übermäßig krisenanfällig, da wir von Vornherein nicht unbedingt etwas festhalten wollen, sondern mit Flexibilität auch schwierige Entscheidungen oder Umbrüche überstehen können, wobei es durchaus sein kann, dass wir sie selbst provoziert haben, weil uns alles so langweilig geworden ist.

Bei Neptun ist es fraglich, ob wir uns überhaupt einem „normalen“ Beruf verschrieben haben. Vielleicht erleben wir Krisen auf einer Ebene, die mehr mit Idealismus als mit konkreten Zielen in der Arbeitswelt zu tun hat, oder wir schaffen uns durch unsere undifferenzierten Sehnsüchte und diffusen Vorstellungen Probleme, die dann durchaus in eine Krise führen können. Hier ist auch das Burnout-Problem angesiedelt, das vor allem Menschen in sozialen Berufen betrifft, wie Ärzte, Therapeuten, Psychologen etc. Hier könnte der Beruf mit Berufung zu tun haben, was meistens einen großen Idealismus – wenigstens anfänglich – mit einschließt. Der persönliche Einsatz überfordert uns, wir sind die „hilflosen Helfer“, die glauben, ihr Ziel niemals erreichen zu können, zumal sehr oft die Resonanz, ein positives Feed-back, fehlt.

Die Platzierung Plutos im sechsten oder zehnten Haus wird sich sicher bemerkbar machen, je nach Aspektierung als ein beruflicher Aufstieg oder Untergang. Die Ein- und Umbrüche, die Plutos archaische Energien für uns bereithalten, sind niemals einfach, vor allen Dingen fühlen wir uns ihnen ausgeliefert und können darin weder einen Sinn sehen, noch dafür eine Erklärung finden, sie entziehen sich unserer Kontrolle. Unsere Erfahrungen sind hier zumeist mit dem kollektiven Geschehen verbunden, was dem Ereignis weder die Schärfe nimmt, noch eine Lösung bedeutet. Vielleicht aber fühlen wir uns etwas weniger angegriffen, da wir wissen, dass ein Großteil der Menschen von dieser kollektiven Krise ergriffen ist.

Beziehungskrisen

Gerade in Beziehungskrisen brauchen wir eine umfassende Beschreibung der Kindheit, da unsere meisten Probleme aus dieser Zeit resultieren. Wir wiederholen später mit unseren Partnern die unverarbeiteten Erfahrungen, die wir mit unseren Eltern erlebten, wie Trennung, Übermachtung, fehlende Liebe und Anerkennung etc. Da wir unseren Partner anfänglich nur selten so sehen wie er wirklich ist, heißt es nach geraumer Zeit, die Projektionen zurückzunehmen und zu erkennen, wen wir uns da „angelacht“ haben. Meistens ist es dann nicht mehr zum Lachen, sondern wir fallen in eine tiefe Krise, weil unsere Träume und Hoffnungen einer großen Ent-Täuschung weichen und wir nun wieder alleine sind.

Bei Beziehungskrisen müssen wir unterscheiden, ob der Partner, der Freund uns durch eine höhere Fügung genommen oder die Trennung durch Entschluss unumgänglich wurde. Auch wenn wir selbst entschieden haben, diese Beziehung zu beenden, haben wir einen Prozess zu durchlaufen, der dem Erleben beim Tod eines Menschen ähnelt, allerdings leichter zu ertragen ist. Wenn wir einen Menschen durch einen Schicksalsschlag verlieren, durchlaufen wir wahrscheinlich die größte Krise unseres Lebens.

In einem Horoskop schauen wir auf die krisenanfälligen Faktoren, die für Beziehungen von besonderer Bedeutung sind, wie Platzierungen im fünften, siebten und achten Haus, auf Sonne, Mond Venus und Mars und ob sie harte Aspekte von Saturn, Chiron und/oder den Transsaturniern empfangen, deren Hausstellung natürlich auch von Bedeutung ist. Wenn in den Beziehungshäusern keine Planeten stehen, dann sollten wir die Stellung des Häuserherrschers untersuchen.

Ein ganzes Beziehungsgefüge ist nicht einfach zu ergründen, denn widersprüchliche Aussagen können uns irritieren: Alle Deutungsmöglichkeiten, die uns dazu einfallen, sollten wir zunächst akzeptieren, denn tatsächlich sind wir oftmals genauso widersprüchlich, wie die Platzierungen und Aspekte es in unserem Horoskop aufzeigen, und aus diesen Unvereinbarkeiten in uns könnten Beziehungen schon krisenanfällig werden, ganz zu schweigen von den Diskrepanzen, die dann auch noch unser Partner mit in die Beziehung bringt.

Die Aspekte auf unsere persönlichen Planeten, besonders wenn sie noch in den vorgenannten Häusern stehen, geben uns Aufschluss über die Ursache der Krise. Sie zeigen unsere Erwartungen und Hoffnungen, die nicht erfüllt wurden, das Verhältnis von Macht und Unterdrückung und natürlich die wesentlichen Unvereinbarkeiten, die nicht in Ergänzungen gewandelt werden konnten. Wir erkennen, welchen Partner wir uns ursprünglich suchten und meinten gefunden zu haben, bis die Projektionen abfallen und ein Zusammenleben nicht mehr möglich ist. Wir können ergründen, welche Eigenschaften wir bei uns unterdrücken und sie stattdessen an unseren Partner delegieren, bis dieser es Leid ist, diese Rolle zu spielen. Bei einem Pluto-Quadrat/Opposition auf die Sonne und Mars einer Frau wird, wenn sie ansonsten eher weibliche Betonung im Horoskop hat, die dunkle Seite, wie z.B. der Wut-Anteil, an den Mann delegiert und kann dort kritisiert werden, jedenfalls so lange, bis er die Mechanismen erkennt.

Die wirklichen Beziehungskrisen, die eine Trennung zur Folge haben und zumindest für einen Beteiligten erhebliches Leid bedeuten, kommen nicht „einfach so“, sondern schleichen sich langsam ein, bis sie nicht mehr zu verdrängen und zu ignorieren sind. Daran haben dann die Transite der Transsaturnier ausschlaggebenden Anteil: Ein Entwicklungsschritt ist fällig. Besonders heftig werden sie uns herausfordern, wenn der Transit-Winkel bereits in ähnlicher Form im Radix zu finden ist. Wenn wir zum Beispiel eine Venus/Pluto-Opposition in unserem Horoskop haben, dann wird ein harter Pluto-Transit über unsere Venus einschneidende Auswirkungen haben. Wir sollten darauf achten, ob sich Themen bestätigen, das heißt, ob im Solar ebenfalls ein Venus/Pluto-Winkel auftaucht, ob es eine ähnliche Progression oder Direktion zu diesem kritischen Beziehungsbereich gibt.

Wir können bei diesen Krisen davon ausgehen, dass Pluto uns transformieren und seine Manifestationen eine grundlegende Änderung unserer Einstellung und unseres Bewusstseins hervorrufen wollen. Neptun raubt uns vielleicht die letzte Illusion über uns und unsere Beziehung, wir sind maßlos enttäuscht und resignieren, wir flüchten vielleicht in Alkohol und andere Süchte, aber damit wäre nichts gewonnen, weil wir lernen müssen, genau hinzugucken und welchen Anteil wir an diesem Geschehen haben. Uranus wird uns aus „allen Wolken“ fallen lassen, entweder als passiv erleidender Teil der Beziehung oder wir beschließen urplötzlich, dass jetzt Schluss sein muss mit dieser Langeweile und Farce. Wenn uns Saturn als einziger Planet seine Kräfte spüren lässt, haben wir wahrscheinlich nichts Außerordentliches zu befürchten, sollten die Zeit aber nutzen, um unsere Beziehung und unser Verhalten zu überprüfen, denn Saturn verweist auf die Teile in uns, die unzulänglich sind.

Verlustkrisen

Es gibt so viel Werte, die uns verloren gehen können, an denen wir hängen und deren Verlust uns – je nach Bedeutung, die wir ihm geben - in eine tiefe Krise stürzt: Besitz, Vermögen, Heimat, Gesundheit, ein geliebtes Tier etc. Aber am tragischsten ist der Verlust eines Menschen, mit dem wir unser Leben teilen und alt werden wollten. Diese Krise übersteigt im Allgemeinen unser emotionales und psychisches Fassungsvermögen, und wir brauchen einen langen Trauerprozess, der uns langsam und schmerzhaft das Leben wieder annehmbar erleben lässt und zu einer neuen Identität führt. Wir müssen den Trauerprozess durchleben, weil er uns sonst in Depressionen und ernsthafte physische Krankheiten führen kann. Wir sind wie erstarrt, voller Angst, Unsicherheit, Zweifel, aber auch Wut, die kanalisiert werden sollte.

Natürlich sind Beziehungskrisen eng mit Verlustkrisen verbunden; wenn wir einen Partner, einen Freund, einen uns sehr nahe stehenden Menschen verlieren, dann ist die damit verbundene Endgültigkeit jedoch schier unerträglich. Dabei wissen wir doch, dass uns jeder Zeit alles genommen werden kann, unser Besitz, der geliebte Mensch sind nur ein Geschenk, von dem wir irgendwann Abschied nehmen müssen. Wer sich der buddhistischen Lehre angeschlossen hat, wird vielleicht im Laufe seines Lebens erkennen, dass wir wirklich nichts für immer besitzen und versuchen, das Loslassen zu üben.

Astrologisch sind hier ähnliche Faktoren wirksam wie bei den Beziehungskrisen; warum es sich in der einer Partnerschaft „nur“ um eine Trennung handelt und uns in einer anderen der Tod begegnet, ist astrologisch nicht nachzuvollziehen. Wir können bei schweren Verlustkrisen davon ausgehen, dass die entsprechenden Häuser mit Saturn und den Transsaturniern besetzt sind und harte Winkel auf persönliche Planeten werfen. Wenn es sich um materiellen Besitz handelt, dann wären die Häuser zwei und acht zu untersuchen. Wenn wir unsere Gesundheit verlieren, dann ist das sicher ein Prozess, der unbemerkt schon lange in uns wirkt, und dann eines Tages, wenn wir alle diesbezüglichen Botschaften missachtet haben, uns ernsthaft erkranken lässt. Hier sind die persönlichen Planeten sowie der AC beteiligt und die Häuser eins, zwei, sechs und acht.

Jeder Verlust ist umso schwieriger zu verkraften, je plötzlicher er auftritt, ich meine damit nicht, dass vorherige Vermutungen alles leichter machen, aber wir können uns doch langsam an den Gedanken gewöhnen und sind vorbereitet auf diese Lebenskrise, die uns durch die Vorhersehbarkeit etwas mehr an Fassung gibt. Pluto und Uranus kennen manchmal kein Erbarmen und konfrontieren uns mit so plötzlichen Einbrüchen, dass wir die Tragweite erst viel später verstehen. Neptun ist manchmal an Verlustkrisen beteiligt, aber ich habe nur sehr selten gesehen, dass er uns mit den Ereignissen überrollt. Er ist eher verantwortlich für unsere Stimmungen, unsere Befürchtungen, Sehnsüchte und Desorientiertheit: Gefühle, die bei jedem schweren Verlust auftreten.

Spirituelle Krisen und Sinnkrisen

Viele Menschen, die bisher ihre Sicherheit, Geborgenheit, Freuden und ihren Lebenssinn im Außen suchten, geraten oftmals durch Krankheiten, Verluste und Depressionen in eine hoffnungslose und verzweifelte Verfassung, durch die sie keinen Ausweg mehr sehen als auf die Suche zu gehen, um Halt, Vertrauen und Lebenssinn zu finden, und oftmals ist dieser Weg mit einer Hinwendung zur Spiritualität verbunden.

Unsere Erfahrungen mit Meditation, Gurus, spiritueller Lektüre, Yoga und anderen geistig-spirituellen Bereichen sind leider nicht nur positiv und von Dauer, sie können uns in mystische Zustände versetzen, die nicht ungefährlich sind. Zudem ist nicht jeder Mensch spirituellen Erfahrungen und den sie begleitenden Bewusstseinszuständen gewachsen, und so geraten wir in Krisen, die tief verwirrend und dissoziierend sein können. Ebenso ist es möglich, dass wir zu einem Glauben und damit (vorübergehenden) Frieden gefunden haben, aber wir plötzlich Zweifeln ausgesetzt sind, die uns alle Sicherheit nehmen und uns verlassen fühlen lassen. Diese Krisen sind nur sehr schwer zu bewältigen, weil sie an unser Innerstes rühren und uns jegliche (Glaubens-) Kraft und dadurch Halt nehmen.

Wir sollten in einem Radix die Häuser acht, neun und zwölf mit den darin platzierten Planeten untersuchen und uns auf die Stellung und Aspekte von Jupiter, Saturn, Neptun und Pluto konzentrieren. Jupiter wird uns keine großen Krisen schicken, es sei denn, er ist mit einem Transsaturnier durch schwierige Aspekte verbunden und die genannten Häuser sind beteiligt. Wir spüren zwar, dass wir eine Aufgabe zur Sinnfindung haben und spirituelle Themen begegnen uns immer wieder mit einem nicht zu übersehenden Aufforderungscharakter, doch wir machen Umwege und müssen uns zu Sinn und Glauben mit Zweifeln und Rückschlägen durchkämpfen.

Wenn wir einen starken Saturn haben, dann ist es schwierig für uns, die Realität und alles, was uns im Irdischen begegnet, loszulassen und uns in ungewisse, wenig beweisbare Welten zu begeben, wir müssen uns immer wieder rückversichern und unser Ego und unsere Struktur festigen. Hier entstehen spirituelle Krisen durch unser Misstrauen, wir haben zwar den Wunsch nach Höherem, können uns aber nicht über die Realität erheben. Andere saturnische Krisen sind ganz weltlicher Art: Wir arbeiten hart, übernehmen Verantwortung und sehen auch einen Sinn in unserer nicht nachlassenden Leistung, aber dann wird uns aus unerklärlichen Gründen alles genommen, was wir aufgebaut haben. Diesen Einbruch sollten wir als Anlass nehmen, uns neu zu orientieren und die richtigen Fragen nach Sinnhaftigkeit zu stellen, dann werden wir mit Sicherheit auch Antworten erhalten.

Neptunische Krisen sind schwer einzugrenzen, da sie unser ganzes Sein umfassen können, wir fühlen uns aufgelöst, wissen nicht mehr, wo wir hingehören, was wir überhaupt wollen und können wahrscheinlich Niemandem genau erklären, was mit uns los ist. Gerade Menschen mit einem starken Neptun, möglichst noch in den vor genannten Häusern, sollten sich freiwillig spirituellen Themen oder der Suche nach Lebenssinn zuwenden, sonst könnte es sein, dass sie vom Schicksal dahin getrieben werden. Positive Winkel der Transsaturnier oder viel Erde im Horoskop könnten sie auf ihren Wegen stärken und festigen, denn Bodenhaftung ist hier – im Gegensatz zu Krisen, die von Saturn ausgelöst werden – äußerst wichtig.

Plutonische Krisen können sehr hart und tief greifend sein, weil besonders mit diesem Planeten die Aufforderung zu Wandlung, dieses Stirb und Werde, einhergeht. Hören wir nicht auf die ersten Zeichen und Winke des Schicksals, dann finden wir uns vielleicht in einer katastrophalen Situation wieder. In diesen Zeiten erkennen wir uns nicht wieder, wir werden gefährlich wütend, fühlen uns ohn-mächtig und hilflos und haben doch einen Überschuss an (meist negativen) Energien in uns, die wir nur schwer kontrollieren können. Hier geht es darum, unseren Willen mit dem höheren Willen in Einklang zu bringen und bei allem Schrecklichem, was uns widerfährt, die Hoffnung nicht zu verlieren, dass diese Krise uns im Leben weiterbringt und dann neue sinnvolle Aufgaben für uns bereithält.

Nun sind wir also in eine Krise geraten und haben sie bewältigt. Wir haben erkannt, dass sie eine Chance zur persönlichen Wandlung war, unser Bewusstsein hat sich geändert und erweitert, und wir begegnen dem Neuen wieder mit mehr Zuversicht. Diese Wendepunkte setzen schließlich viel Energie frei, aber wir müssen uns Zeit geben und in den neuen Zustand hineinwachsen, denn dieser ist immer noch fragil, und es besteht die Gefahr, in das Altvertraute und Bekannte zurückzufallen.

Wir müssen unser Selbstwertgefühl (Sonne!) stabilisieren und langsam wieder Vertrauen in das Leben finden, damit ein natürliches Selbstvertrauen wachsen kann. Mit der Überwindung der Krise sind wir mit Sicherheit seelisch stärker geworden, und diese Stärke kann uns keiner mehr nehmen, sie wird auch der uns schützende Begleiter weiterer Krisen sein.

„Niemand kann so tief getroffen werden, der nicht eine große Tiefe hat. Wem solches zustoßen kann, der fordert auf der anderen Seite Höchstes heraus, das heißt, dieser Tiefe entspricht eine potentielle Höhe und der nächtigen Schwärze ein verborgenes Licht.“



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11.10.2009 15:54
11.10.2009 14:04
11.10.2009 13:08
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