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Pluralistische Demokratie


11.06.2013 07:14
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Die Anerkennung der Homo-Ehe hat in Frankreich zu einem regelrechten Volksaufstand geführt. In Deutschland hingegen scheint das Thema die Gemüter kaum zu erregen. Dabei stehen auch bei uns die Zeichen auf die völlige Gleichstellung ...
Unter den Bedingungen einer lebensweltlich pluralen und gleichzeitig egalitären Gesellschaft wird es daher zunehmend unhaltbar, Minderheiten auf irgendeinem Feld Rechte der Mehrheit zu verweigern. ...
Auf diese Weise werden Minderheitenprobleme, bei denen es sich eigentlich um Randphänomene des großen Ganzen handelt, zu zentralen Definitionsfragen der pluralistischen Demokratie.
So entsteht der Eindruck, dass nunmehr Minderheiten die Agenda der Mehrheitsgesellschaft bestimmten. Dies erzeugt ein untergründiges Grummeln in Teilen dieser Mehrheitsgesellschaft, die sich in ihrer "Normalität" zurückgesetzt fühlen – ein Grummeln, das sich hierzulande freilich bislang nicht massiv artikuliert, wie das in Frankreich der Fall ist.
Doch der Aufstieg namentlich der Haltung gegenüber der Homosexualität zum Prüfstein für die Toleranz und Diskursfähigkeit der gesamten demokratischen Gesellschaft hat seine zwingende innere Logik. Homosexualität gilt in vielen Teilen der Welt noch immer als – in manchen islamischen Staaten gar todeswürdiges – Verbrechen. Die Toleranz gegenüber der Homosexualität ist somit – neben den Rechten der Frauen – zu einem wesentlichen Indikator für die Freiheitsfähigkeit einer Gesellschaft und zum zentralen Unterscheidungsmerkmal zwischen autoritären und demokratischen Gesellschaften geworden.
Weil die Homosexuellen auf diese Weise gleichsam ins Zentrum weltpolitischer Aufmerksamkeit und Relevanz gerückt sind, erzeugen ihre Forderungen an die gesamte Gesellschaft in der freien Welt eine Dynamik und eine Durchschlagskraft, die manchem "Normalo" immer weniger geheuer sind.
Diesem Avantgardebewusstsein genügt es nicht mehr, dass die schwule und lesbische Lebensweise von der Mehrheit geduldet und akzeptiert wird. Es verlangt vielmehr, dass die Gesellschaft sich zu dem vermeintlich besonderen emanzipatorischen Wert dieser Lebensweise emphatisch bekennt. ...
( Damit liegt sie im Trend der immer lauter anschwellenden "Gender"-Theorie, derzufolge Geschlechterzuordnungen nur kulturelle Konstruktionen seien, die es aufzubrechen gelte. Der letzte Schritt jener kulturellen Umcodierung, für die die Homo-Ehe steht, könnte die generelle Infragestellung des Unterschieds zwischen Mann und Frau sein. )

Welt am Sonntag 09.06.13
Leitartikel

Der Artikel dreht sich zwar um den Einfluss von Homosexuellen auf Demokratie, aber ich erweitere den Thread um die Freiheitsforderung von allen Minderheiten und deren Möglichkeiten die Freiheit der gesamten Bevölkerung zu erhöhen.

editiert am 11.06.2013 07:16 melden

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11.06.2013 12:50

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